Kreis Mettmann. Im Februar eröffnet, auf Geheiß des Landes im September geschlossen, nun wieder auf: Der Kreis Mettmann nimmt sein Impfzentrum erneut in Betrieb.
Thomas Hendele hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er – sowohl als Kreis Mettmanner Landrat als auch als Präsident des NRW-Landkreistages – aber auch so gar nichts davon hält, die hierzulande vor Monaten eingerichteten Impfzentren zu schließen. Angesichts des Winters und des absehbar zu erwartenden Corona-Geschehens sei man gut beraten, meinte er, sie offenzuhalten und weiter zu betreiben. Stattdessen schloss auch die erst im vergangenen Februar in Erkrath fürs Neanderland geschaffene Einrichtung aufgrund eines Beschlusses der Landesregierung zum 30. September ihre Pforten. Und jetzt öffnet der Kreis die Impfstelle wieder. An diesem Donnerstag, 9. Dezember, 10 Uhr, geht’s los.
Kreis Mettmann unterstützt niedergelassene Ärzte
„Die Entscheidung war kurzsichtig“, sagt Hendele zurückblickend, und sei in erster Linie eine finanzielle gewesen. „Das kostet natürlich richtig Geld“, fügt er hinzu. Man richte sich darauf ein, dass die Bevölkerung künftig wohl regelmäßig durchgeimpft werden müsse und dass der Kreis die Ärzte dabei unterstützen müsse und wolle. Hintergrund: Mit Oktober-Beginn sollten landesweit in erster Linie die niedergelassenen Ärzte und Betriebsmediziner impfen, hatte es im September geheißen.
Vermieter sah die Entwicklung voraus
„Der Vermieter hat alles quasi kommen sehen, hat damit gerechnet, dass wir zurückkommen, und nicht anderweitig vermietet“, erzählt Florian Leckebusch. Die Firma Timocom habe ihre Mitarbeiter weiterhin ins Homeoffice geschickt, „deswegen ist das noch frei“, so der Leiter der koordinierenden Covid-Impfeinheit des Kreises, der zum Team des Kreis-Gesundheitsamtes gehört. Angemietet ist nunmehr lediglich das Erdgeschoss, allerdings mit der Option auf Vergrößerung.
Zum Einsatz kommen Biontech und Moderna
Nach Auskunft des Teamleiters ist allemal genug Platz für vier Impfstraßen bzw- plätze. Verimpft würden Biontech und Moderna. Wer z. B. eine so genannte Kreuzimpfung mit zuerst Astra Zeneca und beim zweiten Mal mit Biontech habe, der werde mit Biontech geboostert. Im Einsatz würden zwei Ärzte und ärztlicher Leiter sein; das DRK unterstütze den Betrieb wieder. „Was die leisten ist wirklich außergewöhnlich“, sagt Leckebusch über die Haupt- und Ehrenamtler. Sie seien nicht nur ins Impfgeschehen, sondern auch in das Proben-System eingebunden.
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Gearbeitet wird zunächst ohne Termin-Vergabe. „Wir werden die Entwicklung und das Aufkommen beobachten und dann ggf. Organisation und Abläufe anpassen“, so Leckebusch. Erkrath sei für Erst- und Zweitimpfungen sowie fürs Boostern da. Eine solche Auffrischung sei nach sechs Monaten möglich; wenn der eingesetzte Arzt anderes entscheide, könne man das „aber auch ein paar Tage“ vorziehen. „Die erste Impfung gerne und auch hier“, bekräftigt der Teamleiter. „Es gibt immer noch viele Ungeimpfte, die noch keine Impfung erhalten haben.“
Gelenkbus für mobile Einsätze gekauft
Aktuell registriert Landrat Hendele positiv, dass die Corona-Impfkampagne „Fahrt aufnimmt“. Er habe die Hoffnung, dass sich die Leute, die bisher noch nicht geimpft seien, „endlich an Fakten orientieren“, und etwas für sich und auch ihre Mitmenschen tun. „Wir sind dran, weitere dezentrale Impfstellen einzurichten“, berichtet er, nennt dazu Monheim und Mettmann. Für Heiligenhaus existiere ein konkreter Vorschlag, „den wir auch wohl umsetzen“. Überdies habe der Kreis mit Unterstützung der Rheinbahn AG einen Gelenkbus für mobile Einsätze angeschafft, der – entsprechend umgebaut – „möglichst bald“ zum Einsatz kommen solle.
Wochenend-Aktion in Velbert
In Velbert wird sa und so von 10 - 18 Uhr geimpft (Fontanestraße 7; Zugang über Papenfeld 12). Um einen Verkehrsstau zu verhindern, gilt jeweils von sa, 7 Uhr, bis so, 18 Uhr, in der Straße Papenfeld eine Einbahnstraßenregelung.
Impfangebote gibt es hier: https://www.kreis-mettmann-corona.de/Schnelle-Hilfe-FAQ/Impfung/
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