Essen. Felix Götze war einer der Matchwinner beim ersten Auswärtssieg von Rot-Weiss Essen. So blickt der Spieler auf die nächste Aufgabe gegen Dresden.
Von Essen nach Freiburg und zurück - das ist schon eine ordentliche Strecke. Aber im Mannschaftsbus von Rot-Weiss Essen am Sonntag herrschte ganz sicher keine Tristesse. Gut gelaunt traten die Fußballer die rund siebenstündige Heimreise an. Während noch auf der Hinfahrt einen Tag zuvor die Gemüter bei der Zugfahrt eher angespannt waren, konnte die Rot-Weissen nun zufrieden und glücklich relaxen. „Wir werden die Zeit ein bisschen genießen“, meinte Mittelfeldmotor Felix Götze. „Es war an der Zeit, dass wir auch auswärts mal etwas holen.“
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Der Knoten ist durchtrennt. RWE hat mit dem 3:0-Erfolg beim SC Freiburg den ersten Dreier in der Fremde geholt. Von wegen Auswärtsfluch, das ist Vergangenheit. Und darüber hinaus sind die Aufsteiger von der Hafenstraße in der Tabelle auf Rang 14 geklettert. Das schaut auch ganz gut aus, selbst wenn der Abstand zu den Abstiegsplätzen mit drei Zählern weiterhin ziemlich überschaubar ist. Auch das muss man bedenken, wenn Rot-Weiss am nächsten Samstag den Aufstiegskandidaten Dynamo Dresden zu Gast hat (14 Uhr, Hafenstraße).
Rot-Weiss Essen kann Heimspiel etwas gelassener angehen
Aber RWE kann diese nächste schwere Aufgabe natürlich etwas gelassener angehen. „Und unsere Spiele zu Hause waren insgesamt immer ganz okay“, fand Götze. Er war in Freiburg zweifellos einer der Matchwinner. Und wie er so dastand in der Mixed-Zone, war er auch Sinnbild für den anstrengenden Nachmittag. Das blonde Haar zerzaust, unter dem rechten Auge eine kleiner Cut - Kampfspuren. Positives strahlt dieser junge Mann ja sowieso immer aus. Ganz klar: Götze und ganz Rot-Weiss konnten an diesem Tag zufrieden sein mit sich und der Welt.
„Wir haben gut und kompakt gestanden, haben kaum Fehler gemacht. Und wir haben dann auch unsere Chancen genutzt“, bilanzierte Götze. „Wir wussten, dass es eine zweite Mannschaft ist, dass es hier nur über Kampf und Zweikämpfe geht. Wir haben alles wegverteidigt und keine hundertprozentigen Chancen zugelassen. Das war die Basis. Wir hatten auch nicht viele Chancen, aber haben drei Dinge gemacht. So muss das aussehen. Es war ein dreckiger Sieg, aber das sind die schönsten.“
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Rot-Weiss Essen hat die Tugenden auf den Platz gebracht
Der 24-Jährige war maßgeblich an diesem so wichtigen Erfolgserlebnis beteiligt. Götze überzeugte wie immer mit großer Laufbereitschaft, und hatte die eine oder andere gute Idee. Doppelpass mit ihm geht sowieso immer. Doch dann diese Situation: Götze eroberte den Ball vor dem eigenen Strafraum mit energischem Körpereinsatz und leitete einen Konter ein. Wiegel spurtete auf und davon auf der Außenbahn, und am Ende drückte Ron Berlinski im zweiten Versuch nach pfiffigem Anspiel von Engelmann den Ball zum 2:0 (51.) über die Linie.
Auch das 3:0 leitete Götze ein mit einem präzisen Pass in den Lauf von Isaiah Young, der direkt den Freiburger Strafraum in Angriff nahm und seinem Mitspieler Lawrence Ennali ein Abstaubertor ermöglichte. Das nennt man Zielstrebigkeit. „Wir haben es nach guten Balleroberung auch gut ausgespielt“, meinte auch Götze.
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Felix Götze kassiert vierte Gelbe Karte im fünften Spiel
Nach dem entscheidenden 3:0 wirkte er aber irgendwie ausgelaugt als er Richtung Mittellinie trottete. „Nein, ich war ich war nicht kaputt, ich habe mich nur über meine unnötige Aktion geärgert, als ich mich auf den Ball gesetzt habe“, klärte der Mittelfeldspieler auf. Am Boden liegend hielt er den Ball fest, obwohl der Schiedsrichter Freistoß für Freiburg entschieden hatte. Dafür gab es die Gelbe Karte, die vierte im fünften Spiel.
Da ist eine mögliche Sperre nicht mehr weit. Aber gegen Dresden ist Götze ja noch dabei, und der schickt schon mal eine Ansage nach Sachsen: „Dresden ist immer ein Highlight. Wir haben nun gemerkt, dass wir es auswärts können. Und zu Hause sind wir eh stark, da wollen wir gleich nachlegen mit Dreier.“