Essen. Rot-Weiss Essen trennte sich 1:1 von Dynamo Dresden. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Der Liveblog zum Nachlesen.

Es war ein Spiel, auf das sich die Fans von Rot-Weiss Essen nach dem Drittliga-Aufstieg besonders freuten: Am Samstag kam Dynamo Dresden an die Hafenstraße. Nach dem 3:0-Sieg bei der U23 des SC Freiburg hatte sich Rot-Weiss Luft verschafft, gegen Dresden kamen die Essener in Unterzahl nun zu einem 1:1 (1:0)

Wir berichteten in diesem Liveblog:

18.02 Uhr: Die Polizei zieht ein positives Fazit des Tages. "Aus polizeilicher Sicht ist bisher alles ruhig verlaufen", sagt Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato. Auch bei der Abreise der Fans vom Stadiongelände habe es keine Probleme gegeben.

16.11 Uhr: Der Gästeblock ist bereits leer und auch die Heimfand strömen aus dem Stadion.

16.10 Uhr: Das Spiel ist aus. Die Mannschaft ging nach dem 1:1 zu den Fans, machte mit ihnen zusammen die Welle.

Wie kurz vor dem Spiel protestierten auf der Westkurve - dort wo die Ultras stehen, einige „Gegen alle Stadioverbote“ - wenn auch nicht so laut wie vor dem Spiel. Andere Fans im Stadion an der Hafenstraße quittierten diese Rufe mit Pfiffen.

14.28 Uhr: Die Polizei zeigt sich mit dem bisherigen Tag zufrieden. Bisher sei alles ruhig geblieben, es gab keine Festnahmen bisher, bilanziert eine Polizeisprecherin während die erste Hälfte läuft - in der RWE jetzt 1:0 führt.

14.22 Uhr: Kurz vor Anpfiff nahmen die Kapitäne beiden Vereine die Chance wahr, um über die jüngere unschöne Vergangenheit zu den Fans zu sprechen. RWE-Kapitän Daniel Heber sagte unter anderem: „Leider passieren zu viele Dinge, die uns von unserem gemeinsamen Erfolg ablenken und die wir hier alle nicht sehen wollen. Geplante Schhlägereien, Angriff auf Unbeteiligte oder Überfälle auf andere Fans gehören nicht zum Fußball, den wir uns vorstellen.“ Und weiter: „Lasst uns Fußball-Deutschland zeigen, das wir gemeinsam alles erreichen können - wir auf dem Rasen, ihr auf der Tribüne. Leidenschaftlich, ohne Gewalt und Diskriminierung.“ Nach diesen Worten applaudierte das ganze Stadion. Lediglich in dem Bereich der Westkurve, in dem die Ultras stehen, wurde gesungen: „Gegen alle Stadionverbote.“

13.07: Noch eine Stunde bis Anpfiff. Die Stimmung am Stadion ist bisher friedlich. Am Rande: Ein älterer Herr versucht, Tickets loszuwerden. „Aber was ist denn los heute? Will die keiner haben?“ Und für „nen Appel und ein Ei“ will er sie auch nicht abgeben.

RWE-Fans stehen Schlange beim Einlass am Stadion.
RWE-Fans stehen Schlange beim Einlass am Stadion. © Johannes Pusch | Johannes Pusch

13.04 Uhr: Regen setzt ein und viele die bisher am Hafenstübchen gewartet haben, gehen jetzt los in Richtung Stadion.

RWE-Fans auf dem Weg zum Stadion.
RWE-Fans auf dem Weg zum Stadion. © Johannes Pusch | Johannes Pusch

12.39 Uhr: Noch immer gut was los auf der Hafenstraße. Weiter strömen RWE-Fans in Richtung Stadion, viele machen wie üblich Stop am Hafenstübchen.

RWE-Fans auf der Hafenstraße vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden.
RWE-Fans auf der Hafenstraße vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden. © Johannes Pusch | Johannes Pusch

12.07 Uhr: Auch am Stadion sieht man mehr Sicherheitskräfte als sonst, Polizisten und Security-Mitarbeiter. Auf dem Platz vor der Westtribüne ist die Stimmung entspannt. Die Leute warten auf den Einlass um 12.30 Uhr.

