Berlin. Christoph Kramer zeigte beim 0:2 bei Hertha BSC eine überzeugende Leistung. Routinier Christoph Dabrowski hingegen fiel im defensiven Mittelfeld nicht nur durch zahlreiche Fehlpässe auf, sondern verlor auch die meisten Zweikämpfe. Die Bochumer in der Einzelkritik.

Noten von 3 bis 5: Diskutieren Sie mit uns die Leistungen der Bochumer bei der 0:2-Niederlage in Berlin. Von Bastian Angenendt

Licht und Schatten auf der Bochumer Doppel-Sechs - die VfL-Einzelkritik 

Andreas Luthe: Seine erste Aktion bestand darin, den Ball nach Ronnys Zauber-Freistoß aus dem Netz zu holen. Ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und hielt seine Elf in Hälfte eins mit guten Reaktionen gegen Schulz (9.) und Allagui (17.) im Spiel. Machtlos beim 0:2 von Schulz. Gutes Timing beim Rauslaufen gegen Ramos (65.). Glanzparade beim Ronny-Freistoß in der 70. Minute. Note: 3

Carsten Rothenbach: Hatte auf Bochumers rechter Defensiv-Seite mit Berlins Nico Schulz seine liebe Mühe. Trat in der ersten Halbzeit offensiv nur einmal in Erscheinung, da allerdings mit genauer Flanke auf Dedic (6.). Stellte seine Offensiv-Bemühungen nach dem Wechsel fast gänzlich ein. Hatte viele Ballkontakte, machte aber wenig daraus. Note: 4

Marcel Maltritz: In Sachen Zweikampf und Kopfball solide. Zeigte beim Spielaufbau jedoch einmal mehr seine Vorliebe für lange, hohe, ungenaue Bälle. Ließ den Torschützen Schulz vor dem 0:2 passieren. Legte Ronny in der Schlussphase im eigenen Sechzehner den Ball in den Lauf. Spielte die meisten Fehlpässe aller Bochumer. Note: 4,5

Holmar Örn Eyjolsson: Wirkte immer wieder hilflos, wenn er am Ball war. Konsequenz: Fehlpässe. Wahrte bei Ramos‘ Kopfballchance Sicherheitsabstand (32.), hätte somit beinahe das 0:2 verursacht. Schlechte Passquote, mäßige Zweikampfwerte. Note: 4,5

Michael Lumb (bis 21.): Der Pechvogel des Tages. Musste nach einem Pressschlag mit Pekarik mit einem blutgetränkten Stutzen raus. Diagnose: eine tiefe Fleischwunde am Fuß. Ohne Note.

Christoph Dabrowski (67.): Einem alten Schlachtross bleibt im Duell gegen einen Ferrari nichts anderes übrig, als ihm die Räder kaputt zu treten oder langsam hinterher zu traben. So ähnlich verhielt es sich mit „Dabro“ gegen die Berliner Ronny, Ramos und Co. Der VfL-Routinier fiel in der ersten Hälfte nur durch Fehlpässe und Fouls auf – eines davon verursachte den Freistoß zum 0:1. Gewann von allen Bochumer Feldspielern die wenigsten Zweikämpfe. Note: 5

Christoph Kramer: Gewann die meisten Zweikämpfe aller Bochumer, brachte die meisten Pässe an den Mitspieler und hatte die meisten Ballkontakte. War immer unterwegs, immer engagiert. Bester Bochumer. Stellte seinen Partner auf der Sechs, Christoph Dabrowski, deutlich in den Schatten. Note: 2,5

Marc Rzatkowski (bis 67.): Wieder einmal sehr passsicher und gedankenschnell. Tat viel für den Spielaufbau, strahlte im Gegensatz zu den letzten Spielen jedoch kaum Torgefahr aus. Daher bot sich beim Stand von 0:2 der Tausch mit Aydin an. Note: 3,5

Leon Goretzka: Wirkte auf der Zehn etwas verloren, weil er kaum Anspielstationen fand. In der Folge suchte er häufiger als sonst das Dribbling und hatte viele Ballverluste. Undgewohnt schwach im Zweikampf. Note: 4

Yusuke Tasaka: Zeigte viele technisch anspruchsvolle Aktionen, die ihm eine gute Ballbehauptung ermöglichten. War lauffreudig und versuchte viel, blieb aber zündende Ideen schuldig. Holte sich die fünfte gelbe Karte ab und fehlt damit im Abstiegs-Duell gegen Aue. Note: 3,5

Zlatko Dedic: Das Gute zuerst: Er gab den einzigen Torschuss der Bochumer bis zur 76. Minute ab (6.). Dieser allerdings war genauso harmlos wie Dedic in Zweikämpfen agiert. Konnte als einzige Spitze kaum einen Ball behaupten. Fand keine Bindung zu seinen Mitspielern. Note: 4,5

Mounir Chaftar (ab 21.): Kam für Michael Lumb. Spielte bis zum Pausenpfiff zwei Fehlpässe und drosch zwei Flanken ins Nichts. Ließ sich von Lustenberger nach knapp einer Stunde austanzen, holte sich dafür Gelb ab und lud Ronny damit zum Freistoß in Tornähe ein (59.). Steigerte sich nur unwesentlich im zweiten Durchgang. Note: 4,5

Slawo Freier (ab 67.): Kam für Christoph Dabrowski. Forderte viele Bälle. Hatte nach gut 20 Minuten so viele Ballkontakte wie Dedic in 90 Minuten (29). Die Idee für den entscheidenden Pass kam ihm aber auch nicht. Note: 3

Mirkan Aydin (ab 67.): Kam für Marc Rzatkowski. Erster Einsatz nach langer Verletzungspause. Blieb unauffällig. Ohne Note.