Neviges. Natalie und Frank Saß übernehmen den Partyservice Knapp in Velbert. Die Zwei haben dem Traditionsbetrieb auch ihr privates Glück zu verdanken.
Aus Partyservice Knapp wird Partyservice Saß – aber sonst bleibt alles beim alten. Der Traditionsbetrieb an der Elberfelder Straße hat ab heute einen neuen Inhaber: Das Ehepaar Natalie und Frank Saß möchte dabei Bewährtes beibehalten und „ein paar neue Akzente setzen“, sagt Natalie Saß, die sich aus mehreren Gründen darüber freut, wieder in Neviges zu sein: „Mein Mann und ich sind ja Nevigeser, wir wohnen hier, und jetzt kommen wir wieder nach Hause.“ Beide haben jahrelang in Velbert-Mitte einen Partyservice samt Mittagstisch betrieben und freuen sich jetzt auf die neue Aufgabe.
Übergabe in Velbert gut vorbereitet
„Wir haben die letzten vier Wochen hier mitgearbeitet, haben die Übergabe mit vorbereitet. Ich hier vorne, mein Mann hinten. Wir sind erfahren. Und ich hab mich gewundert und natürlich sehr gefreut, wie viele mich noch wiedererkannt und angesprochen haben“, erzählt Natalie Saß, die hier einst bei Metzgermeister Georg Schmidt – Barbara Knapps Vater – die Ausbildung zur Fleischerfachverkäuferin absolviert hat. Hätte sie bei einer anderen Metzgerei gelernt, wäre ihr ganzes Leben wohl anders verlaufen. Doch dazu später.
Tolle Nachfolger für Familienbetrieb
Ja, vieles wird bleiben beim neuen Partyservice Saß. Nur, dass Barbara Knapp mit ihrer fröhlichen und zupackenden Art nicht mehr hinter der Verkaufstheke steht, daran wird sich die große Stammkundschaft erst noch gewöhnen müssen. Die 51-Jährige indes ist froh, „so tolle Nachfolger“ für den Familienbetrieb in dritter Generation gefunden zu haben. „Man hat ja auch eine Verantwortung für so einen Betrieb, auch für die Angestellten.“ Eher beiläufig hatte sie vor einiger Zeit das Thema bei einem Treffen mit dem Ehepaar Saß – man kennt sich halt in Neviges von Kindesbeinen – angesprochen. „Ich könnte mir keine besseren Nachfolger vorstellen, die Lösung ist ideal. Wir hätten den Betrieb nicht abgegeben, wenn ich nicht wüsste, dass es funktioniert“, sagt Barbara Knapp.
Ehemann Josef bleibt als Koch
Ihr Rückzug aus dem Familienbetrieb habe nur einen Grund: „Ich möchte einfach noch mal einen Neustart
hinlegen, etwas ganz anderes machen. Mal schauen, ich hab da so einige Ideen“, sagt die 51-Jährige. „Seit 30 Jahren mach ich das hier, hab eine sechs bis sieben Tage Woche. Es war eine gute Zeit, aber es reicht jetzt auch. Ich freu mich jetzt erstmal auf ein bisschen mehr Zeit und dann wird man weitersehen.“ Ehemann Josef bleibt der Kundschaft übrigens erhalten, er sorgt als angestellter Koch dafür, dass hier auch in Zukunft niemand etwas vermisst: Nicht das so beliebte Hirschgulasch, nicht die herzhaften Rindsrouladen oder all die leckeren Eintöpfe, die es beim Mittagstisch und auch vorgekocht zum Mitnehmen gibt.
Das Angebot aufstocken
Gerichte auch zu Weihnachten
Beim Partyservice Saß, Elberfelder Straße 44, gibt es für die Weihnachtstage vorgekochte Gerichte wie Hirsch-Goulasch oder Rinderroulade. Am besten schon jetzt vorbestellen. Das kleine Theken-Angebot an Milchprodukten bleibt ebenfalls bestehen.Mehr Informationen unter 02053 2354 oder im Netz auf der Homepage www.catering-sass.de.
All das möchte das Ehepaar Saß auch weiter anbieten. Weder beim Mittagstisch noch beim Partyservice seien größere Änderungen geplant, auch alle drei Angestellten werden übernommen. Und dass ihre Lauchsuppe – das Rezept stammt nun von „den Neuen“ – letztens so gut ankam, findet Natalie Saß prima. „Wir möchten auch das Angebot ein wenig aufstocken, vielleicht im Sommer Grillfleisch anbieten, mal schauen.“ Schließlich hat Ehemann Frank in den achtziger Jahren in der Naturfleischerei Janutta seine Lehre als Metzgermeister absolviert und danach einige Jahre in der damaligen Metzgerei Schmidt gearbeitet, also bei Barbara Knapps Vater.
Amors Pfeil traf in der Wurstküche
Für Natalie und Frank Saß hat die Übernahme des Betriebes auch aus folgendem Grund eine besondere Bedeutung – denn hier haben sie sich 1985 kennengelernt: „Ich war damals süße 17 und in der Ausbildung“, erzählt die neue Chefin. „Eigentlich ging ich nie gerne in die Wurstküche. Aber dann hab ich da förmlich drin geklebt“, erinnert sie sich schmunzelnd. Denn wo Wurst gekocht wurde, da war auch der neue Metzger Frank. Ihr plötzliches Interesse an dem einst ungeliebten Ort sei auch Metzgermeister Schmidt damals aufgefallen: „Ich weiß noch, als es sagte: Soll ich dir einen Stuhl bringen?“
Ja, sagt Natalie Saß, es schließe sich jetzt der Kreis, und nun freue man sich auf viele Kunden. Übrigens, auch das Fleisch der Lämmer und Galloway-Rinder, gezüchtet von der Familie Knapp, wird es beim Partyservice Saß weiter geben.