Zwei Stunden und 15 Minuten vor dem Anpfiff ist nicht nur das Hafenstübchen voll.
Zwei Stunden und 15 Minuten vor dem Anpfiff ist nicht nur das Hafenstübchen voll. © Justus Heinisch | Justus Heinisch

12.04 Uhr: Essener Ultras liefen gerade geschlossen von der Vogelheimer Straße zum Stadion. Die Polizei hat die Straße Richtung Gästeblock gerade kurzzeitig abgeriegelt und gesperrt. Der Verkehr rollt jetzt wieder an.

11.26 Uhr: Am Haupteingang des Bahnhofs stehen zwei Mannschaftswagen und einige Polizisten. Die Stimmung ist aber entspannt.

Polizeiwagen vor dem Essener Hauptbahnhof am Samstagmorgen.
Polizeiwagen vor dem Essener Hauptbahnhof am Samstagmorgen. © Justus Heinisch | Justus Heinisch

11.25 Uhr: Und holt RWE die drei Punkte? „Ich bin eher skeptisch“, sagt ein Fan. „Die Dresdner sind schon gut. Mal schauen.“

11.23 Uhr: Am Essener Hauptbahnhof ist schon gut was los. Gefühlt sind mehr RWE-Fans als sonst an Heimspieltagen unterwegs - der Heimbereich ist schon seit Wochen ausverkauft. Es sind auch einige Dynamo-Fans am Hauptbahnhof. Die Polizei zeigt Präsenz und steht beispielsweise am Busbahnhof gleich mit fünf Mannschaftswagen.

Die SGD, im Sommer aus der 2. Bundesliga abgestiegen, hat jüngst einen turbulenten 3:2-Erfolg nach 0:2-Rückstand gegen den VfL Osnabrück gefeiert. Dynamo ist Vierter nach elf Spielen. Das erklärte Ziel: der direkte Wiederaufstieg. Alle relevanten Infos für das Spiel an der Hafenstraße listen wir hier für Sie auf.

Rot-Weiss Essen gegen Dynamo Dresden: Alle Infos kompakt im Überblick

Für Rot-Weiss Essen war es ein erlösender Sieg in Freiburg. Das 3:0 war der erste Dreier in der Fremde - und es war ein hochverdienter Sieg. „Wir haben lange auf den ersten Auswärtssieg gewartet“, sagte RWE-Trainer Christoph Dabrowski. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft.“ Und dann führte der Essener Trainer aus, was ihn so zufrieden stimmte: „Gegen eine sehr spielstarken Mannschaft haben wir kompakt verteidigt, eine gute Mentalität gezeigt und wenig zulassen.“ Das Video mit den Highlights aus Freiburg finden Sie hier.

Dresdens Markus Anfang hat Respekt vor Rot-Weiss Essen

Markus Anfang hat viel zu tun. Der 48-Jährige unterschrieb im Sommer bei Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden - der Trainer und der Klub wagten einen Neuanfang. Inzwischen hat sich Anfangs Team auf Platz vier der dritten Liga vorgearbeitet. Vor dem Nachmittagstraining nahm Anfang sich die Zeit, um mit unserer Redaktion über Rot-Weiss Essen, die SG Dynamo und seine Trainer-Philosophie zu sprechen.

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Polizei bereitet sich auf einen großen Einsatz vor

„Wir stellen uns auf alle Eventualitäten ein“, sagt Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato im Vorfeld der Partie zwischen RWE und Dynamo Dresden unserer Redatkion. Denn Dynamo Dresden hat eine der berüchtigtsten Fanszenen in Deutschland - die Polizei bereitet sich darauf vor. Was genau die Polizei plant, wie die Vorbereitungen aussieht, erfahren Sie hier.

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Rot-Weiss Essen - Dynamo Dresden: Beobachter loben die 76 Hausverbote

„Es ist ein sehr deutliches Zeichen“, sagt etwa Christian Baumann, Sprecher des Bündnisses „Essen stellt sich quer“. Die verhängten 76 Hausverbote seien zudem symbolisch zu sehen. Meint: Andere Gewalt- und Übeltäter, die noch keine Post bekommen haben, müssten künftig damit rechnen, ebenfalls von Heimspielen ihres Vereins ausgeschlossen zu werden.

