Witten. Für viel Spott hatte der Schilderwald in Witten-Heven gesorgt. Jetzt hat die Stadt die Säge angelegt. Aber nicht alle Zeichen sind verschwunden.
Der Schilderwald von Witten-Heven ist zwar noch nicht komplett gerodet, aber doch deutlich gelichtet worden. Die Stadt hatte sich mit sechs neuen, blau-weißen Parkschildern an der Universitätsstraße viel Spott eingehandelt.
Zunächst hatte die Verwaltung den Schildbürgerstreich damit erklärt, dass Parken auf Gehwegen grundsätzlich verboten sei - und es deshalb für jeden zulässigen Abschnitt besonders ausgewiesen werden müsse. Da die abschüssige Unistraße ab der Kita in Richtung Kemnader Stausee immer wieder von Einfahrten unterbrochen wird, hatte man es besonders gut gemeint - und hinter jeder Zufahrt jeweils ein neues Schild aufgestellt - sechs an der Zahl. Vier sind nun aber verschwunden..
- (K)ein Schild zuviel: So gehtm Gehwegparken in Witten-Heven
- Antrag zum Schilderwald in Heven: Wird er bald gerodet?
- dritter Bullet
Auch die Politik hatte sich eingeschaltet, und zwar die autofahrerfreundliche Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG), die den üppigen Schilderwuchs ebenfalls kritisch sah. Auf eine entsprechende Anfrage antwortete die Verwaltung Ende Juli: „Da zunächst unklar war, wann Parkmarkierungen aufgebracht werden können, wurde zur Klarstellung der neuen Situation die derzeitige Beschilderung montiert.“ Mit „neuer Situation“ war das neu eingeführte, „aufgeschulterte“ Gehwegparken gemeint.
Neue Markierungen für Radfahrer
Die Halteverbotsschilder in der Universitätsstraße wurden wegen Markierungsarbeiten am 9. und 10. August aufgestellt. Laut Stadt werden von der Einmündung Steinhügel/ Hellweg bis Unistraße Hausnummer 57 alte Markierungen entfernt und neue Kennzeichnungen für den Radverkehr und fürs Parken aufgebracht Der vorhandene Schutzstreifen für Radfahrer wird auf 1,50 Meter verbreitert und neu markiert.
Bergauf verläuft der Schutzstreifen laut Stadt dann durchgehend, bergab mit Unterbrechungen fürs Kurzzeitparken vor Kita und für das neue aufgeschulterte Besucherparken. Auf den Schutzstreifen wird alle 25 Meter ein Fahrrad-Piktogramm aufgebracht. Zudem werden die Furten Furten „Dorfstraße“ und „Am Steinberg“ rot markiert. In einem ersten Termin hatte die beauftragte Firma die Nachmarkierungen der vorhandenen Schutzstreifen durchgeführt und bereits erste Furten rot markiert.
Inzwischen sind die erlaubten Parkzonen weiß markiert worden, „so dass nichts dagegen spricht, die Beschilderungen zu reduzieren. Dies wird nun veranlasst“, schrieb die Stadt der UWG. Und aktualisierte jetzt: „Es ist nicht nur veranlasst, sondern bekanntlich umgesetzt.“
Allerdings bringt es das betroffene, gut 100 Meter lange Straßenstück nun immer noch auf vier solcher Schilder, die das Parken mit zwei Rädern auf dem Gehweg für 30 Minuten inklusive Parkscheibe von 7 bis 16 Uhr erlauben. Zwei solcher Schilder stehen schon länger oben an der Awo-Kita, die zwei anderen gehören zu den einst sechs neuen. Nun steht aber nur noch eins am Anfang der erlaubten Parkzone und eins am Ende, so wie es Nutzer in den sozialen Medien längst gefordert hatten.
+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++
Schilda in Heven hat die Stadt knapp 2000 Euro gekostet. Aber die nun wieder abmontierten Verkehrszeichen sind ja nicht verloren. Denn schon „droht“ die Behörde: „Die vier rückgebauten Pfosten plus Schilder stehen nun wieder für anderweitigen Einsatz zur Verfügung.“ Für die Kritiker, die es ganz genau wissen wollen: Der Rückbau schlug noch mal mit rund 300 Euro zu Buche.
Übrigens stehen nach der Rodung des Hevener Schilderwaldes bereits wieder neue Verkehrszeichen an der Unistraße, jetzt sogar auf beiden Seiten. Diesmal handelt es sich um Halteverbotsschilder, die das Parken bis runter zum Steinberg ab dem 9. August verbieten. Hier sind neue Radwegemarkierungen auf beiden Seiten vorgesehen, der angekündigte Lückenschluss für die viel befahrene Universitätsstraße.