Witten. Die Jahrhundertflut hat große Schäden im Schleusenwärterhaus in Witten angerichtet. Sie werfen bisherige Zeit- und Kostenpläne über den Haufen.
Die Sanierung des Königlichen Schleusenwärterhauses auf der Insel bei Heven dauert länger. Obendrein steigen die Kosten. Das sagte Wabe-Geschäftsführer Mark Kohlberger im WAZ-Gespräch. Zugleich nannte er den Grund für die Verzögerung: „Da ist ein Hausschwamm drin. Er hat alle Balken befallen, und zwar beim Hochwasser 2021.“
Hausschwamm attackiert Fachwerk
Der Echte Hausschwamm (biologischer Fachbegriff: Serpula lacrymans) ist ein holzzerstörender Pilz. Er befällt bevorzugt verbautes Holz und benötigt ein feuchtes, nicht zu kühles Milieu zum Wachstum.
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Die Sanierungskosten wurden zunächst mit rund 200.000 Euro veranschlagt. Die Summe wird nach Einschätzung von Kohlberger überschritten. „Ein Gebäudeteil muss komplett ausgetauscht werden, inklusive Bodenplatten.“ Damit sei unheimlich viel Aufwand verbunden.
Die Arbeiten begannen Anfang dieses Jahres. Damals hatten alle Beteiligten eine Dauer von nur zwei bis drei Monaten erwartet. Daraus wurde nichts. Der Hausschwamm hat nach Angaben des Wabe-Chefs beide Kellerhälften befallen. Inzwischen habe sich herausgestellt, „dass fast das ganze Haus saniert werden muss. Mehrfach war der Statiker da, der immer wieder Gutachten machen musste.“
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Die Arbeiten werden durch Auflagen des Denkmalschutzes für das Fachwerkgebäude erschwert. „Wir müssen Eiche verwenden und dürfen nicht mit Eisen- oder Steinmaterialien arbeiten“, so Kohlberger. „Wir gehen jetzt davon aus, dass wir bis zum Ende des Jahres renovieren müssen.“
Imbisswagen bietet Snacks und Getränke an
Das Schleusenwärterhaus wird von der Wabe bewirtschaftet. Es ist ein beliebter Treff- und Rastpunkt bei Spaziergängen oder Fahrradausflügen auf dem Ruhrtalradweg. Viele Ruhrtaltouristen legen dort auch einen Zwischenstopp auf dem Weg zur Museumszeche Nachtigall oder Burgruine Hardenstein ein. Die Wabe hat für eine provisorische Lösung gesorgt. Snacks und Getränke sind vorerst in einem Imbisswagen am Haus zu haben. Der Biergarten wird vom Publikum auch dann genutzt, wenn der Imbisswagen geschlossen ist. Der Trend geht zur Selbstversorgung.
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