Mülheim. Was zahle ich als Bankkunde für ein Girokonto? Werden Leistungen wie Überweisungen extra berechnet? Nachgefragt bei Mülheims Geldinstituten.
Die meisten Banken verlangen Gebühren für das Girokonto. Doch nicht nur die Kontoführungsgebühren werden fällig, manche Geldinstitute berechnen zudem auch Zusatzleistungen wie etwa eine beleghafte Überweisung, die Bargeldein- und -auszahlung an der Kasse, den Kontoauszug am Drucker und die Buchung per SB-Terminal. Wie sieht es bei den örtlichen Geldhäusern aus?
Bei der Sparkasse Mülheim sind vier Girokontomodelle im Angebot
Die Sparkasse Mülheim betreut nach eigenen Angaben insgesamt knapp 75.000 Girokonten und bietet ihren Kundinnen und Kunden vier Girokontomodelle an. Diese bewegen sich zwischen dem gebührenfreien „Giro Start4U“ für alle bis 18 Jahre, dem „Giro Young Premium“ für Kundinnen und Kunden ab 18 Jahren für 9 Euro (4,50 Euro ermäßigter Grundpreis für Schüler, Azubis, Studenten und Bundesfreiwilligendienstleistende bis einschließlich 27 Jahre), dem „Giro Privat“ für 9,90 Euro im Monat und dem Premiummodell für 13,90 Euro im Monat, bei dem unter anderem eine Master-Card Gold integriert ist.
„Es fallen keine Zusatzkosten für Standard-Dienstleistungen bei unseren vier Girokontomodellen an“, erklärt die Sparkasse auf Anfrage. Beleghafte Überweisung, Bargeldeinzahlungen/-auszahlungen an der Kasse, der Kontoauszug am Drucker und die Buchung per SB-Terminal werden nicht in Rechnung gestellt. Nach Aussage des Sprechers ist das Online-Banking bei der Sparkasse Mülheim kostenlos.
Bei der Deutschen Bank sind Überweisungen teils inkludiert
Die Deutsche Bank bietet das „BestKonto“ für monatlich 13,90 Euro an. Dort werden keine Extra-Kosten wie für beleghafte Überweisungen oder Einrichtung/Änderung von SEPA-Daueraufträgen durch Mitarbeiter im telefonischen Kundenservice oder in der Filiale fällig. Beim „AktivKonto“ (monatlich 6,90 Euro) kosten beleghafte SEPA-Überweisung bzw. SEPA-Überweisung über einen Mitarbeiter im telefonischen Kundendienst oder in der Filiale 1,50 Euro, ebenso die Einrichtung/Änderung von SEPA-Dauerauftrag durch Mitarbeiter im telefonischen Kundenservice oder in der Filiale.
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Bei „Das Junge Konto“ (monatlich kostenlos, für Schüler, Auszubildende, Studenten und Bundesfreiwilligendienstleistende bis einschließlich 30 Jahre) werden für beleghafte SEPA-Überweisung bzw. SEPA-Überweisung über einen Mitarbeiter im telefonischen Kundendienst oder in der Filiale 1,50 Euro fällig, genauso wie für die Einrichtung oder Änderung von SEPA-Dauerauftrag durch Mitarbeiter im telefonischen Kundenservice oder in der Filiale. Das „db PlusKonto“, das nur noch für Bestandskunden gilt und nicht mehr neu abgeschlossen werden kann, kostet monatlich 11,90 Euro. Hier zahlen Kundinnen und Kunden für beleghafte SEPA-Überweisung bzw. SEPA-Überweisung über einen Mitarbeiter im telefonischen Kundendienst oder in der Filiale 75 Cent.
Commerzbank bietet, wie andere Banken auch, kostenloses Konto für junge Leute
Die Commerzbank berechnet für ihr „PremiumKonto“ monatlich 12,90 Euro und nimmt keine Extra-Kosten für beleghafte Überweisungen oder Einrichtung/Änderung von Daueraufträgen durch Mitarbeiter im telefonischen Kundenservice oder in der Filiale. Der Kontoauszug am Bankterminal ist nur monatlich möglich. Im „KlassikKonto“ (monatlich 6,90 EUR) sind Zusatzleistungen wie beleghafte Überweisungen oder Einrichtung/Änderung von SEPA-Daueraufträgen durch Mitarbeiter im telefonischen Kundenservice oder in der Filiale ebenfalls inkludiert, auch hier ist der Kontoauszug am Bankterminal nur monatlich möglich.
