Velbert-Nerviges. Erleichterung bei den Mitarbeitern in Velbert-Neviges. Auszahlungen an Pensionäre hatten dem Unternehmen Schwierigkeiten bereitet.
Gute Nachricht am Ende des Jahres für die Mitarbeiter der Firma Mauell am Rosenhügel. Das Insolvenzverfahren des Unternehmens, zu dessen Geschäftsfelder unter anderem die Sparten Kraftwerkservice, Kontrollräume, Visualisierungssysteme und Leitwarten gehören, ist beendet. "Der Insolvenzplan ist rechtskräftig, wir müssen jetzt nur noch einen Abschlussbericht an das Gericht schreiben", sagt Geschäftsführer Bernhard Mecking hörbar erleichtert. Zu zahlende Gelder an Pensionäre in Höhe von rund 25 Millionen Euro hatten Mauell in Schwierigkeiten gebracht, die Zahlungen übernimmt jetzt ein Pensionssicherungsverein, so die Vereinbarung.
Insolvenzplan ist rechtskräftig
"Der Pensionssicherungsverein hat dem Insolvenzplan zugestimmt, daher ist der Plan jetzt rechtskräftig", erklärt Mecking, der sehr froh ist, dass das Verfahren noch Ende 2020 über die Bühne geht. "Jetzt können wir wieder auf Kunden zugehen, die Unsicherheit ist weg, ich bin sehr erleichtert." Ja, er hänge schon mit Herzblut an dem Unternehmen, sagt der Geschäftsführer auf Nachfrage, "sonst hätte ich das alles auch nicht gemacht."
Lob für die Wirtschaftsprüfer
Das Insolvenzverfahren hatte Mecking "in Eigenverwaltung" durchgeführt, wie es juristisch heißt. Bernhard Mecking war also Insolvenzverwalter in eigener Sache, beraten von der Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG, deren Mitarbeitern der Mauell-Geschäftsführer ein dickes Lob ausspricht. "Die haben das toll gemacht. Dass es jetzt so schnell geht, das hätte ich nicht gedacht." Erst am 1. November war der Insolvenzantrag beim Wuppertaler Amtsgericht eingegangen. Das Problem bei der Zahlung der Pensionsleistungen: Geld, das früher von 600 Mitarbeitern erwirtschaftet wurde, müsse seit der Verkleinerung des Betriebs von weniger als 100 Leuten erarbeitet werden. Und das, so Mecking, sei kaum zu schaffen. Dabei sei der Betrieb im Kern gesund. Die Übernahme der Pensionszahlungen durch den Pensionssicherungsverein entlaste die Firma jetzt enorm.
Unternehmen 2016 zurückgekauft
Das Traditionsunternehmen mit Sitz am Rosenhügel hat eine wechselvolle Geschichte: Einst 1957 als "Helmut Mauell GmbH" gegründet, wurde es 2013 durch Verkauf an den Mannheimer Konzern Bilfinger zu "Bilfinger Mauell" und gehörte zunächst zu der Sparte "Power Systems". Im Jahr 2016 kaufte Bernhard Mecking, Diplom-Informatiker und langjähriger Geschäftsführer der Manuell-Gruppe, die Firma zurück und wurde damals alleiniger Eigentümer. Seitdem geht das auf Kraftwerksservice und Leitwarten spezialisierte Unternehmen als "Maul GmbH" wieder eigene Wege.
Sonnenkollektoren auf dem Dach
Die Marschrichtung nach dem Rückkauf: Das Unternehmen sollte schlanker werden, die Sparte Netzwerktechnik wurde verkauft. Die Devise lautete: Rückbesinnung auf die ursprünglichen Stärken von Mauell, das sind unter anderem Kontrollräume, große Video- und Mosaiksysteme.Seit Sommer 2019 setzt die Mauell GmbH zudem ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Durch die Installation von Sonnenkollektoren auf dem Dach werden rund 30 Prozent des benötigten Stroms selbst hergestellt. Dadurch wird zum einen der Ausstoß von Kohlendioxid verringert, zum anderen dank des Pachtmodells mit den Stadtwerken Velbert Geld gespart.