Bottrop. Die Corona-Saisonunterbrechung kam für Adler Bottrop zum ungünstigsten Zeitpunkt. Der Aufsteiger hatte gerade erst seinen Rhythmus gefunden.
In der vergangenen Saison kostete die Corona-Pandemie den Handballern der DJK Adler 07 Bottrop die Chance auf eine perfekte Spielzeit. Das Rennen um die Meisterschaft wurde nach 19 von 26 Spieltagen abgebrochen. Immerhin: Die Bottroper schafften mit 19 Siegen aus 19 Spielen souverän den Sprung in die Landesliga. Dass Corona jetzt erneut für eine Spielpause sorgt, schmeckt den Verantwortlichen überhaupt nicht, Trainer Sebastian Wycichowski und seine Jungs hatten sich gerade erst auf die neuen Gegebenheiten eingestellt.
Das Unentschieden beim bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer TV Borken Mitte Oktober war der letzte Arbeitsnachweis der Bottroper. Der Aufsteiger demonstrierte beim 21:21 eindrucksvoll, dass er auch mit den Schwergewichten der Liga Schritt halten kann. Ein Spiel, das Wycichowski gefiel, obwohl sich sich das Resultat gegen den Vizemeister der Vorsaison eher nach einem Punktverlust anfühlte, die Bottroper waren deutlich näher am Sieg.
Unterbrechung kommt für Adler 07 Bottrop zum falschen Zeitpunkt
Doch der Trainer sah vor allem die positiven Aspekte und registrierte mit Zufriedenheit, das sein Team auf dem richtigen Weg ist. „Wir haben uns intensiv auf dieses Spiel vorbereitet und einen klaren Matchplan. Den hat das Team zu 100 Prozent umgesetzt. Ein Team, das um den Klassenerhalt zittern muss, holt in Borken keinen Punkt.“ Wycichowski verlies die Halle in der Gewissheit, dass seine Mannschaft in dieser Saison noch zur ein oder anderen positiven Überraschung in der Lage ist. Doch dann kam die zweite Welle und Corona machte den Handballern erneut einen Strich durch die Rechnung.
„Der Abbruch kam für uns zum ungünstigsten Zeitpunkt“, sagt Wycichowski, „wir hatten uns gerade erst akklimatisiert und uns auf das neue Tempo eingestellt. Für die langfristige Entwicklung des Teams ist das eine Katastrophe.“ Besonders für die Youngster im Team tut Wycichowski die erneute Unterbrechung der Saison leid: „Wir haben uns durch eine zehnwöchige Vorbereitung mit intensiven Einheiten gekämpft und waren gerade erst in den Rhythmus gekommen. Unser Spiel lebt vom Kollektiv, es funktioniert nur, wenn ein Rädchen ins andere greift.“
Wycichowski: „Ich benötige sechs Wochen, um die Mannschaft wieder fit zu machen“
Sollte die Saison zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden, sieht Bottrops Trainer für sein Team einen Wettbewerbsnachteil: „Wir werden wieder bei null beginnen müssen. Ich brauche mindestens sechs Wochen, um das Team wieder auf den Stand zu bringen.“
Bis dahin hält sich die Mannschaft nach Möglichkeit fit. Alle Spieler haben einen Plan in die Hand bekommen, der vor allem Laufeinheiten und Stabilisierungsübungen beinhaltet. Einmal wöchentlich trifft sich das Team in einer Videoschalte mit einer Fitness-Trainerin. „Ich sitze dann an meinem Schreibtisch und schaue zu“, sagt Wycichowski lachend. Der Bottroper macht sich für die kommenden Wochen keine Illusionen: „Wir werden in diesem Jahr ganz sicher nicht wieder in die Saison einsteigen. Das wird wohl frühestens im Januar oder Februar etwas. Ich hoffe, der Handballverband findet für alle Beteiligten eine sinnvolle Lösung.“
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