Bochum. Der VfL Bochum vor dem „Schicksalsspiel“ am Freitag gegen den FC Erzgebirge Aue: Wir haben uns bei ehemaligen Profis des VfL umgehört und in Erfahrung zu bringen versucht, wie sie die Dinge sehen und wie ihre Stimmung ist.
„Ata Lameck“ (63): „Das Wort Abstieg habe ich bisher nicht einmal in den Mund genommen. Aber das macht mir dann doch ein bisschen Angst, wenn wir am Freitag nicht gewinnen sollten. Die letzten Spiele vor Berlin haben gezeigt, dass die Mannschaft nicht so weit weg ist von den Teams, die wesentlich besser dastehen in der Tabelle, aber es fehlt mir die Konstanz. Wir sind mit ganz anderen Ansprüchen gestartet, jetzt muss man den Rasen umpflügen, um das Glück zu erzwingen.“
Frank Benatelli (50): „Ich verfolge die Zweite Liga ganz genau - und ich weiß auch ganz genau, dass der VfL drin bleiben wird. Allein deshalb, weil die anderen zu schlecht sind, als dass der VfL absteigen könnte. Ich denke, man hat den Ernst der Lage erkannt, und die Mannschaft muss heute konzentriert und wachsam sein. Klar, dass die heute punkten müssen. Man müsste sich vielmehr mal fragen, warum der VfL überhaupt dort unten steht. Es gibt in dieser Saison zwei richtig gute und zwei richtig schlechte Teams - dazwischen sind sich die Mannschaften sehr ähnlich. Es wäre für diese Bochumer Mannschaft also absolut möglich gewesen, in der Tabelle woanders zu stehen.“
Peter Közle (45): „Ich sehe das schon sehr dramatisch. Wenn ich mir vorstelle, dass der VfL ein Spiel hat, wo es um die Dritte Liga geht, das hätte doch bisher niemand gedacht. Ich habe zwar auch das eine oder andere sehr gute Spiel gesehen, aber man darf sich nicht belügen und verkennen, in welcher Situation man ist. Ich glaube nicht, dass sich beispielsweise der SC Paderborn momentan vor dem VfL zu verstecken braucht. Und man sollte irgendwann darüber nachdenken, wie es zu diesem Prozess gekommen ist. Wir wussten früher jedenfalls nicht, wo Paderborn überhaupt liegt. Es geht für den VfL am Freitag um die Existenz. Mir ist schon ein bisschen übel vor morgen.“
Ralf Zumdick (54): „Du kannst noch so gut spielen, aber irgendwann sind nur Ergebnisse angesagt. Das ist die einzige Wahrheit. Der Abstieg muss jedenfalls mit allen Mitteln verhindert werden, das muss allen Spielern klar sein. Es sind bestimmt viele Fehler gemacht worden, aber das muss man jetzt alles hinten anstellen, um dieses Spiel zu gewinnen. Momentan, finde ich, ist nur Draumen drücken angesagt.“
Peter Peschel (41): „Ich bin ziemlich besorgt. Es sind zwar immer noch genug Spiele, aber sie werden halt auch immer weniger. Jedenfalls ist das ein richtungsweisendes Spiel gegen Aue. Du kannst Aue hinter dir lassen und gleichzeitig Selbstvertrauen für die kommenden Spiele sammeln.“