Essen. Rot-Weiss Essen empfängt Samstag den Aufstiegskandidaten Dynamo Dresden. So will der Aufsteiger die schwere Aufgabe an der Hafenstraße lösen.

Das ist schon ein richtig wohlklingendes Duell, das da am Samstag in der dritten Liga an der Essener Hafenstraße (14 Uhr) auf dem Plan steht: Rot-Weiss Essen empfängt Dynamo Dresden - und die „Hütte“ ist natürlich wieder rappelvoll, weil sich auch die Essener Fans nach solchen Gegnern lange Zeit gesehnt haben.

Rot-Weiss Essen gegen Dynamo Dresden: Ein Traditionsduell

Es steckt eine Menge Tradition in diesem Treffen, gleichwohl sind die Ansprüche der Kontrahenten grundlegend verschieden. RWE möchte sich als Aufsteiger erst einmal etablieren und die Klasse halten, die Gäste wiederum kommen aus der 2. Bundesliga und wollen auch dorthin zurück. Die Tabelle spiegelt genau das wider: Die Gastgeber stehen drei Punkte vor der Abstiegszone, die Dresdener drei Punkte von einem direkten Aufstiegsplatz.

Doch die Rot-Weissen interessiert das herzlich wenig. Sie haben mit dem jüngsten Auswärtssieg beim SC Freiburg II (3:0), dem ersten in der Saison, weiteres Selbstvertrauen getankt, das ihnen zum nächsten Erfolgserlebnis verhelfen soll. Zu Hause hatte es zuletzt eh gut funktioniert, da hat man sich stabilisiert: 2:2 gegen Ingolstadt, 2:1 gegen Aue und 1:0 gegen Saarbrücken - sieben von neun Zählern Punkten, eine gute Quote. „Wir wissen, dass wir Spiele gewinnen können“, sagt Christoph Dabrowski. „Aber es ist auch immer wieder harte Arbeit.“

Für verletzten Thomas Eisfeld ist das Jahr gelaufen

Keine gute Nachrichten gibt es von Mittelfeldmann Thomas Eisfeld: Er hatte sich gegen Aue einen Innenbandanriss zugezogen und steht in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung. Eisfeld hat gerade erst seine Reha aufgenommen.

Außerdem werden gegen Dresden Rechtsverteidiger Meiko Sponsel, Sascha Voelcke und Cedric Harenbrock ausfallen. Sponsel ist bereits im Training und wird allmählich an die Belastung herangeführt. Voelcke soll nach seinem Infekt in der kommenden Woche einsteigen, und Harenbrock ist im Aufbautraining. Der Mittelfeldspieler Erolind Krasniqi wiederum, der es bislang noch nie ins Aufgebot gebracht hat, ist von seinem Infekt genesen und gegen Dresden sogar ein Option.

Rot-Weiss Essen will die Wucht im eigenen Stadion nutzen

Wenn seine Jungs so leidenschaftlich und engagiert auftreten wie in Freiburg, dann könnte es aber wieder was werden. „Wir wollen die Wucht im eigene Stadion und mit den Fans im Rücken nutzen, um ein gutes und stabiles Spiel zu zeigen. Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben“, sagt der Trainer. „Ich freue mich extrem auf dieses Spiel.“

Aber es wird eine knifflige Aufgabe, weil der Gegner einiges zu bieten hat. Spielstark sei Dresden, flexibel und variabel, beschreibt Dabrowski. Und der Dynamo-Kader sei mit der beste, der in der Liga zu finden ist. Vor allem auch wegen der Angreifer Schäffler, Kutschke, Gogia und Arslan, mit sechs Toren erfolgreicher Schütze der Sachsen.

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Und ausgerechnet gegen diese hochkarätige Offensive muss Rot-Weiss die Abwehr umstellen, weil der erfahrene Linksverteidiger Felix Bastian ausfällt. Der Routinier hat nach seiner Zahn-OP im Sommer erneut Probleme bekommen, die eine Antibiotikum-Behandlung erforderlich macht. Bastians, der alle elf Spiele über die volle Distanz gegangen ist, steht erst am Montag wieder zur Verfügung.

Wer ihn ersetzen wird, lässt der Trainer offen. Das hänge natürlich auch von der taktischen Ausrichtung ab, sagt der Chefcoach. Allerdings räumt er auch ein, dass er Konstellationen, die funktionieren, die erfolgreich sind, selten ändert. Nun aber ist er dazu gezwungen.

Felix Herzenbruch dürfte erster Kandidat sein nach Ausfall von Bastians

Erster Kandidat dürfte Felix Herzenbruch sein, der zuletzt in Freiburg nicht in der Startelf stand, weil Kapitän Daniel Heber dort wieder erste Wahl war. Aber Herzenbruch hat gezeigt, dass er funktioniert, hat sich beim 1:0 gegen Saarbrücken bewährt und war auch beim 1:3 in Wehen-Wiesbaden nicht durch einem krassen Bock aufgefallen. Bislang hat „Herze“ immer gezeigt, dass man sich auf ihn verlassen kann.

Der junge Linksverteidiger Moritz Römling (Außenbandanriss) jedenfalls steht noch nicht zur Verfügung, mit ihm rechnet Dabrowski erst in zwei, drei Wochen.

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Dresdens Trainer Markus Anfang ahnt, was auf ihn und seiner Mannschaft in essen zukommt: „Ich kenne die Region aus meinen Zeiten als Spieler und weiß, dass die Stimmung in Essen sehr gut ist. Uns erwartet dort eine Mannschaft, die gerade zuhause leidenschaftlich kämpfen und alles dafür tun wird, ihr Tor zu verteidigen. Aber bei aller Leidenschaft und Lautstärke, wir müssen bei uns bleiben und unseren Plan durchziehen.“ Aber sein Fazit mit Blick auf die Vorzeichen fällt auch vorsichtig aus: „Es wird durchaus schwer sein, an der Hafenstraße etwas zu holen.“

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