Witten. Der evangelische Friedhof Ledderken in Witten schließt einen Zugang wegen Hundekot auf den Wegen. Darunter leiden jetzt nicht nur Hundehalter.

  • Seit Anfang Februar ist der Zugang auf den kleinen evangelischen Friedhof am EvK vom Ledderken aus nicht mehr möglich.
  • Die evangelischen Gemeinden reagieren damit auf rücksichtslose Hundehalter.
  • Der Weg wurde gerne als Abkürzung genutzt. Nun müssen alle darunter leiden.

Der Zugang über das Drehkreuz zum kleinen evangelischen Friedhof Ledderken hinter dem Krankenhaus (EvK) ist Geschichte. Der Gesamtverband der evangelischen Gemeinden Witten hat den Zugang vom Ledderken aus geschlossen.

Als Grund werden Verschmutzungen auf dem Gräberfeld genannt. Immer wieder würden Hunde ihr Geschäft auf dem Friedhof verrichten. Die Halter müssen nun mit ihren Vierbeinern draußen bleiben. Dieser Schritt kommt nicht bei jedem gut an.

Das Drehkreuz ist schon seit Anfang Februar zu. Auf Facebook wird das Thema bereits heiß diskutiert. „Das ist eine beliebte Abkürzung auf dem Weg vom Ledderken zum Diakonissenhaus. Rollator- und Kinderwagenfahrende wurden in der Vergangenheit schon ausgesperrt. Nun wird allen zu Fuß Gehenden der Durchgang verwehrt“, schreibt etwa Grünen-Ratsmitglied Ralf Schulz. Statt fünf Minuten müsse man nun eine knappe Viertelstunde gehen.

Evangelischer Kirchenkreis Hattingen-Witten ärgert sich über Hinterlassenschaften

„Wie doof ist das denn?“ fragt sich auch Karina Müller. Sie hätte eher gehofft, dass das Tor größer gemacht wird, so dass man auch mit den Kinderwagen oder Rollator durchkomme. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Die evangelischen Gemeinden haben sich entschlossen, den Durchgang komplett zu schließen. Dabei üben sie scharfe Kritik an Hundebesitzern.

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„Die Verschmutzung mit den Hinterlassenschaften von Hunden hat so überhandgenommen, dass es keine Alternative zu dieser Maßnahme gibt“, sagt Hans-Martin Julius vom Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten. Viele Hundebesitzerinnen und -besitzer hätten die Anleinpflicht missachtet und vor allem immer wieder den Kot ihrer Vierbeiner hinterlassen. „Der Verband bedauert diesen Umstand sehr, da die Schließung natürlich auch die trifft, die die Schließung gar nicht verursacht haben“, sagt der Verbandssprecher.

Die Mähsaison auf den Friedhöfen hätte nun begonnen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden das ganze Jahr daran arbeiten, die Flächen sauber zu halten. „Das Problem mit dem nicht von den Besitzern entsorgten Hundekot hat inzwischen allerdings Ausmaße angenommen, die die Arbeitsbedingungen dort stark beeinträchtigt“, so Julius weiter. Das sei den Menschen, die auf dem Friedhof arbeiten, nicht mehr zuzumuten.

Hundebesitzerin aus Witten: „Dass dieser Weg gesperrt ist, kann ich absolut verstehen“

Einige Hundebesitzer fühlen sich benachteiligt. „Das wird ja immer besser“, schreibt etwa Melanie. Kornelia kann den Schritt hingegen verstehen. „Ich bin selber Hundebesitzerin und nutze auch diesen Weg zur Abkürzung zu meiner Arbeit. Dass dieser Weg gesperrt wird, kann ich absolut verstehen.“ Es sei eine Sünde, Hunde auf Friedhöfen „ihre Notdurft verrichten zu lassen“.

Nun müssen also alle unter den Verfehlungen einiger leben. Wann und ob der Eingang in Zukunft wieder geöffnet wird, ist nach Angaben des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten noch nicht entschieden. So ist es also vorerst nur möglich, über die Pferdebachstraße auf die Ruhestätte zu gelangen.

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