Witten. Eigentlich sollte ein Neubau die alte Kita in Witten-Buchholz ersetzen. Nach vergeblicher Standort-Suche gibt es nun eine Lösung im Bestand.
Eltern und Kinder in Witten-Buchholz können aufatmen: Die Zukunft der dortigen Kita ist nach Jahren der Ungewissheit nun gesichert. Seit 2019 lief der städtische Kindergarten nur noch mit einer Sondergenehmigung des Landesjugendamtes, weil er baulichen Anforderungen nicht mehr entsprach. Lange suchte die Stadt händeringend nach einem Standort für einen Neubau. Doch nun gibt es eine andere Lösung.
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Die Idee eines Neubaus hat die Stadt zwangsweise verworfen. Zahlreiche Grundstücke hatte die Verwaltung dafür in Augenschein genommen, letztendlich kam aber keines in Frage. Favorit war ein Gelände der Firma Pleiger hinter dem Rewe im Hammertal. Doch vorhandene Bergbaulasten beendeten die Überlegungen. Nun wird das bisherige Gebäude auch weiterhin als Kita genutzt - mit einigen baulichen Veränderungen. Zusätzlich wird künftig auch ein angrenzendes Wohnhaus von Kindern erobert werden.
Vorschulkinder werden wieder im Hauptgebäude der Kita Buchholz betreut
Bis Sommer 2024 lief die bisherige Ausnahmegenehmigung des Landesjugendamtes, das beim LWL angesiedelt ist. Denn ursprünglich hätte die Kita wegen Platzmangel 23 von 80 Betreuungsplätzen abbauen sollen. Das konnte die Stadt abwenden, indem sie eine Gruppe - die Vorschulkinder - in die nahe gelegene Grundschule auslagerte. Die „Großen“ sind mit Beginn des neuen Kitajahres aber wieder ins Haupthaus zurückgekehrt.
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„Es ist wirklich schön, alle wieder im Haus zu haben“, sagt Einrichtungsleiterin Nicole Siekmann. Um das möglich zu machen, wurde ein Gruppenraum umgestaltet, ein zusätzlicher Nebenraum geschaffen. Denn es mangelte vor allem an separaten Schlafräumen. Auch die Küche wurde umgebaut, der ehemalige Personalraum musste weichen. Derzeit laufe die Antragsstellung auf Erteilung der Betriebserlaubnis für die umgebaute Kita, sagt Maik Melis vom Jugendamt. Und man ist guter Dinge, dass diese auch dauerhaft genehmigt wird. Das habe der LWL bereits in Aussicht gestellt.
Künftig soll es fünf statt vier Gruppen geben
Doch die Pläne für die Kita gehen noch weiter. Schon der Neubau war mit fünf statt bisher vier Gruppen geplant, um der hohen Nachfrage im Stadtteil gerecht zu werden. Denn viele junge Familien haben sich im Wittener Süden niedergelassen. Auch aufgrund der „dramatischen Bedarfssituation vor Ort“ hatte es überhaupt eine Sondererlaubnis zur Fortführung der Kita gegeben. Die neue fünfte Gruppe passt aber definitiv nicht in die bestehende Kita.
Doch die Stadt konnte sich mit der Siedlungsgesellschaft Witten verständigen. Diese besitzt ein bislang als Wohnhaus genutztes Gebäude, das an die Kita angrenzt. „Künftig soll hier eine Gruppe mit Unter-Dreijährigen betreut werden“, sagt Jugendamtsmitarbeiter Melis. Dafür müssen etwa noch Wände entfernt und das Gebäude insgesamt für seine neue Bestimmung hergerichtet werden, so der 50-Jährige. Es fehlen etwa die passenden Sanitäranlagen. Auch der Außenbereich muss kindgerecht gestaltet und mit Spielgeräten versehen werden.
Kita Buchholz kann künftig U3-Gruppe anbieten
Kita-Chefin Siekmann freut sich über die zusätzliche Gruppe. „Dann haben wir endlich auch eine für die ganz Kleinen bis drei Jahre“, sagt die 59-Jährige. Bislang habe sie nur Kinder ab zwei Jahren aufnehmen können, weil die entsprechende Gruppe fehlte. „Aber der Bedarf ist einfach da, wir hatten schon viele Anfragen“, so Siekmann. Zehn zusätzliche Plätze sollen entstehen. Allerdings erst im neuen Kitajahr 2025/26. Zum 50-jährigen Bestehen der Kita am 28. September haben Sabine Siekmann und ihr Team aber dennoch genug zu feiern. Schließlich wissen Eltern und Erzieherinnen nach fast sechs Jahren Ungewissheit endlich, wie es in Buchholz weitergeht.
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