Gladbeck. Gladbecks SPD-Chef Dustin Tix möchte für Gladbeck, Bottrop und Dorsten in den Bundestag einziehen. Welche Themen dem 29-Jährigen wichtig sind.
Dustin Tix ist der Direktkandidat der SPD für den Wahlkreis 124 (Bottrop-Recklinghausen III). Dazu gehören die Städte Bottrop, Gladbeck und Dorsten. Die Lokalredaktion stellt die Kandidaten vor, deren Parteien (SPD, CDU, Grüne, FDP, AfD und Linke) im aktuellen Bundestag vertreten sind.
Dieses Mal haben wir Dustin Tix fünf Fragen zu seiner Person, seinem politischen Werdegang und seinen Zielen gestellt.
Wer sind Sie?
Mein Name ist Dustin Tix, ich bin 29 Jahre alt. Ich lebe in Gladbeck, meiner Heimatstadt. Ich arbeite bei der Ele, koordiniere dort die Vertriebssteuerung. 2014 habe ich dort meine Ausbildung gemacht, habe parallel in Essen und Frankfurt studiert. Seit 2020 sitze ich im Rat der Stadt Gladbeck und bin Vorsitzender der Gladbecker SPD sowie stellvertretender Vorsitzender der Ratsfraktion.
Auch interessant

Warum sind Sie in die Politik gegangen?
Ich komme über die Schiene des Jugendrates. Schon in der Schule wollte ich Bürgermeister werden. Meine Mama hatte damals einen Termin mit Bürgermeister Ulrich Roland ausgemacht. Er hatte mich dann auf den Jugendrat aufmerksam gemacht. Da wurde ich politisiert. Wir haben Veranstaltungen organisiert, konnten Spielplätze mitgestalten. Für meine politische Bildung hat mir der Jugendrat sehr geholfen. Mit dem 18. Lebensjahr war für mich klar, dass ich mich weiter engagieren möchte. Schnell war auch klar, in welcher Partei ich das tun möchte, nämlich in der SPD.
weitere Videos
Was möchten Sie im Bundestag für Gladbeck bzw. Bottrop erreichen?
Was mich besorgt und wofür ich mich einsetzen möchte, ist das Thema Wirtschaft und das Thema Arbeitsplätze. Der Erfolg unserer Städte hängt davon ab, dass wir vernünftige Arbeitsplätze und gut laufende Betriebe haben. Ich möchte Rahmenbedingungen schaffen, die auch Neuansiedlungen von Unternehmen möglich machen. Wichtig dafür sind Investitionen. Wir sehen gerade aber an jeder Stelle, dass Geld fehlt. Die Kommunen sind gar nicht in der Lage, Dinge voranzutreiben. Ich möchte mich daher dafür starkmachen, dass es hier vorangeht. Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets und möchte dieser Region etwas zurückgeben.

Was sind für Sie aktuell die drängendsten Probleme in Bottrop/ in Gladbeck?
Die Herausforderungen in den Städten Bottrop und Gladbeck sind sehr ähnlich, obwohl der Wahlkreis sehr divers ist. Ich glaube, die Finanzierung der Städte zeigt sich im Bild der Infrastruktur. Ich weiß, wie viel Lokalpolitik in allen drei Städten des Wahlkreises versucht zu bewegen, und trotzdem merkt man, an wie vielen Stellen es im Land hakt. Ein großer Knackpunkt ist, dass es nicht genügend finanzielle Mittel gibt, um Kitas, Schulen und Kultur vor Ort zu gestalten. Das nördliche Ruhrgebiet ist mehr betroffen als alle andere Regionen in Deutschland, das zeigen auch verschiedene Statistiken. Das fuchst mich. Denn ich fühle mich hier sehr wohl. Wir müssen aus dieser Negativspirale ausbrechen, dafür müssen aber alle Zahnräder ineinandergreifen. Das Thema anzugehen, wäre mein Schwerpunkt als Bundestagsabgeordneter.
- Arbeitskampf geht weiter. Erneut Streik: Das sind die Auswirkungen auf die Müllabfuhr
- Mit vielen Bildern. Demo in Gladbeck: „Haben Ineos Phenol nie im Stich gelassen“
- Im Quartier. Bürgerhaus Ost: Stadt muss Auslastung nicht offenlegen
- Gastronomie und Wohnen. Neue Appartements in Gladbeck: So wohnt man überm Extrablatt
- Emotionale Übergabe. Kinderprinz überrascht Urgroßvater (89) mit Ehrenorden
- Energieversorgung. Gladbeck: Das war der Grund für den Stromausfall am Mittwoch
- Radverkehrskonzept. ADFC-Vorsitzende: Radfahrende zählen nicht in Gladbeck
- Neueröffnung. Endspurt am Bau: Wann das Extrablatt in Gladbeck eröffnen kann
Was für einen Koalitionspartner würden Sie sich in Berlin wünschen?
Das ist eine der am schwierigsten zu beantwortenden Frage nach den vergangenen Wochen. Eine Koalition mit der CDU habe ich zuletzt rein rechnerisch für die einzige Möglichkeit gehalten. Mit Blick auf die Asyldebatte der vergangenen Zeit habe ich aber Bauchschmerzen, gerade was CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz angeht. Wir leben in einer Welt, die sehr komplex ist und in der man mit Ruhe und Besonnenheit Entscheidungen treffen muss. Mein Verständnis von Politik ist nicht diese Impulshaftigkeit, die Merz jetzt gezeigt hat. Thematisch stehen uns die Grünen natürlich am nächsten. Wenn ich mir die letzten drei Jahre der Ampel-Koalition ansehe, stelle ich allerdings ehrlicherweise schon fest, dass ich nicht bei allen Entscheidungen, die beispielsweise vom Wirtschaftsministerium angetrieben wurden, Jubelsprünge mache. Auch viele Unternehmen haben mir gespiegelt, dass es so nicht gepasst hat, etwa beim Thema Energiepreisbremse. Aber eine Koalition mit den Grünen halte ich im Moment ohnehin für nicht sehr aussichtsreich. Dafür werden die Wählerstimmen nicht ausreichen. Es gibt aber wohl grundsätzlich wenige Optionen für Koalitionen im neuen Deutschen Bundestag. Umso wichtiger ist es aufzuzeigen, dass die demokratische Mitte gestärkt werden muss. Damit Koalitionen und somit auch die Regierungsfähigkeit dieses Landes weiter möglich sind.
[Gladbeck-Newsletter: hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook | Hier gibt‘s die aktuellen Gladbeck-Nachrichten einmal am Tag bei WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehrartikel | Alle Artikel aus Gladbeck]