Beim Girokonto (monatlich kostenlos bei Geldeingang ab 700 Euro, sonst 9,90 Euro) kostet die Ausführung beleghafter oder im Telefon-Banking beauftragter Inlands-/SEPA-Überweisung 2,50 Euro, ebenso Bargeldauszahlung und Bargeldeinzahlung am Schalter. Das „StartKonto“ ist kostenlos für alle zwischen 7 bis einschließlich 27 Jahren. Beim Fortbestehen ab dem 28. Geburtstag wird eine Gebühr von 9,90 Euro fällig. Die Ausführung beleghafter SEPA-Überweisung kosten genauso wie Bargeldaus- und Bargeldeinzahlung am Schalter 2,50 EUR.
Volksbank Rhein-Ruhr: Als Genossenschaftsbank bietet sie Mitgliedern andere Preise
Das Girokonto samt Komfort-Paket kostet bei der Volksbank Rhein-Ruhr monatlich 11,90 Euro, (für Mitglieder der Genossenschaftsbank* 9,90 Euro). Für beleghafte Transaktionen/Buchungen, etwa Überweisung, wird 1 Euro berechnet, für telefonische Transaktion/Buchung wie Überweisung 1,50 Euro. Bargeldein-/-auszahlung an der Kasse kosten 1,50 Euro, Buchung per SB-Terminal 50 Cent.
Für ihr Girokonto berechnet die Volksbank Rhein-Ruhr monatlich 7,90 Euro (Mitglieder* 5,90 Euro). Für beleghafte Transaktion/Buchung wie Überweisung werden 2 Euro fällig, für telefonische Transaktion/Buchung (z.B. Überweisung) 3 Euro, für Auszüge am Drucker pro Auszugsnummer 2,50 Euro, für Bargeldein-/-auszahlung an der Kasse 1,50 Euro und für eine Buchung per SB-Terminal 1 Euro.
Das Girokonto für junge Leute ist kostenlos für Kundinnen und Kunden bis 27 Jahre. Es entstehen keine Extra-Kosten für die oben genannten Leistungen.
*Mitglieder der Genossenschaftsbank zahlen jeweils zwei Euro weniger Kontoführungsgebühren, müssen dazu allerdings einmalig für 50 Euro einen Genossenschaftsanteil erwerben. Bei einer Kündigung erhalten sie den Betrag laut Volksbank zurück. Der monatliche Hausbankvorteil wird bei durchgehendem Bestand einer aktiven Mitgliedschaft quartalsweise und rückwirkend erstattet.
Postbank macht Kontogebühr abhängig vom Geldeingang
Das „Giro extra plus“ bei der Postbank ist kostenlos bei einem monatlichen Geldeingang ab 3000 Euro, sonst kostet es 10,90 Euro. Zusatzleistungen wie beleghaft erteilte Aufträge wie Überweisungen oder Überweisungen am Service-Terminal sind inkludiert.
Beim „Giro plus“ nimmt die Postbank eine monatliche Gebühr von 5,90 Euro, die Ausführung beleghaft erteilter Aufträge (z.B. Überweisung) kostet 1,90 Euro, Telefon-Banking (z.B. Überweisung) über einen Kundenberater 1,90 Euro.
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„Giro direkt“ kostet 1,90 Euro im Monat – kostenlos ist es für Studierende, Auszubildende, Teilnehmende am Bundesfreiwilligen- bzw. Wehrdienst und am Freiwilligen Sozialen Jahr ab 18 Jahren bis zum 30. Lebensjahr. Hier wird das Telefon-Banking (z.B. Überweisung) mit 2,50 Euro in Rechnung gestellt sowie die Bargeldauszahlung bis 1000 Euro an Postbank-Schaltern und in Partnerfilialen der Deutschen Post mit 1,50 Euro. Der Auszug aus dem Kontoauszugsdrucker kostet 0,50 Euro, die Ausführung beleghaft erteilter Aufträge (z.B. Überweisung) 2,50 Euro.
