Neviges. Marc Teubner ist fest in Neviges verwurzelt. Der begeisterte Sportler will hier nicht mehr weg. Was dem Familienvater besonders gefällt.

Irgendwann mal aus Velbert-Neviges wegzuziehen? Kann sich Marc Teubner beim besten Willen nicht vorstellen. „Das hier, das ist einfach Heimat. Geht doch auch nicht besser“, sagt der Familienvater, dabei strahlt der 37-Jährige übers ganze Gesicht. Wie so oft bei diesem Gespräch, und wenn der begeisterte Handballer sagt: „Neviges ist so schön, ich laufe hier fünf Meter und bin im Grünen“, dann will man sich am liebsten auch gleich auf die Socken machen zu Marc Teubners Lieblingsplatz: „Wenn ich oben auf dem Esel stehe und hab diesen weiten Blick, das packt mich jedes Mal.“ Der „Esel“, jener Landstrich, der neben dem Sportplatz an der Hohenbruchstraße beginnt, ist Marc Teubners Lieblingsplatz. In dieser Folge unserer Serie „Ich liebe Neviges“ verrät er, warum es sich hier gut leben lässt.

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Lieblingsplatz gleich um die Ecke: Marc Teubner kommt oft hoch auf den „Esel“, genießt die Aussicht und die frische Luft.
Lieblingsplatz gleich um die Ecke: Marc Teubner kommt oft hoch auf den „Esel“, genießt die Aussicht und die frische Luft. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Ein Herz für Neviges

„Ich liebe Neviges“ heißt unsere Sommer-Serie. Sie leben in Neviges oder Tönisheide, sind hier aufgewachsen oder auch erst kürzlich hergezogen? Und sind der Meinung: „Hätte schlimmer kommen können?“ Dann melden Sie sich gern und erzählen uns, was Sie an ihrem Stadtteil mögen.

Kontakt unter 02051 49533 oder per Mail: redaktion. velbert@waz.de. Redakteurin Kathrin Melliwa trifft sich gern mit Ihnen auf ein Gespräch.

So gut, dass Neviges aus seiner Sicht nur eines „gefährlich“ werden könnte: ein schöner Ort am Meer. „Ich bin auch Kite-Surfer, das ist hier natürlich ein bisschen schlecht“, sagt Teubner launig. Da helfen dann Spritztouren mit dem Wohnmobil ans Meer oder an einen größeren See, um die Sehnsucht zum Wasser zu stillen. Doch ansonsten ist der 37-Jährige mit Ehefrau Janine und zwei kleinen Söhnen, fünf und zwei Jahre alt, absolut glücklich in seinem Reihenhaus an der Schillerstraße, das sich die Teubners kauften, als sich Sohnemann Nummer Zwei ankündigte. „Vorher hatten wir eine kleinere Wohnung in Tönisheide, haben auch nur in Neviges und Tönisheide gesucht, etwas anderes kam gar nicht in Frage. Und das hier gefunden, alles ist ideal: Gute Einkaufsmöglichkeiten, es gibt Bus und S-Bahn, wir nehmen viel seltener das Auto als früher“, erzählt der Hauptbrandmeister bei der Feuerwehr Velbert, der auf Umwegen zu seinem Traumberuf kam.

Auf Umwegen Traumjob in Velbert gefunden

„Ich hab ursprünglich Industrie-Mechaniker bei Mauell gelernt. Die Feuerwehr kannte ich durch die Jugendfeuerwehr, war auch später bei der Freiwilligen Feuerwehr.“ Dort hatte es ihm so gut gefallen, dass er schnell „ja“ sagte, als ein Freund ihm vorschlug, doch umzusatteln. „Ich hab den Wechsel keine Minute bereut. Ich kann hier Menschen helfen, etwas Sinnvolles für die Gesellschaft tun. Und wir sind ein tolles, junges Team, die Kameradschaft ist einmalig“, erzählt Teubner, der auch als Notfall-Sanitäter in Velbert unterwegs ist. Ein nicht immer einfacher Job, einen guten Ausgleich findet er bei seiner Familie. Und beim Sport, vor allem beim Nevigeser Handball Club (NHC).

Ohne Handball geht gar nichts

„Meine Mutter war Handball-Trainerin, meine beiden Brüder haben gespielt. Das war gar keine Frage, dass ich auch beim NHC lande“, sagt Teubner, der eines loswerden möchte: „Es macht mich traurig, dass das Vereinsleben durch die Schließung der Halle Waldschlösschen so leidet.“ Im Januar 2024 hatte die Stadt Velbert die Halle in Neviges geschlossen, um sie als Unterkunft für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. Seitdem trainiert der NHC in der Halle „Nizzatal“ in Langenberg, was vor allem bei den Sportlerinnen zu Unmut führte: Bis auf eine Spielerin hat die komplette Damen-Handball-Mannschaft den Verein verlassen. Doch Marc Teubner, keine Frage, bleibt dem NHC treu, auch der fünfjährige Sohn spielt schon bei den „Minis“, wie Papa stolz erzählt.

Erinnerungen an Fahrten für „Lefti

Aufgewachsen im Wohngebiet „Auf den Pöthen“, dann als junger Mann die erste Wohnung mitten in Neviges, in der Straße „Im Koven“. Ein wichtiges Kapitel für Marc Teubner, denn hier lebte ums Eck eine junge Frau, die er vorher zwar schon flüchtig kannte, richtig näher kam man sich aber erst hier: Die gute Nachbarschaft mündete in der Ehe, die beiden Söhne ließen nicht lange auf sich warten. Neviges, das ist nicht nur Familie, Freundschaften, das sind auch kleine Begebenheiten, Momentaufnahmen, an die Marc Teubner gern denkt. „Ich war ungefähr 19, da bin ich für Lefti Pizza-Taxi gefahren. War eine gute, witzige Zeit.“ Natürlich gab es bei „Elisabeth und Lefti“, dem griechischen Kultrestaurant, keine Pizza, Teubner erledigte den Bring-Service.

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Und wann immer es die Zeit und auch der Dienstplan erlauben, ist ein Bummel über den Wochenmarkt in Neviges Pflicht: „Da trifft man immer Leute, früher, als ich noch keine Familie hatte, war ich noch viel öfter da. Immer mit Cappuccino bei Maria“. Damals gab es die Eisdiele „Della Corte“, dessen Herz Maria della Corte ist, auch in Neviges. Der zweite Eissalon in Tönisheide blieb, die Teubners halten „ihrer Maria“ nun dort die Treue. Alles liebgewonnen, alles wichtig. Nicht zuletzt die „tolle Nachbarschaft, wir machen hier kleine Straßenfeste, sitzen oft spontan abends lange zusammen“. Geborgenheit empfinden, sich rundum wohlfühlen, bei Wind und Wetter auf dem „Esel“ tief Luft holen. Eben Heimat Neviges.