Velbert. Booster sind gefragt, aber auch Erstimpfungen nehmen zu: DRK und Kreis Mettmann ziehen Bilanz des neuen Impfangebots in Velbert am Wochenende.
1512 Spritzen des Biontech-Vakzins hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Mettmann am Wochenende in der neu eröffneten dezentralen Impfstelle an der Fontanestraße in Velbert verimpft. Zusammen mit den 444 Impfungen bei der mobilen Aktion am Freitag im Gebrauchtwarenhaus kommt der Kreis so zuletzt auf rund 2000 Impfungen vor Ort und entlastet damit die stark beanspruchten Haus- und Fachärzte.
Das DRK rechnet grob damit, dass ein Arzt pro Stunde 25 Menschen impft. In der frisch eröffneten Impfstelle an der Fontanestraße setzten zwei Ärzte am Samstag nach Angaben des Kreises 662 Spritzen – also über 41 Impfungen je Mediziner pro Stunde. Am Sonntag stockte das DRK deshalb auf und machte aus zwei Ärzten vier. Kurzum: Der Ansturm auf Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen gegen das Coronavirus war riesig.
Impfen in Velbert: Zahl der Erstimpfungen nimmt wieder zu
Das hatte sich schon am Freitag im Gebrauchtwarenhaus an der Kaiserstraße angedeutet, wo das DRK 98 Erst-, 50 Zweit- sowie 296 Drittimpfungen vornahm (444 insgesamt). Der Trend setzte sich am Samstag fort: 662 Spritzen teilten sich in 148 Erst-, 46 Zweit- sowie 471 Drittimpfungen auf (662 insgesamt). „Bei den Erstimpfungen sah es in den letzten Wochen schwach aus. Jetzt zeigt sich: Es sind wieder deutlich mehr Menschen, die sich die erste Impfung abholen“, bilanzierte Kreissprecherin Daniela Hitzemann am Montag.
Etwa 24 Stunden zuvor. Totensonntag, kurz nach 13 Uhr: Es geht lebendig zu auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule Am Baum, deren alte Turnhalle nur wegen der Pandemie noch nicht abgerissen wurde. Sie dient unter der Woche als Probeentnahmestelle, am Wochenende ab sofort als Impfzentrum. Die Warteschlange verläuft über den Hof bis kurz hinter das Tor. „Das sah am Samstag und heute Morgen ganz anders aus“, sagt Christian Schildknecht. „Als wir um neun Uhr gekommen sind, waren es schon 50 Menschen. Die standen irgendwann bis hoch zur Straße.“
852 Impfungen in Velbert alleine am Sonntag
Beim Kreisbereitschaftsleiter des DRK, gleichzeitig Teil der Koordinierenden Covid-Impfeinheit (KoCI), laufen die Fäden an diesem Sonntag zusammen. Der Durchlauf ist hoch, vom Start um 10 Uhr bis kurz nach 13 Uhr seien bereits 400 Menschen geimpft worden, freut sich Schildknecht. Am Ende werden es 852 Impfungen sein, aufschlüsseln nach Art der Impfung konnten DRK und Kreis die Zahl am Montag noch nicht.
Corona in Velbert: Berichte zu den Impfaktionen
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„Wir haben Einiges in petto gehabt und vorbereitet, aber das hat bei weitem nicht ausgereicht“, sagt Schildknecht über den Andrang, der nicht nur aus Velbert an die Fontanestraße strömt. Der DRK-Verantwortliche nennt etwa Menschen aus Städten wie Hilden, Haan und Bochum.
Fast alle bekämen ihren Pieks, nur eine Handvoll Impfwilliger auf Booster-Suche habe das DRK wieder nach Hause geschickt. Noch werde priorisiert: „Unter fünfeinhalb Monaten von der letzten Dosis bis heute machen wir es nicht“, betont Schildknecht. An Vakzin-Nachschub mangelt es nicht, der Ablauf ist reibungslos – nachdem die Formulare ausgefüllt sind, geht es zur Registrierung und von da aus in eine der vier Impfkabinen.
DRK Mettmann: Menschen dankbar für das Impfangebot
Die Menschen habe Christian Schildknecht bislang entspannt erlebt, trotz langer Wartezeiten. „Sie sind sehr dankbar, dass wir dieses Angebot geschaffen haben. Bei niedergelassenen Ärzten sind teils Termine erst im Februar frei.“ Deshalb soll die Turnhalle auch an den kommenden Wochenenden wieder ihre Türen öffnen. Zwölf-Stunden-Tage nimmt das DRK dafür gerne in Kauf, wie ein Mitarbeiter erklärt. Das für alle nur eine einzige Toilette zur Verfügung stünde, das gehe dagegen nicht. Ein bisschen Optimierungsbedarf gibt es also doch.
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