Borken. Bottroper kommen beim TV Borken zu einem hochverdienten Remis. Sebastian Wycichowski wertet das 21:21 (10:9) als positiven Entwicklungsschritt.
In den letzten Sekunden fühlte sich alles falsch an. Dem TV Borken gehörte der letzte Angriff des Spiels und hatte die Chance auf den Siegtreffer. Dabei war es die DJK Adler 07 Bottrop, die das Spiel über die gesamte Distanz bestimmt hatte. Der Aufsteiger überstand die letzten Sekunden schadlos und feierte mit hoch gerissenen Händen das 21:21-Unentschieden. Für die Bottroper wäre am Sonntag beim verlustpunktfreien Tabellenführer aber deutlich mehr drin gewesen.
Über den verpassten Sieg wollte Sebastian Wycichowski überhaupt nicht sprechen. Bottrops Trainer war zufrieden mit seiner Mannschaft und dem Endresultat. Das 21:21 beim TV Borken wertete er als wichtigen Entwicklungsschritt: „Wir haben heute nicht viel falsch gemacht. Wir wussten, was uns erwartet und die Jungs haben ihre Aufgabe fantastisch gelöst. Wir haben den TV Borken gut ausgebremst. Der läuferische Aufwand, den wir heute betrieben haben, hat sich ausgezahlt. Wir sind Aufsteiger und die erste Mannschaft, die beim Tabellenführer einen Punkt geholt hat.“
Der TV Borken kommt gegen Aufsteiger Adler 07 Bottrop mit blauem Auge davon
Der Trainer der Gegenseite wirkte nach Spielende erleichtert. Das Team von Andre Slawski hatte gewackelt, nutzte in der Schlussphase aber das Spielglück und wehrte die erste Saisonniederlage, die lange in der Luft gelegen hatte, doch noch ab. „Wir sind als einziges Team der Liga noch ungeschlagen, stehen an der Tabellenspitze“, stellte Borkens Coach fest. Den Platz an der Sonne hätten die Münsterländer am Sonntag beinahe verloren.
Adler 07 Bottrop verdient sich einen Punkt beim TV Borken
Die Bottroper gaben schon in der Anfangsphase den Ton an, bestimmten das Tempo und hinderten den TV Borken daran, sein gewohntes Spiel aufzuziehen. Das gelang den Adlern vor allem mit einer konsequenten Defensivarbeit. So gelang den Borkenern in den ersten zwölf Spielminuten nur ein einziger Treffer. In dieser Spielphase hatten die Adler ausreichend Möglichkeiten deutlich davon zu ziehen. Doch während in der Defensive alles nach Plan lief, blieb die Chancenverwertung ausbaufähig. „Wenn ich überhaupt etwas kritisieren kann, dann ist es die Tatsache, dass wir heute im Torabschluss nicht konsequent genug waren“, kommentierte Sebastian Wycichowski. Statt der 4:1-Führung nach zwölf Minuten hätten die Bottroper auch gut und gerne mit sechs oder sieben Toren vorne liegen können.
Der Spitzenreiter liegt gegen Bottrop kein einziges Mal in Führung
Aber, und das stimmte am Ende auch Wycichowski zufrieden: Die Adler verteidigten ihre in der ersten Spielminute eroberte Führung fast über die komplette Spielzeit. Der favorisierte TV Borken konnte zwar insgesamt viermal ausgleichen, lag aber zu keinem Zeitpunkt des Spiels in Führung.
Keinen guten Stand hatten die Bottroper beim Schiedsrichter, der insgesamt zehn Zeitstrafen gegen die Adler aussprach (vier gegen Borken). Das führte in zwei Spielabschnitten dazu, dass die Bottroper nur noch mit drei Feldspielern auf der Platte standen. Kommentieren wollte Wycichowski die kleinliche Linie des Unparteiischen nicht, freute sich lieber über die gute Vorstellung seiner Mannschaft: „Borken kam mit seiner offensiven Deckung nicht weit. Wir sind viel ohne Ball gelaufen, haben viel gekreuzt, eine ganz starke Leistung.“