Gelsenkirchen. Auf 14 Spieler musste Schalke 04 gegen Eintracht Frankfurt verzichten. Auch Ralf Fährmann sollte nicht spielen, stand beim 4:3 aber doch im Tor.

Auf der Schalker Bank genossen sie das seltene Glücksgefühl und freuten sich über den dritten Saisonsieg, aber auch auf dem Platz war einer ganz besonders erleichtert nach dem 4:3 über Eintracht Frankfurt: Ralf Fährmann war es anzusehen, wie sehr er durchatmete. Denn so blieb der große Patzer des Torwarts beim Frankfurter Treffer zum 1:1 letztlich folgenlos.

Fährmann hatte eine Linksflanke von Armin Younes völlig falsch eingeschätzt: Er war weit aus seinem Tor geeilt, kam aber nicht an den Ball - Frankfurts André Silva musste die Kugel nur ins leere Tor nicken. Schalke schien den Weg der vergangenen beiden Spiele in Hoffenheim (2:4) und gegen Hertha (1:2) einzuschlagen, als jeweils eine Führung verspielt wurde - erst recht nach dem Tor zum 2:1 für Frankfurt in der 51. Minute, bei dem Fährmann chancenlos war. Doch dann schlug Schalke mit drei Toren binnen elf Minuten (!) durch Idrizi, Flick und Hoppe zum 4:2 zurück. Das hat man in dieser Saison auch nie erlebt. Und Fährmanns Patzer war mehr als egalisiert.

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Dabei, und das verriet Trainer Dimitrios Grammozis nach dem Spiel, sollte Fährmann gegen die Eintracht eigentlich gar nicht im Tor stehen. “Wir hatten vor, Freddy Rönnow anfangen zu lassen”, bestätigte Grammozis. Rönnow, den Schalke von Frankfurt ausgeliehen hat, hätte seinen Abschieds-Einsatz bekommen, doch dann verletzte sich der Däne im Abschlusstraining bei einem unglücklichen Zusammenprall und rutschte ganz aus dem Kader. “Deshalb hat Ralle dann wieder im Tor gestanden. Normalerweise wollten wir ihm eine Pause geben”, erklärte der Trainer.

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Schalke-Torwart Fährmann plagen Knieprobleme

Denn Fährmann war nicht richtig fit, wie Grammozis berichtete: Schon seit längerer Zeit würden den 32-Jährigen Knieprobleme plagen, überdies sei Fährmann selbst gekommen und habe erklärt, “dass er sich sehr, sehr müde fühlt.” Fährmann hatte zuvor fünf Spiele in Folge bestritten - für einen Torwart eigentlich nicht ungewöhnlich. Aber auch die medizinische Abteilung habe bemerkt, dass der Schlussmann nicht 100-prozentig fit war.

Am Ende hielt Fährmann aber nicht nur die 90 Minuten durch, sondern er hielt auch noch einige gute Bälle. Nur der Fehler zum 1:1 war so gravierend, dass es dafür in der Einzelkritik die Note 5 geben musste.