Freiburg. Rot-Weiss Essen hat den ersten Auswärtssieg der Drittliga-Geschichte gefeiert. Bei der Reserve des SC Freiburg setzte sich RWE mit 3:0 durch.
Versuch Nummer sechs. Im sechsten Anlauf hat es endlich geklappt für Rot-Weiss Essen mit dem ersten Auswärtssieg - und das überraschend deutlich. Mit 3:0 (1:0) fuhren die Essener mit Einsatz und Leidenschaft verdient die drei Punkte gegen den SC Freiburg II ein. Die U23 des Erstligisten, vor dem Anpfiff auf Rang vier, hatte dort bis dato noch nicht einmal verloren und überhaupt erst zwei Gegentore kassiert.
Rund 700 RWE-Fans waren ins betagte Idyll Dreisamstadion gereist, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Eine beachtliche Zahl angesichts der 500 Kilometer entfernten Spielstätte. Und einige waren auf dem Weg zum Stadion eifrig damit beschäftigt, kleine RWE-Aufkleber hier und da an Pfähle und Wänden zu pappen. Eine Marke für die Zukunft.
RWE-Trainer Dabrowski nahm zwei Änderungen vor
Chefcoach Christoph Dabrowski hatte seine Aufstellung im Vergleich zum Wiesbaden-Spiel (1:3) vor einer Woche geändert. In der Innenverteidigung kehrte Kapitän Daniel Heber zurück in die Startelf für Felix Herzenbruch. Im Angriff musste Lawrence Ennali auf die Bank, weil der dribbelstarke Außen zuletzt doch zu wenig Durchschlagskraft gezeigt hatte.
Für ihn lief Ron Berlinski auf, der Physis und Mentalität mitbringt und eben die gewünschte Torgefahr. Der leidenschaftliche Kämpfer hatte sich beim Testspiel unter der Woche gegen den belgischen Erstligisten Eupen empfohlen und auch die beiden Treffer beim 2:2 erzielt. Und Berlinski scheute sich auch nicht, hinten auszuhelfen.
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Dort stand RWE dicht gestaffelt, klärte konzentriert und konsequent, wie es der Trainer gefordert hatte. Das war nicht einfach, denn die Freiburger machten von Beginn an Druck und hatten die erste Chance, als Vermeij der Ball vor die Füße fiel und er nur knapp verzog (9.).
Freiburg suchte zumeist die spielerische Lösung
Freiburg suchte meist die spielerische Lösung, war gefährlich im Umschaltspiel. Da musste RWE höllisch aufpassen. Aber die Gäste machten auch ihrerseits Druck und pressten mutig. Das brachte einige Ballgewinne und gefährliche Situationen.
Felix Bastians prüfte aus der Distanz Torhüter Atubolu (20.), der den Ball zur Ecke lenkte. Dann erzwang Andreas Wiegel nach einem entschlossenen Dribbling einen Freistoß, doch Oguzhan Kefkir scheiterte erneut an dem Freiburger Keeper (26.).
Engelmann und Berlinski bringen Rot-Weiss Essen auf die Siegerstraße
Dann aber passierte es: Der Freiburger Siquet verschätzte sich am Strafraumeck, Kefkir hatte gelauert, passte auf Simon Engelmann, dessen Ball sich abgefälscht ins lange Ecke senkte zur Essener 1:0-Führung. Unverdient war die Führung zur Pause nicht.
Und RWE blieb dran und im Vorwärtsgang. Als Felix Götze den Ball vor dem eigenen Strafraum energisch eroberte, ging‘s ruckzuck. Doppelpass mit Kefkir, Wiegel stürmte nach vorn, Pass nach innen: Zunächst verpasste Berlinski, doch Engelmann brachte den Ball noch einmal von außen ins Spiel und diesmal drückte Berlinski die Kugel über die Linie zum 2:0 (51.).
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Man spürte es, die Sicherheit kehrte zurück, und immer wieder diese Nadelstiche im Pressing, das den Freiburgen überhaupt nicht behagte. Engelmann und Berlinski durften dann vorzeitig vom Feld, Young und Ennali sollten als Unruhestifter weitermachen und den Gastgeber beschäftigen. Und beide machten die Entscheidung perfekt: Young bereitete mit seinem Solo vor, und Ennalli vollendete zum 3:0 (83.). Freiburg indes fand nie richtig ins Spiel. Viel hatte Jakob Golz wahrlich nicht zu tun an diesem Nachmittag.