Bochum. Aufsteiger Sportfreunde Westenfeld setzte diverse Ausrufezeichen - sie sind in der Kreisliga A1 angekommen. Trainer Dennis Risse ist zufrieden.

Die Sportfreunde aus Westenfeld sind sicher eine der Überraschungen der Hinrunde. Ja, mit der zweiten Mannschaft von Günnigfeld auf Platz zwei überstrahlt der Mitaufsteiger fast alles, aber Westenfeld muss sich nicht verstecken. Siege gegen die ersten Drei der Tabelle, aber auch Niederlagen gegen die Kellerkinder. Das Team von Trainer Dennis Risse ist quasi unberechenbar. Dennoch: Der Trend zeigt nach oben. Dementsprechend breit ist die Brust der Sportfreunde.

WAZ: „Wie bewerten Sie den ersten Teil der Saison?
Dennis Risse: „Im Großen und Ganzen bin ich mit der Hinrunde zufrieden. Wir hatten extreme Schwierigkeiten, in die Saison zu kommen. Wir mussten taktisch viel umstellen, dementsprechend haben wir die ersten fünf Spiele viele individuelle Fehler gemacht und dadurch auch viele Punkte liegen gelassen. In der Mitte der Saison wurde es auf jeden Fall besser. Wir hatten aber auch immer wieder Rückschläge mit Verletzungen oder corona-bedingten Ausfällen. Da sind uns dann meistens vier, fünf oder gleich sechs Stammspieler auf einen Schlag weggebrochen und dementsprechend wurden auch mal Spiele verloren, weil Leute mit wenig Spielpraxis auf dem Platz standen oder selbst erst aus einer Verletzung wieder kamen und dementsprechend noch nicht ganz so fit waren.

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Die Verletztenserie hat sich jetzt eigentlich auch bis zum letzten Spieltag durchgezogen, aber wir haben das mit der Kaderbreite eigentlich gut aufgefangen und haben sehr gute Spiele gemacht, gerade gegen die ersten Drei. Wir haben aber auch sehr leichtsinnig Punkte gegen die unteren Mannschaften verschenkt, weil wir uns da teilweise zu sicher waren, aber ansonsten bin ich zufrieden mit den Jungs. Sie haben sehr gut gearbeitet, die Trainingsbeteiligung war sehr hoch und es hat mit den Jungs auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht.”

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Was war Ihr Highlight der Hinrunde?
„Das kann ich gar nicht nur auf die Hinrunde beziehen. Man muss bedenken, dass wir dieses Jahr aufgestiegen sind - das war von Anfang an ein Highlight. Wie die Jungs gearbeitet und gekämpft haben, wie sie sich den Sprung in die Relegation verdient haben und wie sie diese Spiele dann bestritten haben. Dann die Aufstiegsfeier und die Abschlussfahrt, die wir gemacht haben, die ganze Unterstützung vom Verein und von den Fans - das waren alles schon sehr emotionale Highlights für mich.

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Auch jetzt in der Kreisliga A waren mehrere Spiele dabei, die ich als Highlights betiteln würde. Vor allem die drei Siege gegen die oberen Drei - allen voran am letzten Spieltag gegen Eppendorf: 2:0 geführt, dann den Start in die zweite Hälfte verpennt, 2:3 zurückgelegen, um dann am Ende doch mit 4:3 durch Moral und eine geschlossene Mannschaftsleistung zu gewinnen. Das war schon mit das größte Highlight der Hinrunde.”

Welches Team ist für Sie bisher die größte Überraschung der Saison?
„Das wird sehr wahrscheinlich Günnigfeld sein, die wir ja auch aus dem letzten Jahr kennen, die mit uns aufgestiegen sind und die auch einen guten Kader haben. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass sie so weit oben mitspielen werden, aber das haben sie sich auf jeden Fall sehr verdient. Beeindruckend war auch die Klarheit der Ergebnisse und die gute Konstanz.”

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Wenn Sie sich einen Spieler eines Ligakonkurrenten wünschen könnten: Welcher wäre das und wieso?
„Kann ich so gar nicht sagen. Ich glaube, dass jede Mannschaft zwei bis drei Spieler hat, die den Unterschied ausmachen können, die wirklich sehr gute Fußballer sind, aber ich bin mit meinen Jungs und ihrer Entwicklung vollkommen zufrieden. Von der Trainingsbeteiligung und der Atmosphäre kann es bei uns so weitergehen. Klar kann man sich immer auf einzelnen Positionen verstärken, aber jemanden namentlich herauszupicken, fällt mir jetzt schwer.”

Was ist Ihr Ziel für die Restrunde?
„Wir wollen auf jeden Fall die Konstanz, die uns zu Beginn der Hinrunde gefehlt hat, schon direkt am Anfang der Rückrunde haben. Letztendlich also da weitermachen, wo wir jetzt aufgehört haben. Dass wir uns vor niemandem verstecken müssen, haben wir unter Beweis gestellt. Wir sollten uns aber gegen schwächere Mannschaften cleverer anstellen und dort mehr Punkte holen.“