Bochum. Die Top-Teams der Kreisliga A1 dominieren Tizians Elf der Hinrunde. Dazwischen mischen sich ein Mittelfeldmotor aus Leithe und ein Spielertrainer.

Dass es nach der Hinrunde in der Kreisliga A1 Bochum doch so knapp sein sollte, hätten einige zwischenzeitlich wohl nicht mehr für möglich gehalten. Da marschierte Phönix Bochum vorneweg, hatte nach neun Spielen acht Siege, ein Remis und sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger VfB Günnigfeld II vorzuweisen.

Nach empfindlichen Niederlagen gegen die Sportfreunde Westenfeld (1:2) und Rot-Weiß Stiepel (0:3) sowie einem 3:3 gegen die Adler Riemke ist daraus noch ein Zähler geblieben. Denn der VfB Günnigfeld II und Schwarz-Weiß Eppendorf haben ihre Hausaufgaben gemacht und liegen in Schlagdistanz. Folglich führt in der Elf der Hinrunde an Akteuren aller drei Mannschaften kein Weg vorbei. Hier kommt die beste Mannschaft der ersten Saisonhälfte, aufgestellt in einem 3-5-2-System.

Hinweis: Tizians Elf der Hinrunde basiert auf seinen persönlichen Eindrücken von den Kreisligaplätzen.

Eppendorf dominiert die Defensive, ein Kunstschütze ist auch dabei

Tor - Jan Kelch (SW Eppendorf): Ein sicherer Rückhalt, der bei Schwarz-Weiß Eppendorf gesetzt ist. Wenn wir vor Ort waren, hat Kelch souveräne Leistungen gezeigt und sich so seinen Platz als Rückhalt dieser Mannschaft gesichert.

Innenverteidigung - Marvin Missun (SW Eppendorf): Der 28-Jährige ist auf dem ganzen Feld zu Hause, das hat er im Interview selbst gesagt. In der Top-Elf schafft es der Allrounder in die Innenverteidigung, darf sich aber gerne nach vorne einschalten.

Innenverteidigung - Erdil Sadin (SV Höntrop): Auf den ersten Blick unspektakulär, weil im Tabellen-Mittelfeld, kommt der SV Höntrop daher. Mit nur 14 Gegentoren stellt Höntrop aber die mit Abstand beste Defensive der Liga, welche der spielende Co-Trainer Erdil Sadin hier vertritt. Besonders in Erinnerung bleibt sein Freistoßtor beim 3:0-Sieg gegen die Adler Riemke.

Innenverteidigung - Sebastian Späthe (SV Phönix Bochum): Kapitän des Tabellenführers, in der Verteidigung gesetzt, zweitbeste Defensive der Liga: Phönix Bochums Sebastian Späthe hat einige Argumente für seine Nominierung gesammelt. Einzig der SV Höntrop steht hinten noch besser.

Bolnavu, Sow und Co.: Viel Tempo im Mittelfeld

Linke Schiene - Denis-Elisei Bolnavu (BV Hiltrop):Eine offensive Lösung für die rechte Außenbahn, aber Bolnavu steht als Dauerbrenner, der seine Spiele meist über die volle Distanz absolvierte, mit sieben Saisontoren persönlich gut da.

Zentrales Mittelfeld - Alhousseine Sow (RW Leithe): Ob es an der Siegesserie liegt, die Rot-Weiss Leithe mit der WAZ verbindet? Möglich, aber wenn wir Alhousseine Sow gesehen haben, dann hat er im zentralen Mittelfeld überzeugt. Lauf- und zweikampfstark, dazu auch noch torgefährlich. Exemplarisch: Sein Dreierpack beim 4:6 gegen die SpVgg Gerthe. Wer seinen Torjubel sehen und verstehen möchte, kann das bei Instagram tun. Auf unserem Account „@kreisliga_bo_live“ hat Sow ihn erklärt.

Zentrales Mittelfeld - Morris Leier (SW Eppendorf): Die Zentrale komplettiert mit Morris Leier ein robuster Spieler, der auch als Rechtsverteidiger auflaufen kann. Mit 21 Jahren ist der Dauerbrenner schon Kapitän und hat als Lenker im Mittelfeld seinen Anteil an der starken Eppendorfer Hinrunde.

Rechte Schiene - Justus Monstadt (Rot-Weiß Stiepel): Der 22-Jährige komplettiert die Dreier-/Fünferkette. In zwölf Spielen gelangen Monstadt zwei Tore, insgesamt spielte er eine gute Hinrunde.

Kreativzentrum Bückner hinter dem 40-Tore-Sturm, Ostermann Trainer der Hinrunde

Zentral-offensives Mittelfeld - Jens Bückner (Rot-Weiß Stiepel): Trotz einiger interessanter Optionen führt der Weg hier nicht an Jens Bückner vorbei. Mit 13 Toren und neun Vorlagen in 15 Spielen hatte die personifizierte Kreativ-Abteilung von Rot-Weiß Stiepel viel Licht, mit den zwei verschossenen Elfmetern gegen Rot Weiss Leithe aber auch ein wenig Schatten. Mit dem Sturmduo Felix Narberhaus und Moritz Amediek bildet er ein vielversprechendes Trio.

Sturm - Andre Seifert (SV Phönix Bochum): Selbstverständlich ist der beste Torjäger der Liga auch in der Elf der Hinrunde vertreten. 22 Tore und zehn Vorlagen in 15 Spielen suchen ihresgleichen, dazu kommt die Tabellenführung mit Phönix Bochum. Ein Andre Seifert in Topform kann der Schlüssel zum Aufstieg sein.

Sturm - Marvin Pancke (VfB Günnigfeld II): Der Überraschungsaufsteiger mischt die Liga auf und Marvin Pancke hat mit 18 Toren und acht Vorlagen großen Anteil daran. Auch Eppendorfs Denis Wyberny hätte mit gleicher Statistik an dieser Stelle stehen können.

Trainer - Marco Ostermann (VfB Günnigfeld II): Ja, die Günnigfelder haben sich vor der Saison gut verstärkt und mit den Pancke-Brüdern ein Trio, das in der Kreisliga eigentlich nichts zu suchen hat. Mit dem 5:1-Auftaktsieg in Stiepel zeigte der VfB gleich, wo es langgehen sollte und ließ sich auch von zwischenzeitlichen Misserfolgen, wie dem 0:5 beim SV Höntrop und dem 0:2 gegen Phönix Bochum nicht nachhaltig aus der Bahn werfen. Hinter dem erfrischenden Offensivfußball steht mit Marco Ostermann ein Trainer, dem am Saisonende mit einer zweiten Mannschaft tatsächlich der ganz große Wurf gelingen könnte.

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