Witten. Ein Friedhof in Witten verbietet Hunde. Das sorgt für Diskussionen. Aber nicht überall werden die Vierbeiner ausgesperrt. Ein Überblick.
- Der Evangelische Diakonissenfriedhof am Ledderken sperrt Hundebesitzer aus.
- Diese Entscheidung sorgt für viel Diskussionen. Auch an anderen Friedhöfen sind die Vierbeiner nicht gerne gesehen.
- Doch eine einheitliche Regelung gibt es nicht.
Der Evangelische Friedhof Ledderken am EvK hat sich dazu entschlossen, Hundehaltern den Zugang auf die Ruhestätte zu verwehren. Diese Entscheidung hat für Diskussionen gesorgt. Zumal gar nicht ganz klar ist, welche Regeln auf den Friedhöfen in Witten überhaupt gelten. Einheitlich sind diese nämlich nicht.
Die Katholische Gemeinde scheint für ihre Friedhöfe am Trantenrother Weg und der Marienstraße klare Regeln zu haben. Bei St. Marien sind Hunde, ausgenommen Blindenhunde, komplett verboten. Am Trantenrother Weg gilt das Gleiche, allerdings gibt es hier Ausnahmegenehmigungen. Für welche Fälle das gilt, wird jedoch nicht klar.
Hunde auf Friedhof: Katholiken in Witten sprechen Ausnahmegenehemigung aus
Für größere Probleme scheinen diese Ausnahmen nicht zu sorgen. „Ab und an gibt es am Trantenrother Weg einzelne Beschwerden wegen Hundekot“, sagt Pfarrer Friedrich Barkey. Das sei vor allem deshalb der Fall, da einige Leute den Friedhof als Durchlaufstation nutzen. „Generell halten sich die Katholiken aber an unsere Regeln und wir uns an unsere Satzung.“ Deshalb habe man auch noch nie darüber nachgedacht, Hunde am Trantenrother Weg komplett auszuschließen.
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Bei den evangelischen Gemeinden hingegen wird es etwas komplizierter. Die evangelische Gemeinde Herbede betreibt gleich vier Ruhestätten. Darunter fallen der Alte und Mittlere Friedhof an der Kirchstraße, der Obere Friedhof an der Wabeck sowie der Durchholzer Friedhof. Hunde sind hier erlaubt, jedoch müssen die Vierbeiner angeleint werden und Hundekot sofort entfernt werden. Gleiches gilt für den Friedhof in Bommern. Anders sieht es jedoch bei der evangelischen Ruhestätte an der der Pferdebachstraße aus. Dort ist der Zutritt mit Hunden nämlich ausdrücklich verboten.
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Die Stadt betreibt den Hauptfriedhof (Pferdebachstraße), den Friedhof Annen (Diesterwegstraße), den Friedhof Heven (Hevener Straße), den Friedhof Stockum (Hörder Straße) und den Friedhof Buchholz (Am Friedhof). Auch hier gibt es klare Regeln für Vierbeiner. „Hunde sind auf städtischen Friedhöfen an kurzer Leine zu führen, und Tierkot ist sofort ordnungsgemäß zu beseitigen“, sagt Stadtsprecherin Heinke Liere.
Stadt Witten sieht kein Problem mit Hunden
Die Beschwerden über Hunde und ihre Hinterlassenschaften halten sich jedoch in Grenzen. Sowohl beim Ordnungsamt als auch bei der Friedhofsverwaltung würden nur vereinzelt Beschwerden eingehen. „Bei der Stadt ist das Thema Hunde auf Friedhöfen somit zurzeit kein bekanntes Problem“, so Liere. Doch sollte sich jemand nicht an die Regeln halten, kann es teuer werden. Für einen nicht angeleinten Hund auf einem städtischen Friedhof wird nach Angaben der Stadt ein Verwarngeld in Höhe von 45 Euro fällig. Wer Tierkot nicht beseitigt, muss ein Bußgeld in Höhe von 125 Euro zahlen.
Doch offensichtlich gibt es immer wieder Einzelfälle, wie etwa Karin Vorwerk berichtet. „Ich habe auch immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Hundebesitzer auf den Friedhof zum einen die Hinterlassenschaften ihres Hundes nicht weg machen und zum anderen ihre Hunde dort ohne Leine laufen lassen“, schreibt sie auf der Facebook-Seite dieser Redaktion. Mache man die Halter darauf aufmerksam, würde man belächelt oder sogar beschimpft werden.
Es gibt aber auch Hundebesitzer und -besitzerinnen, die klare Regeln verstehen. „Ich war auch immer mit meinem Hund auf dem Friedhof“, sagt Claudia Schürmann. Doch so lange es „respektlose Menschen gibt, die ihre Hunde sogar auf die Gräber machen lassen, ist ein Verbot korrekt“, sagt sie. So wie es etwa am evangelischen Friedhof am Ledderken jetzt der Fall ist. Dort müssen viele unter dem Fehlverhalten einiger leiden.
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