Gladbeck. Der Herbst bedeutet für die Männer der Gladbecker Müllabfuhr immer jede Menge mehr Arbeit. Dann gilt es, der Blätterberge Herr zu werden.
Nass, trüb und grau: Ein typischer Tag im späten Herbst eben. Dass der leichte Nieselregen gegen Mittag in einen kräftigen, langanhaltenden Schauer übergeht, erschwert Stephan Jablonski seine Arbeit ziemlich. Mit der großen Kehrmaschine vom ZBG ist er gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Krefft auf der Eggebrechtstraße in Gladbeck unterwegs. Es gilt, das Laub der Straßenbäume einzusammeln. Immerhin: Der Blick in die nackten Baumkronen zeigt, für dieses Jahr ist der Job so gut wie erledigt.
Gut 11.000 Straßenbäume gibt es in Gladbeck
Beim Zentralen Betriebshof weiß man: Zum Jahresende hin kommt immer ganz besonders viel Arbeit auf das Team „Orange“ zu. Neben der Müllabfuhr gilt es jetzt nämlich, das Laubproblem in den Griff zu bekommen. Und das bedeutet Extraschichten zu fahren, um regelmäßig die Blätter der gut 11.000 Straßenbäume in Gladbeck aus den städtischen Laubbehältern einzusammeln. Tatkräftige Hilfe gibt‘s dabei von den Leuten der Abteilung Stadtgrün, die ebenfalls beim Aufklauben helfen.
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Dass es in den vergangenen Tagen immer wieder geregnet hat, erschwert Stephan Jablonski wie gesagt die Arbeit. Das Laub in den Sammelkörben ist feucht, pappt zusammen und verstopft so immer mal wieder das große Saugrohr an der Kehrmaschine, mit dem der ZBG-Mann die Körbe leersaugt. „Äste und andere Fremdkörper sind ebenfalls ein Problem“, sagt Marcel Mühle, beim ZBG unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Wobei mit „Fremdkörper“ auch schon mal Sperrmüll gemeint ist, der „aus Versehen“ in dem Sammelbehälter gelandet ist.
700 Tonnen Blätter wurden in Gladbeck bereits eingesammelt
In diesem Herbst verliefen die Extraschichten vom Team Orange bislang überwiegend reibungslos, Beschwerden von Bürgern über zu viel Laub vor der Haustür, waren die Ausnahmen, wie Mühle betont. Etwas über 700 Tonnen Blätter haben die Mitarbeiter bislang eingesammelt. Bis zum Ende der Saison, schätzt Mühle, werden es so um die 800 Tonnen sein.
Ganz durch ist man mit den Extraschichten in Sachen Laub also noch nicht. Die fallen übrigens nicht nur in der Woche an, auch an einigen Samstagen wird gefahren. Dafür können sich die Leute vom Team Orange freiwillig melden. Schwierigkeiten, auch diese Touren zu besetzen, habe es noch in keinem Jahr gegeben. Man hält eben zusammen beim ZBG. Und auch der Krankenstand bei den Mitarbeitern sei aktuell nicht dramatisch, sagt Mühle. Keine Erkältungswelle, die es zusätzlich schwer macht, genügend Leute einzuteilen.
Die meisten Baumkronen sind mehr oder weniger nackig
Und: Ein Ende ist immerhin schon in Sicht. Die meisten Baumkronen sind mehr oder wenig nackig. Viele der 700 Großbehälter und 150 kleinen Laubtonnen konnten bereits schon wieder eingesammelt werden. Dafür hat man beim ZBG eigens einen Lkw gemietet, der die vollen Behälter zur Sammelstelle transportiert, wo sie alle zusammen geleert werden können. Das Gladbecker Laub, erklärt Mühle, wird dann zu einer Kompostieranlage in Marl gebracht.
Mit drei Kehrmaschinen und zwei Müllfahrzeugen ist der ZBG in diesem Herbst unterwegs, damit die fallenden Blätter erst gar nicht zum Problem werden. Darunter auch „Luise“, der große Müllwagen, der speziell für die Laubtouren umgebaut und für diese Zeit mit einem riesigen Saugrüssel bestückt wird. Die Mitarbeiter, die mit diesem Gerät arbeiten müssen, die können sich auf jeden Fall abends den Weg in die Muckibude sparen.
Auf den Laubeinsatz folgt der Winterdienst
Ordentlich anzupacken haben auch aber Calvin Klein und Felix Naumann. Ihr Einsatzort an diesem verregneten Tag ist die Helmutstraße in Brauck. Hier stehen noch die großen, grünen Laubcontainer der Stadt am Straßenrand. Und sie sind auch noch bis zum Rand gefüllt. Gemeinsam wuchten Klein und Naumann die Behältnisse vom Bürgersteig und rollen sie dann zum Kippen ans Müllfahrzeug. Diese Arbeit, erklärt Mühle, darf nur zu zweit erledigt werden.
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Weil die Tonnen einen Deckel haben, ist der Inhalt aber nicht ganz so schwer und matschig. Und: Der Regen hat nachgelassen. Das hebt die Laune. Genau wie die Tatsache, dass ein Ende der Laubsaison in Gladbeck absehbar ist. Weniger Arbeit muss das allerdings nicht unbedingt bedeuten. Marcel Mühle: „Mal schauen, wie viele Wintereinsätze die kommenden Wochen noch so mit sich bringen!“
>> Der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) wird das Einsammeln aller Laubtonnen bis zur 50. Kalenderwoche abschließen. Bis dahin läuft die Abfuhr des Laubes wie gewohnt weiter.