Neviges. Hannelore Balzer stammt ursprünglich aus Niederbayern. An Neviges mag sie die Menschen, die hier auch in schweren Zeiten zusammen halten
Wenn Hannelore Balzer vom Einkaufen hoch in ihre Straße kommt, „dann bin ich jedes Mal froh. Die frische Luft hier oben, die Ruhe, das genieße ich, das ist immer ein Ankommen“. Seit 1979 wohnt sie in der Straße „Oberste Homberg“ in Velbert-Neviges, in jenem Jahr wurden die schmucken Einfamilienhäuser hier auch gebaut. „Wir haben 1968 geheiratet, sind dann erst nach Wuppertal gezogen und waren dann als erste hier dabei.“ Ein Glücksgriff sei das damals gewesen, sagt die rüstige 76-Jährige rückblickend, die in Bayern geboren wurde. „Ich fühle mich sehr wohl, wir haben eine tolle Nachbarschaft. Man achtet aufeinander, kümmert sich.“
Das habe ihr vor allem auch in traurigen Zeiten sehr geholfen, erzählt Hannelore Balzer: Als nach schwerer Krankheit ihr Ehemann Udo 2016 gestorben ist, „hier zu Hause, das war sein Wunsch“, da habe ihr vor allem eine liebe Nachbarin sehr zur Seite gestanden. Und dann natürlich ihre Familie, die Tochter (44) wohnt mit Mann und Kindern nicht weit entfernt in der Buchenstraße in Neviges. „Dafür bin ich sehr, sehr dankbar. Das ist ein Geschenk. Ich hab von Anfang an meine Enkel aufwachsen sehen, das ist schon toll.“ Denn Moritz (13) und Nicolas (10) sind ihr „Sonnenschein“, und die Enkel profitieren auch von der gemeinsamen Zeit.
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Den Enkeln in Velbert das Schwimmen beigebracht
„Die beiden waren früher zwei Mal in der Woche bei mir, ich hab ihnen das Schwimmen beigebracht. Als sie dann das Seepferdchen hatten, gab es als Belohnung ein Eis.“ Bei so einer sportlichen Oma war der Erfolg vorprogrammiert: Jeden Tag um sieben Uhr zog Hannelore Balzer noch vor gar nicht langer Zeit ihre Bahnen im Panoramabad, „danach wurde gefrühstückt, ach, das war schön“. Im Moment müsse sie aus gesundheitlichen Gründen leider ein bisschen aufpassen und kürzer treten. „Aber das kommt alles wieder, unser Schwimmbad ist so wunderschön, das muss man hier einfach mal sagen.“
Ein Herz für Neviges
„Ich liebe Neviges“ heißt unsere Sommer-Serie. Sie leben in Neviges oder Tönisheide, sind hier aufgewachsen oder auch erst kürzlich hergezogen? Und sind der Meinung: „Hätte schlimmer kommen können?“ Dann melden Sie sich gern und erzählen uns, was Sie an ihrem Stadtteil mögen.
Kontakt unter 02051 49533 oder per Mail: redaktion. velbert@waz.de. Redakteurin Kathrin Melliwa trifft sich gern mit Ihnen auf ein Gespräch.
Ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde
Die Hände in den Schoß legen, mal gar nichts zu tun, das kommt bei Hannelore Balzer eher selten vor. Gut, mal ein Stündchen ausruhen, „in meinem Paradies“, wie sie ihren blühenden Garten nennt, aber das war es dann auch schon. Die rüstige Seniorin ist Stammkundin im Fitness-Studio, engagiert sich ehrenamtlich unter anderem in der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde. „Im Altenheim Domizil geleite ich die Leute, die etwas gebrechlich sind, von ihren Zimmern zum Gottesdienst und zurück. Das mache ich regelmäßig mit Katharina Sindt. Und wenn jemand gar nicht mehr kann, dann beten wir eben gemeinsam auf dem Zimmer, denn beten kann man überall“, sagt Hannelore Balzer, die immer viel Kraft aus dem Glauben zog.
Freitags also Besuchsdienst im Altenheim, dazu kommt jeden zweiten Mittwoch im Gemeindehaus Siebeneicker Straße der „Mittwochstreff“, der früher Seniorennachmittag hieß. Und nicht zu vergessen das kleine Gebrauchtwarenhaus der Bethesda-Diakonissen in Wuppertal-Elberfeld, „da helfe ich ein bisschen mit“. Menschen seien ihr einfach wichtig: Als damals die Tochter aus dem Gröbsten heraus war, arbeitete Hannelore Balzer, gelernte Laborantin, als Beiköchin in der Gesamtschule Velbert. „Früher war das nicht so üblich wie heute, dass man in seinem Beruf eine Teilzeit-Stelle bekam. Den ganzen Tag arbeiten wollte ich nicht, aber auf jeden Fall etwas machen.“ Außerdem engagierte sie sich in der Hausaufgabenbetreuung, auch das mit viel Freude.
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Was sie an Neviges neben dem Schwimmbad, ihrem schönen Heim und den Nachbarn besonders mag? „Unseren Wochenmarkt jeden Donnerstag. Ich koche nämlich gern frisch und gesund. Und dann natürlich den Metzger Janutta.“ Hannelore Balzer lacht: „Meine Enkel fragen immer: Omi, ist das auch Bio?“