Wollen auch gegen Dynamo Dresden jubeln: Die Spieler von Rot-Weiss Essen.
Wollen auch gegen Dynamo Dresden jubeln: Die Spieler von Rot-Weiss Essen. © Thorsten Tillmann/FFS | Thorsten Tillmann/FFS

Beobachter loben zwar den Schritt des Vereins, vermissen in der Mitteilung zu den Hausverboten vom Sonntag aber eine deutlichere Abgrenzung von Rechtsextremismus im Stadion. Seit Jahren hat RWE in Teilen der Fanszene damit ein Problem. In der Mitteilung des Vereins heißt es genereller: „Wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen, dass sich der Verein in aller Form von Gewalt und Diskriminierung distanziert.“

Weitere Hintergründe zu den Hausverboten können Sie hier lesen: Darum verteilte RWE 76 Verbote.

Rot-Weiss Essen: Kampfansage von Götze vor Dresden

Felix Götze war einer der Matchwinner beim ersten Auswärtssieg von Rot-Weiss Essen. Vor dem Duell gegen Dynamo Dresden schickt er eine klare Ansage Richtung SGD - zuhause will RWE nachlegen. Hier können Sie den Artikel lesen.

Rot-Weiss Essen spricht 76 Hausverbote aus

Vor dem Duell gegen Dynamo greift RWE durch. Der Fußball-Drittligist hat Hausverbote für 76 Anhänger für die Heimspiele an der Hafenstraße ausgesprochen. "Im Nachgang des vergangenen Auswärtsspiels von Rot-Weiss Essen beim SV Wehen Wiesbaden kam es wiederholt zu Vorkommnissen, die RWE aufs Schärfste verurteilt. Personen, die RWE zuzurechnen sind, schrieben erneut negative Schlagzeilen, indem sie sowohl am Duisburger als auch am Essener Hauptbahnhof Fans des FC Schalke 04 angriffen", teilte der Klub am Sonntagabend mit.

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Und weiter: "Schon im Februar dieses Jahres konnte die Polizei ein Aufeinandertreffen von Essener und Schalke Fans verhindern, dabei wurden die Personalien von einer dreistelligen Anzahl an Personen aufgenommen. Und auch auf der Rückreise vom Auswärtsspiel in Bayreuth im vergangenen August kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen – diesmal jedoch wurden RWE-Fans von einer anderen Essener Fangruppe angegriffen. Dieser verachtenswerte Vorfall wurde nicht nur von der Mannschaft, die sich ebenfalls auf der Rückreise befand, beobachtet, sondern sorgte für viel Empörung in der gesamten Essener Fanszene."

Rot-Weiss Essen – Brennpunkte vor dem Dresden-Spiel

Darauf reagiert der Verein mit 76 Hausverboten - die wurden unabhängig von weiter laufenden Ermittlungen verteilt. "Diese lokalen Stadionverbote gelten für das gesamte Gelände des Stadions an der Hafenstraße, und zwar ab sofort und für die kommenden drei Jahre. Erstmalig wirksam sind diese also zum Heimspiel gegen Dynamo Dresden am kommenden Wochenende." Das gesamte Statement von Rot-Weiss Essen finden Sie hier.

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Vor Spiel in Essen: Dynamo Dresden stoppt Ticket-Verkauf

Und auch die SG Dynamo handelt nach unschönen Vorkommnissen in der eigenen Fanszene. So hat Dynamo Dresden Konsequenzen aus den Ausschreitungen während der Auswärtspartie in Bayreuth gezogen und den freien Verkauf von Auswärtstickets für seine Fans gestoppt. Betroffen ist davon auch die Partie bei Rot-Weiss Essen. Karten gab es somit nur für Dynamo-Mitglieder - und zwar 1500 Stück.

Der Heimbereich im Stadion an der Hafenstraße ist derweil seit Wochen ausverkauft.

Hier finden Sie alle News zu Rot-Weiss Essen.