Mülheim. Die Mülheimer Filiale der Commerzbank bleibt von Schließung – anders als knapp 100 Filialen in NRW – verschont. Welche Gründe dazu führen.

In ganz Nordrhein-Westfalen schließt die Commerzbank knapp 100 ihrer Filialen – Mülheim, Oberhausen, Bottrop bleiben aber verschont. Die Niederlassung an der Althofstraße bleibt in ihrer jetzigen Form mit der Vor-Ort-Präsenz bestehen, bestätigte ein Sprecher der Bank auf Nachfrage dieser Redaktion und zeigte die Entscheidungskriterien dafür auf.

Das Filialnetz der Commerzbank wird kräftig ausgedünnt, 99 Filialen sollen in NRW geschlossen, das bundesweite Filialnetz von aktuell 790 um insgesamt 340 Standorte reduziert werden. Hintergrund sei, so Pressesprecher Matthias Kretschmer, der „Startpunkt einer Transformation zu einer digitalen Beraterbank“. Sich digitaler aufzustellen, sei unumgänglich für die Bank, um zukunftsfähig zu bleiben. Corona sei für diese Entwicklung ein Beschleuniger gewesen.

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Nicht nur digital, sondern nach wie vor persönlich werden die Mülheimer Kunden des Kreditinstitutes betreut, kündigt die Bank an. „Da bleibt alles, wie es ist“, sagte der Sprecher auf Anfrage. Zuletzt war vor etwa fünf Jahren die Commerzbank-Filiale an der Duisburger Straße in Speldorf geschlossen worden.

Mülheimer Filiale der Commerzbank gilt als profitabel

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Mehr als 20.000 Kunden zählt die Commerzbank in Mülheim nach eigenen Angaben aktuell. „Die Filiale hat ein großes Einzugsgebiet“, so Kretschmer. Bei der Abwägung, Niederlassungen zu schließen oder zu erhalten, habe vor allem auch die Frage eine Rolle gespielt, wie profitabel die einzelne Filiale aktuell sei, erläutert Kretschmer. Auch die künftige Wirtschaftlichkeit der Commerzbank in Mülheim, die bereits seit über 100 Jahren an der Althofstraße sitzt, sei ausgewertet worden, legt der Sprecher dar. „Dort scheint die Kundenfrequenz hoch zu sein.“

Entscheidend für den Erhalt sei zudem, welche Leistungen die Kunden vor Ort in Anspruch nehmen und wie sich die Bevölkerung in der direkten Umgebung entwickele, so Kretschmer, der ein Bespiel nennt: „Wir schließen etwa in den neuen Bundesländern Filialen, dort, wo nichts mehr stattfindet und die Bank nicht mehr ist als ein Geldautomat.“ In Mülheim hingegen sehe man eher Zuwachs und etwa den Willen zum Hausbau.