Neviges. Die beliebte Eisdiele Della Corte schließt zum 17. November. Ihr zweites Geschäft in Tönisheide betreibt die Familie Della Corte jedoch weiter.

Wer hierher kommt, der will nicht nur das zum Verlieben köstliche Zimteis genießen. Oder einen der leckeren Kuchen, die Francesco, von Haus aus Konditor, nach Lust und Laune schnell mal zwischendurch zaubert. Gäste des Eiscafés Della Corte kommen vor allem wegen Maria, Francescos Ehefrau. Um zu töttern, auch mal Sorgen los zu werden. Man geht halt zu Maria. Doch Maria geht weg aus Neviges: die Eisdiele der Familie Della Corte macht Mitte November zu.

Das Ehepaar möchte mehr Zeit füreinander haben

Auch bei grauem Novemberwetter sitzen einige Gäste gern draußen. In der Vergangenheit hieß die Eisdiele vorübergehend San Remo.
Auch bei grauem Novemberwetter sitzen einige Gäste gern draußen. In der Vergangenheit hieß die Eisdiele vorübergehend San Remo. © Socrates Tassos

Alle Tische sind besetzt, es herrscht ein munteres Kommen und Gehen in dem vollen Laden an der Elberfelder Straße 51. Klar ist: Wenn hier am Abend des 16. November die Lichter ausgehen, dann gewiss nicht wegen mangelnden Umsatzes. „Wir waren unheimlich gern hier, wirklich jeden Tag. Aber es wird uns einfach zu viel, wir haben ja auch noch Tönisheide“, sagt Francesco Della Corte (47), der hinter den Kulissen all das zaubert, was die Stammgäste so sehr lieben. Und was sie auch in Zukunft in der etwas kleineren Eisdiele an der Wülfrather Straße in Tönisheide genießen können.

Kinder sind erwachsen und gehen ihre eigenen Wege

Der Grund, warum sich die beiden aus Neviges zurückziehen, ist ganz einfach: Mehr Zeit füreinander zu haben, das Leben gemeinsam genießen. „Unsere Kinder sind groß, sie gehen eigene Wege“, sagt Francesco Della Corte. Wie seine Frau akzeptiert er, dass Vanessa (24) und Giuseppe (25) sich nicht für die hohe Kunst der Eisherstellung erwärmen können.

Jeden Tag an der Elberfelder Straße genossen

Dass man nach 19 Jahren den Standort Neviges aufgibt und die Eisdiele in Tönisheide weiterführt, sei keinesfalls eine Entscheidung gegen den Wallfahrtsort: „Wir haben hier Kinder groß werden sehen, die mittlerweile selbst mit ihren Kindern kommen“, sagt Maria Della Corte lächelnd. „Aber von einem der beiden mussten wir uns eben trennen.“ Gemeinsam mit ihrem Mann möchte sich die gebürtige Sizilianerin bei allen lieb gewonnenen Gästen für die langjährige Treue bedanken. Beide hoffen, möglichst viele in Tönisheide wiederzusehen.

Einige Stammgäste kommen seit 19 Jahren jeden Tag

Dazu gehören auf jeden Fall die drei befreundeten Ehepaare Hennes und Edelgard, Klaus und Gudrun und Charly und Karla. Ein Tag ohne Marias Capucchino oder Francescos Kuchen – unvorstellbar. „Wir kommen von Anfang an, also seit 19 Jahren, jeden Tag ein Stündchen her. Maria, die gehört einfach nach Neviges, oder besser gesagt: gehörte“, sagt Hennes, für den klar ist: Dann eben jetzt Stracciatella auf Tönisheide. Noch gut können sich alle Sechs erinnern, wie enttäuscht sie vor drei Jahren waren: „Ab da war Montags immer Ruhetag.“

Gute Nachricht für alle, die weiter mitten in Neviges ihr Eis schlecken möchten. Marias Nachfolger steht schon in den Startlöchern.