Beim kostenlosen „Giro start direkt“ für junge Leute von 7 bis unter 22 Jahren entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Sparda-Bank West nimmt Gebühr für optionale Bank Card
Für das Modell „SpardaGiro Flex“ werden bei der Sparda-Bank West pro Monat 6 Euro berechnet, es fallen keine Extra-Kosten an für die Nutzung des Service-Automaten, etwa für Überweisungen und weitere Services in der Filiale wie Überweisungsaufträge, Einrichtung/Änderung von Daueraufträgen und Umbuchungen oder Ausdruck der Kontoauszüge. Kosten in Höhe von 20 Euro jährlich werden fällig für eine optionale Bank Card.
Das „SpardaGiro Online“ kostet monatlich 3 Euro, die Nutzung des Service-Automaten (Überweisung, Umbuchung, Einrichtung/Änderung von Dauerauftrag) wird mit 5 Euro berechnet. Für weitere Services in der Filiale wie Überweisungsauftrag, Einrichtung/Änderung von Dauerauftrag und Umbuchung werden ebenfalls 5 Euro fällig. Die optionale Bank Card kostet 20 Euro jährlich. Bei diesem Modell ist die Nutzung des Kontoauszugsdruckers nicht möglich.
„SpardaGiro Young+“ ist für Schüler, Studenten und Azubis von 7 bis 28 Jahren inklusive aller Zahlungsaufträge und Bank Card kostenlos.
National-Bank: Modelle für Girokonten unterscheiden sich
Bei der National-Bank kostet die Kontoführung im Modell „myGiro web“ 5,90 Euro monatlich, der Überweisungseingang und die Lastschrifteinlösung 5 Cent, die Ausführung beleghafter Überweisungen sowie Scheckeinreichungen 2 Euro und die Ausführung belegloser SEPA-Echtzeitüberweisungen 1,90 Euro.
Beim Modell „myGiro exklusiv“ werden für die Kontoführung monatlich 14,90 Euro fällig, die Ausführung belegloser SEPA-Echtzeitüberweisungen kostet 1,90 Euro, alle anderen Posten sind inkludiert.
Bei „myGiro Karriere“ ist die Kontoführung kostenlos, die Ausführung belegloser SEPA-Echtzeitüberweisungen werden mit 1,90 Euro berechnet, die Ausführung beleghafter Überweisungen sowie Scheckeinreichungen mit 1,50 Euro.
Der Auszug über den Kontoauszugsdrucker ist jeweils kostenlos, bei Abholung als kuvertierter Ausdruck wird 1 Euro fällig.
Targobank staffelt Girokonto nach Gehaltseingang
Das Premium-Konto der Targobank wird mit monatlich 2,95 Euro ab 3000 Euro monatlichem Gehaltseingang berechnet (sonst 12,95 Euro). Es entstehen keine Extra-Kosten bei Inlandsüberweisungen in Euro und SEPA-Überweisungen sowie bei Änderungen von Daueraufträgen am Schalter, telefonisch oder postalisch durch Mitarbeiter.
Beim Komfort-Konto (monatlich kostenlos ab 2000 Euro monatlichem Gehaltseingang, sonst 9,95 Euro) kosten Inlandsüberweisung in Euro und SEPA-Überweisung an einem Targobank-Beratungspunkt, telefonisch oder postalisch 2,50 Euro, ebenso wie die Änderung eines Dauerauftrags an einem Beratungspunkt, telefonisch oder postalisch.
Wählt man das Plus-Konto (monatlich kostenlos ab 1000 Euro monatlichem Gehaltseingang, sonst 6,95 Euro), werden für Inlandsüberweisung in Euro und SEPA-Überweisung am Schalter, telefonisch oder postalisch 3,50 Euro berechnet, für die Änderung des Dauerauftrags am Schalter, telefonisch oder postalisch 3,50 Euro. Beim Online-Konto (kostenlos ab 600 Euro monatlichem Gehaltseingang, sonst 3,95 Euro) werden für eine Inlandsüberweisung in Euro und SEPA-Überweisungen am Schalter, telefonisch oder postalisch 3,50 Euro fällig, ebenso wie für die Änderung eines Dauerauftrags am Schalter, telefonisch oder postalisch.
Das Starter-Konto für Minderjährige ist kostenlos, es fallen keine Extra-Gebühren etwa bei Inlandsüberweisungen in Euro und SEPA-Überweisungen oder Änderungen von Daueraufträgen an.