Bochum. Pauls Elf der Hinrunde wird, genau wie Tizians, von den Top-Teams der Kreisliga A1 dominiert. Das Mittelfeld hält einige Überraschungen bereit.
Dass es nach der Hinrunde in der Kreisliga A1 Bochum doch so knapp sein sollte, hätten einige zwischenzeitlich wohl nicht mehr für möglich gehalten. Da marschierte Phönix Bochum vorneweg, hatte nach neun Spielen acht Siege, ein Remis und sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger VfB Günnigfeld II vorzuweisen.
Nach empfindlichen Niederlagen gegen die Sportfreunde Westenfeld (1:2) und Rot-Weiß Stiepel (0:3) sowie einem 3:3 gegen die Adler Riemke ist daraus noch ein Zähler geblieben. Denn der VfB Günnigfeld II und Schwarz-Weiß Eppendorf haben ihre Hausaufgaben gemacht und liegen in Schlagdistanz. Folglich führt in der Elf der Hinrunde an Akteuren aller drei Mannschaften kein Weg vorbei. Hier kommt die beste Mannschaft der ersten Saisonhälfte, aufgestellt in einem 3-4-3-System.
Hinweis: Pauls Elf der Hinrunde basiert auf seinen persönlichen Eindrücken von den Kreisligaplätzen.
Pauls Elf der Hinrunde: Dreierkette mit Eppendorfs Kelch als Rückhalt
Tor – Jan Kelch (SW Eppendorf): Die Eppendorfer haben die viertbeste Defensive der Liga – Jan Kelch hatte seinen Anteil daran. Durch den Top-Transfer von Concordia Wiemelhausen ist das Spiel der Eppendorfer außerdem variabler geworden. Der 22-Jährige hat nämlich auch mit dem Ball am Fuß seine Qualitäten und kann von seinen Vordermännern in jeder Situation angespielt werden.
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Innenverteidigung rechts – Morris Leier (SW Eppendorf): Der 21-Jährige stand in 15 von 16 möglichen Partien auf dem Platz. Als Kapitän der Eppendorfer ist er auf dem Platz lautstark vorangegangen. Genau, wie sein Torwart und bester Freund Jan Kelch, hatte er großen Anteil an der starken Defensive und Hinrunde der Wattenscheider.
Innenverteidigung Zentrum – Erdil Sadin (SV Höntrop): Die Höntroper spielten zwar eine Hinrunde unter ihren Möglichkeiten, aber die Abwehr war Extraklasse. Mit 14 Gegentoren kassierten sie die wenigsten der gesamten Liga. Routinier Erdil Sadin hatte mit seinen Kommandos und seinem Einsatz großen Anteil daran.
Innenverteidigung links – Metin Pekdogan (SV Phönix Bochum): Zwischenzeitlich marschierte Phönix durch die Liga, und es schien, als könne sie niemand aufhalten. Metin Pekdogan war maßgeblich daran beteiligt, dass Phönix neben der zweitbesten Offensive auch die zweitbeste Defensive der Kreisliga A1 vorzuweisen hat.
Buntes Mittelfeld: Zwei Aufsteiger schaffen es in die Top-Elf
Rechte Schiene – Tristan Julius Wegge (RW Leithe): Leithe war wahrlich die Wundertüte der Hinrunde: Siege gegen Höntrop und Stiepel, aber auch Niederlagen gegen den Vorletzten Gerthe oder Unentschieden gegen Schlusslicht Hattingen waren dabei. Dabei herausgestochen ist Tristan Julius Wegge, der seine erste Saison bei den Herren spielt. Durch sein Tempo, seinen Einsatz und Willen eignet er sich perfekt für die rechte Schiene. Vier Tore und acht Assists sprechen darüber hinaus für sich.
Zentrales Mittelfeld – Adin Music (TuS Harpen II): Der TuS Harpen II machte in der Hinrunde richtig Spaß. Platz fünf ist für die zweite Mannschaft der Harpener eine sensationelle Platzierung. Dabei vorangegangen ist Adin Music. Der 22-Jährige war Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld der spielerisch starken Harpener.
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Zentrales Mittelfeld – Maurice Reiß (SF Westenfeld): Mit Siegen gegen Liga-Primus Phönix, Eppendorf und Günnigfeld II sorgten die Sportfreunde Westenfeld für Aufsehen. Mit 21 Punkten stehen sie als Aufsteiger auf dem neunten Platz. Überall auf dem Platz zu finden war dabei stets Maurice Reiß – er spielte, wie er selbst sagt, „mal hier und mal da“. Der von Concordia Wiemelhausen gekommene Mittelfeldspieler machte den Unterschied. Elf Tore und zwölf Assists sprechen eine deutliche Sprache.
Linke Schiene – Marvin Pancke (VfB Günnigfeld II): Unterschiedsspieler Marvin Pancke spielte sowohl Linksaußen als auch im Sturmzentrum. Durch das Überangebot im Sturm muss er auf außen ausweichen. Mit 18 Toren und acht Assists war er der entscheidende Faktor beim Aufsteiger und Überraschungsteam.
Pauls Elf der Hinrunde: Geballte Offensivkraft, Dennis Risse als Trainer
Sturm rechts – Dennis Wyberny (SW Eppendorf): Sinnbildlich für Wybernys Einsatz steht die Grätsche nach einem Sprint über den gesamten Platz in der Nachspielzeit gegen Türkiyemspor. Der 25-Jährige Krankenpfleger war die personifizierte Torgefahr Eppendorfs. 26 Torbeteiligungen (18 Tore, acht Assists) sammelte der Angreifer – damit war Wyberny an mehr als 50 Prozent aller Eppendorfer Tore (46) direkt beteiligt.
Sturm Zentrum – Andre Seifert (SV Phönix Bochum): Viel braucht man zu Andre Seifert wohl gar nicht zu sagen. 22 Tore und 10 Vorlagen steuerte der 32-Jährige bei und schoss Phönix damit an die Tabellenspitze. An der Lebensversicherung der Bochumer führte in der Top-Elf der Hinrunde kein Weg vorbei.
Sturm links – Dennis Gerstemeier (SV Eintracht Grumme): Auf das Grummer Urgestein war Verlass. Der 37-Jährige war an über 75 Prozent aller Grummer Tore beteiligt. 31 Tore schoss Grumme insgesamt – 16 Tore und acht Vorlagen davon steuerte der Stürmer bei. Ohne die Scorer des Angreifers würde es bei der Eintracht tabellarisch womöglich ganz schön düster aussehen. Aktuell steht Grumme mit 19 Punkten auf dem zehnten Platz.
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Coach der Hinrunde – Dennis Risse (SF Westenfeld): Mit Siegen gegen die Top-Drei der Kreisliga A1 verdient sich Aufstiegstrainer Dennis Risse den Titel „Coach der Hinrunde“. Kein anderes Team vollbrachte es Phönix, Günnigfeld II und Eppendorf zu schlagen. Natürlich haben die Wattenscheider mit Maurice Reiß auch einen absoluten Unterschiedsspieler mit Westfalenliga-Erfahrung, aber Westenfelds Trainer stellte sein Team immer exzellent auf die Spiele ein.