Velbert. Dieter Jeschke, evangelischer Pfarrer in Tönisheide, liebt ungewöhnliche Christstollen. Seine Leidenschaft teilt er mit Hobbybäckern aus Velbert.

Zum Stollenworkshop mit sechs unterschiedlichen Rezepten von klassisch über Mango-Nuss bis hin zu orientalisch hatte Pfarrer Dieter Jeschke am Samstag ins Gemeindehaus Tönisheide eingeladen. Der Andrang war riesig: Gleich 25 Hobbybäckerinnen und Hobbybäcker kamen, um Stollen und Stollenkonfekt mit so ungewöhnlichen Zutaten wie Bounty-Riegeln, Aprikosen und Mango aufzupeppen.

Viel mehr Teilnehmende als angenommen nahmen die Einladung des Pfarrers an.
Viel mehr Teilnehmende als angenommen nahmen die Einladung des Pfarrers an. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Ich habe mehrere Rezepte zur Auswahl herausgesucht“, erklärte Jeschke der altersmäßig buntgemischten Gruppe, die sich zum Stollenbacken eingefunden hatte. „Es gibt einen klassischen Stollen, eine orientalische Version, eine Variante mit viel Marzipan, Stollenkonfekt und einen Bounty-Stollen.“

Velberter wissen, was in ihre Stollen soll

Jeder Teilnehmende konnte sich den Stollen so zusammenstellen, wie er es wollte.
Jeder Teilnehmende konnte sich den Stollen so zusammenstellen, wie er es wollte. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ausgerüstet mit den Rezepten – von denen jedes ungefähr gleich viele Aktive begeistern konnte – ging es dann zum „Zutatenbuffet“, das von Orangeat über Marzipan und Pistazienkerne, Cranberries und Schokostückchen bis hin zu Kardamom-, Zimt- und Anispulver alles nur denkbare an Zutaten enthielt. Wer mochte, durfte die Trockenfrüchte auch in Amaretto einlegen oder das Gebäck mit Eierlikör verfeinern, an zehn Tischen wurde geknetet, gerührt und gehackt.

Christstollen der evangelischen Gemeinde Tönisheide  in Velbert
Im Gemeindehaus Tönisheide wurde gebacken. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Eine zweite Einkaufstour für extra Mehl, Butter und Eier war trotzdem nötig, denn „eigentlich habe ich nur mit circa zwölf Leuten gerechnet“, schmunzelte Dieter Jeschke, „umso toller natürlich, dass es so viele Teilnehmer geworden sind.“ Die ließen sich dann auch die Laune kein bisschen vermiesen, nutzten die Wartezeit zum Teilen von Waage, Zutaten und kreativen Ideen zur Verbesserung der Ursprungsrezepte , zum Naschen (Walnüsse, Beeren und Mango lassen sich ja schließlich auch pur verzehren) und Plaudern.

Profis geben Tipps zur Backzeit des perfekten Stollens

Fröhlich improvisiert wurde zudem an allen Ecken und Enden: „Ich habe die Rosinen weggelassen, die mag niemand bei uns, dafür ist Schokolade im Stollen“, berichtete Nicole Bernhardt, ein Teilnehmer ersetzte Datteln durch Nüsse, Marion Jakobs ließ im Bounty-Rezept die Bountys weg und knetete stattdessen eine Packung dicker Schokostückchen in den Teig – allgemein wurde die Gehzeit der mit Hefe gefertigten Stollen ein ganzes Stück nach unten korrigiert, um die Workshop-Zeit nicht zu überschreiten.

Mögliche Zutaten für einen richtig leckeren Stollen.
Mögliche Zutaten für einen richtig leckeren Stollen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Die beiden Backöfen bildeten dann den nächsten Mittelpunkt der Veranstaltung, während die großen Stollen noch bräunten, wurde fertiges Stollenkonfekt schon mit flüssiger Butter beträufelt und in Zucker gewendet. „Und wenn der Stollen aus dem Ofen kommt, einmal von unten dagegen klopfen. Klingt er hohl, ist er fertig“, teilten die Profis ihr Wissen gerne mit den Anfängern. Duft und Aussehen ließen auf viele gelungene Werke schließen - die einzige Frage ist, ob die Stollen wirklich noch lagern oder doch schon in den nächsten Tagen aufgegessen werden.

Konfirmanden werden in den nächsten Wochen noch Bibelplätzchen backen

Dr. Dieter Jeschke ist der neue Pfarrer in Tönisheide.
Pfarrer Dieter Jeschke. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Die Zutaten, die übrig geblieben sind, werden übrigens auch nicht schlecht: In der kommenden Woche steht für die Tönisheider Konfirmanden das Backen von Bibelplätzchen auf dem Programm, bei deren Zubereitung die einzelnen Zutaten durch einen Hinweis auf die entsprechende Stelle in der Bibel, an der sie genannt werden, erst errätselt werden müssen.