Witten. Knallrote Einmündungen, gestrichelte Linien und Fahrradsymbole: Radfahrer dürfen sich auf eine neu markierte Universitätsstraße in Witten freuen.
- Universitätsstraße in Witten-Heven: Neue Markierungen für Radfahrer
- Gestrichelte Linien, aber kein durchgehender Schutzstreifen
- Kreuzung Ruhr-/Husemannstraße in diesem Jahr auch noch dran
Es riecht noch nach frischer Farbe. Die neuen Markierungen für Radfahrer auf der Universitätsstraße sind nicht zu übersehen. Am Samstag (10.8.) hat die von der Stadt beauftragte Firma die dreitägigen Arbeiten abgeschlossen. Damit ist der Lückenschluss von der Hellweg-Kreuzung bis zum Kemnader Stausee vollbracht.
Schauen wir noch mal in die Mitteilung der Stadt, was laut Beschluss des Verkehrsausschusses vom August 2023 bis runter zur Kleinherber Straße genau passieren sollte: „(Nach-) Markierung von Schutzstreifen zwischen Hellweg und Universitätsstraße 60. Neumarkierung aufgeschultertes Parken auf der Nordseite in Verlängerung der Kurzzeitplätze vor der Kita. Markierung Piktogrammkette im Bereich der Parkplätze. Rotmarkierung der Furten“, heißt es da.
Dieser Beschluss ist nun, nach einem Jahr, tatsächlich umgesetzt worden. Oben, im Bereich der Kita, wo jetzt statt eines Schilderwaldes mehr Parkplätze am Gehweg weiß gekennzeichnet wurden, sind zum Beispiel Piktogramme aufs Pflaster gemalt, große Fahrradsymbole. Nur hier wird der neu gestrichelte Schutzstreifen kurz unterbrochen. Ansonsten hat der Markierungstrupp ganze Arbeit geleistet.
Damit wird nun der Radverkehr auf der ganzen Universiätsstraße gut sichtbar vom Autoverkehr getrennt. Hinterm Steinberg (Richtung Kemnader See) gehen die neuen Linien in den alten Schutzstreifen und Radweg über. In umgekehrter Richtung, zur Hellweg-Kreuzung hin, gibt es ebenfalls jede Menge frisch aufgetragene weiße und rote Farbe. Allerdings bedeuten die kurzen weißen Linie, dass der Autofahrer - anders als bei einer durchgezogenen Linie - immer noch drüberfahren darf. Also, Vorsicht ist weiterhin geboten.
Was in diesem Jahr schon für Radfahrende in Witten getan wurde
Mit diesem wichtigen Lückenschluss setzt die Stadt weitere Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept um. In diesem Jahr wurde bereits der Radfahrstreifen zwischen Ruhrdeichkreisel/Herbeder Straße und Sprockhöveler Straße erneuert, inklusive eines neuen „Sicherheitstrennstreifens“ zum bisher in den Straßenraum hineinragenden parkenden Verkehr. An der Bergerstraße - zwischen Bahnhof- und Gasstraße - wurden Rotmarkierungen und Radfahrstreifen erneuert. Hier hat der Radfahrer die Wahl, ob er weiter auf der Straße odfer dem Bürgersteig fährt.
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An der Pferdebachstraße wurde der Radfahrstreifen Richtung Uni aufgefrischt, zwischen Leostraße und Alfred-Herrhausen-Straße. Dort gibt es laut Stadt jetzt ebenfalls eine klare Abtrennung zum Parkstreifen. Rot markiert wurde unter anderem in der Westfalenstraße, an den Zufahrten zum Wickmanngelände, Nähe Netto und Lidl. Frisches Rot haben auch die Einmündungen auf der Husemannstraße bergab in Richtung Ruhrstraße bekommen.
Was dieses Jahr noch in Witten geplant ist
Eine wichtige Maßnahme, die laut Stadt noch in diesem Jahr geplant ist, wäre eine Entschärfung des Knotenpunkts Husemann-, Berger-, Ruhrstraße. Gerade beim Linksabbiegen von der Husemann- in die Ruhrstraße wünscht sich die Fahrradlobby Verbesserungen. Die Stadt geht noch nicht ins Detail. Jedenfalls werden „Neumarkierungen enthalten sein“, wie es heißt.
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Im Hammertal, zwischen Röhrken und Buswendeschleife, werden die Schutzstreifen nachmarkiert und die „Furten“ rot eingefärbt. Letzteres soll zum Beispiel auch bei Kauflland passieren. Oder auf der Kreuzung Annen-, Westfalen-, Herdecker Straße. Erledigen will man das im Zuge von Ampelerneuerungen - „Beginn 2024, Fertigstellung voraussichtlich 2025“.
Außerdem werden für dieses Jahr noch drei neue „Radservice-Stationen“ angekündigt. Weitere Radbügel sind ebenfalls in der Pipeline. Außerdem hat die Stadt hat einen Förderantrag für Fahrradboxen gestellt. So will sie das Parken an „ÖPNV-Punkten und im Quartier“ sicherer machen. Sie möchte auch die noch junge Radabstellanlage am Hauptbahnhof erweitern.
Und womit ist in den nächsten Jahren zu rechnen?
Natürlich gibt‘s nagelneue Fahrradstreifen entlang der Sprockhöveler Straße, wenn diese irgendwann ab 2025/2026 umgebaut wird. Außerdem wirft die Internationale Gartenschau (IGA) 2027 ihren Schatten voraus. Eines der großen Projekte ist ein noch attraktiverer Ruhrtalradweg. Die Ausschreibung dafür sei gestartet, so die Verwaltung.
Es geht etwa um eine Verbreiterung zwischen der Bommeraner Ruhrbrücke und dem Bahnübergang Nachtigallstraße. Letztere soll als Fahrradstraße erkennbar werden. Außerdem ist eine Aufwertung des Fähranlagers Nachtigallstraße geplant. Nicht zu vergessen das „Mobilitätskonzept In der Lake“.
Dort ist an eine bessere Führung des Radverkehrs gedacht. I-Tüpfelchen wäre eine neue Lakebrücke. Baubeginn aber noch klar. Und allein damit wäre es ja nicht getan. Fahrradfahrer und Spaziergänger wissen, wie eng oder holprig (Achtung, Schlaglöcher!) es auch vor und hinter der Brücke ist - in Höhe Lohmann, nahe der Brennerei Sonnenschein, am Picasso - Geh- oder Fahrtrichtung Schleusenwärterhaus beziehungsweise Kemnader See.
Noch nicht erwähnt sind die vielen anderen, noch nicht beseitigten Stolpersteine im Radverkehr, etwa der marode Radweg entlang der Herbeder Straße an der Ruhr. Oder der fehlende Schutzstreifen in der engen Ruhrstraße (Höhe Netto) und im weiteren Verlauf auf der Hauptstraße. Oder oder oder. Aber Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut. Geschweige denn mit Radwegen.