Witten. Die Kita in Witten-Buchholz soll durch einen Neubau ersetzt werden. Die Stadt setzte bislang auf das Pleiger-Gelände. Doch das ist nun vom Tisch.
Alles auf Anfang: Der Traum einer neuen Kindertagesstätte auf dem Pleiger-Gelände in Witten-Buchholz ist endgültig geplatzt.
Mehrere Jahre hatten sich die Verhandlungen um das Grundstück hinter Rewe hingezogen. Nun setzt ein neues Guthaben zu den Bergschäden unter der Fläche den Schlusspunkt unter die Bemühungen der Stadt. Eltern im Stadtteil müssen weiter bangen. Denn die Ausnahmegenehmigung für die alte Kita in der Nähe der Grundschule läuft im Sommer nächsten Jahres ab.
Das Ringen um den Standort sei „quälend und lang“ gewesen, sagte dazu Sozialdezernent Frank Schweppe bei einer SPD-Veranstaltung am Dienstagabend. „Und wir sind alles andere als glücklich, dass es nun nicht funktioniert.“ Nach seinen Angaben hatte die Stadt ein detailliertes Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse kamen vergangene Woche. Das Urteil: Die Bergschäden, die sich unter dem 2340 m² großen Grundstück finden, sind nicht zu sanieren – oder so kompliziert zu sanieren, dass es schlicht zu teuer ist.
Stadt beginnt erneut mit Standortsuche für Kita-Neubau in Buchholz
Auch der Eigentümer, die Firma Pleiger, habe sich an den Kosten für die Beseitigung der Schäden nicht beteiligen wollen, so Schweppe. Das heißt für die Stadt nun: „Wir sind wieder bei der Standortsuche.“ Die sich schwierig gestalten wird. Bevor die Verwaltung das Gelände zwischen den Straßen Im Hammertal und Rehnocken als ihren Favoriten festgelegt hatte, waren elf weitere mögliche Standorte im Stadtteil unter die Lupe genommen und wieder verworfen worden.
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Eigentlich hatte die Stadt bereits im September 2020 zusammen mit Vertretern der Firma Pleiger und des damaligen Investors Materio den Neubau der Kita angekündigt und konkrete Pläne vorgestellt. Entstehen sollte eine fünfzügige Tagesstätte in Holzbauweise. Materio wollte das Grundstück erwerben, die Stadt als Mieter mit an Bord kommen.
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Wetterschacht unter dem Pleiger-Gelände war bekannt
Schon damals wusste man, dass sich ein Wetterschacht auf dem Gelände befindet. 2020 sah Sozialdezernent Schweppe darin aber kein großes Problem, die Schäden seien „in vernünftigem Kostenrahmen beherrschbar“. Ein Gutachter habe die Lage bereits geprüft. Doch Anfang 2021 sprang Investor Materio ab. Geschäftsführer Stefan Nöcker sprach von vertraglichen Hindernissen, die „im Zusammenhang mit bergbaulichen Risiken aufgetaucht“ seien.
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Die Stadt hielt aber an ihrem bevorzugten Grundstück fest. Doch auch mit dem neuen Investor, dem Projektentwickler First Retail aus Bielefeld, gab es kein Ergebnis. Mit dem zweiten Gutachten scheidet das Pleiger-Gelände nun endgültig aus. Das bereitet schon jetzt einigen Buchholzern Bauchschmerzen.
Das „Bündnis für Buchholz“ etwa sorgt sich um die 2015 entwidmete evangelische Kirche, in der der Verein Kulturveranstaltungen organisiert. Die Kirche habe nicht ganz oben, aber doch weit oben auf der Liste möglicher Standorte gestanden, sagte Martin Kuhn, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Buchholz-Kämpen, auf der SPD-Versammlung im Haus Hammerthal.
Ausnahmegenehmigung für Kita läuft im Sommer 2024 aus
Nach Aussage von Christoph Malz, dem Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses, sollen nun alle Standorte noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden. Wichtig dabei seien etwa die Verkehrsanbindung und die Kosten. Denn mit steigenden Zinsen und Baukosten würden alle Beteiligten zurückhaltender. Sowohl was den Verkauf von Grundstücken als auch das Bauen angehe. Das spüre die Stadt derzeit auch in Durchholz. Für den dortigen Kita-Neubau verhandelt man derzeit mit verschiedenen Eigentümern. Man sei aber schon „ziemlich weit“, so Schweppe.
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Die jetzige Kita Buchholz läuft seit 2018 nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung des Landesjugendamtes. Eigentlich sollten Plätze abgebaut werden, weil die Räume nicht groß genug sind. Die Gruppe der Vorschulkinder zog daraufhin in einen Raum der Buchholzer Grundschule. Aktuell werden 86 Kinder betreut, davon 23 Vorschülerinnen und -schüler. Die Genehmigung des Landes läuft im Juli 2024 aus. „Wir kümmern uns darum und hoffen, dass das Landesjugendamt unsere Lage sieht“, so Schweppe.
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