Hoffenheim. Absteiger Schalke 04 plant den Kader für die kommende Saison. Einige Top-Verdiener stehen noch unter Vertrag. Doch was passiert mit ihnen?

Vier Spiele stehen in der Bundesliga für Absteiger Schalke 04 noch auf dem Plan - die Saison, die zuletzt ein Schrecken ohne Ende war, dauert nur noch zwei Wochen. Die Planungen für die 2. Bundesliga hingegen laufen seit Wochen - und inzwischen wird konkreter, wie die Mannschaft aussehen soll, die in der kommenden Saison um den Aufstieg mitspielen soll. Beschäftigen müssen sich die Schalker nicht nur mit möglichen Zugängen, sondern auch mit Profis, die weiter unter Vertrag stehen, oder Leih-Rückkehrern wie zum Beispiel Sebastian Rudy. Der spielt für Schalkes viertletzten Gegner TSG Hoffenheim.

Es ist fast schon in Vergessenheit geraten, dass Rudy in dieser Saison zwei Spiele für die Königsblauen bestritten hatte. Die ersten beiden waren es, der 31-Jährige kam jeweils auf der Rechtsverteidiger-Position zum Einsatz. Seine Leistungen beim 0:8 in München und dem 1:3 gegen Werder Bremen aber: überschaubar. Schalke verlieh Rudy kurz vor Ende des Sommer-Transferperiode 2020, an Hoffenheim - dort ist er Rekordspieler. Günstig war das für Schalke nicht - einen Teil des Gehalts zahlten sie weiter. In Hoffenheim war Rudy wieder fester Bestandteil der Startelf, bestritt in dieser Saison 31 Pflichtspiele für die TSG (ein Tor).

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Schalke: Rudy ist einer der Großverdiener

Doch was passiert nun im Sommer 2021? Rudy kehrt zurück, sein Vertrag auf Schalke gilt bis Juni 2022 - und für beide Ligen. Die Hoffenheimer wollen sich, Rekordspieler hin oder her, nicht erlauben, für Rudy eine Ablöse zu bezahlen und ihm die Schalker Konditionen zu bezahlen.

Und das ist das königsblaue Problem: Rudy ist einer der Großverdiener - und die belasten den Personaletat erheblich. Das erschwert die Kaderplanung. Solange Sportvorstand Peter Knäbel davon ausgehen muss, dass er viele Millionen Euro für die Top-Verdiener wie zum Beispiel Rudy oder Mark Uth freihalten muss, kann er nicht vollumfänglich planen. Rudy und Uth unterhielten sich unmittelbar vor dem Spiel sehr angeregt.

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Intern haben die Schalker ihre Denkmodelle, wie sie ihren Kader planen wollen, schon ausgearbeitet: Sie haben sich bereits weitgehend entschieden, auf welche Spieler aus dem aktuellen Kader sie auch in der kommenden Saison setzen wollen. Viele werden das nicht sein. Diejenigen, die zwar noch unter Vertrag stehen, aber nicht auf der Noch-zu-gebrauchen-Liste, können sich neue Vereine suchen. Und mehr noch: Einigen, so heißt es hinter vorgehaltener Hand, soll bereits mitgeteilt worden sein, dass ihre Chance, noch einmal das Schalke-Trikot zu tragen, gleich null ist. Wenn sich die Großverdiener dafür entscheiden, ihr Gehalt auf Schalke für ein Jahr mitnehmen zu wollen, werden sie wohl eine Trainings-, aber keine Spielmöglichkeit bekommen.

Der Poker hat begonnen. Klar ist: Bei der zu erwartenden Ablösesumme für die Großverdiener sind die Schalker gesprächsbereit. Rudy zum Beispiel kostete einst etwa 13 Millionen Euro. Von dieser Summe dürften die Schalker wenig wieder bekommen. Womöglich sogar nichts.

Der aktuelle Stand der Planungen am 8. Mai:

Zugänge (2): Danny Latza (Mainz 05), Simon Terodde (HSV)

Leihspieler, die zurückkehren (6): Sebastian Rudy (Hoffenheim), Ozan Kabak (Liverpool), Ahmed Kutucu (Hercales Almelo), Jonas Carls (Vitoria Guimaraes), Rabbi Matondo (Stoke City), Markus Schubert (Eintracht Frankfurt)

Abgänge (13): Steven Skrzybski, Alessandro Schöpf, Bastian Oczipka, Benjamin Stambouli, Shkodran Mustafi, Michael Langer, Nabil Bentaleb (Verträge laufen aus), Klaas-Jan Huntelaar (Karriereende), Frederik Rönnow, Gonçalo Paciencia (kehren beide zu Eintracht Frankfurt zurück), Sead Kolasinac (kehrt zum FC Arsenal zurück), Kilian Ludewig (kehrt zu RB Salzburg zurück), William (kehrt zum VfL Wolfsburg zurück).