Gladbeck. Standing Ovations nach dem Votum auf dem SPD-Stadtparteitag: Bürgermeisterin Bettina Weist soll für eine weitere Amtszeit ins Rennen gehen.
Erwartungsgemäß hat die SPD Gladbeck am Samstag (30. November) Bettina Weist als Kandidatin für das Bürgermeisteramt nominiert. Sie erhielt ein makelloses Votum: 43 von 43 Stimmberechtigten hoben die Hand für die Amtsinhaberin, die nach SPD-Willen auch die zukünftige sein soll.
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Mit Standing Ovations, Bravo-Rufen, Umarmungen und Blumen feierten die Mitglieder auf ihrem Stadtparteitag im Berufskolleg an der Herderstraße Bettina Weist. „Ich bin total happy, dass Du bei uns bist, liebe Bettina“, gratulierte Dustin Tix. Die Bürgermeisterin hatte vorher dem SPD-Kandidaten für den Bundestag ihre volle Unterstützung zugesagt. Bettina Weist zeigte Zuversicht, dass Tix erfolgreich sein werde.
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Überhaupt demonstrierte die Verwaltungschefin Optimismus und Überzeugung, dass ihre Leitlinien auch in Zukunft die richtigen „in unruhigen Zeiten“ sein werden. Schließlich seien sie bereits in der Vergangenheit mit Erfolg belohnt worden. „Vier gute Jahre“ seien es gewesen, so Weist. Und das, obwohl „eine Krise die nächste jagte“: Corona-Pandemie, Ausbruch des Ukraine-Kriegs, Inflation, Rezession, der Bruch der Berliner Koalition mit vorgezogenen Neuwahlen als Folge – die Liste ließe sich um Klimakrise und andere Probleme mühelos verlängern.
Aktuell treibt die Menschen in Gladbeck die Entwicklung bei Ineos um. In einer kleinen Talk-Runde vor Beginn des Gladbecker SPD-Parteitags hatten sich die sozialdemokratische NRW-Parteivorsitzende Sarah Philipp und Thomas Steinberg als IGBCE-Bezirksleiter, der kurzfristig ob der dramatischen Situation vor Ort zugesagt hatte, vehement für den „Erhalt der Sozialpartnerschaft“ starkgemacht.
„Momentan ist es populär, den Abgesang der Sozialdemokratie zu feiern“
Weist sagte, dass sie sich um die 280 Beschäftigten am Gladbecker Ineos-Standort Sorgen mache: „Es ist wichtig, Ruhe in die Belegschaft zu bekommen.“ Für den Januar plane sie einen „Runden Tisch“, an dem auch „Große wie Pilkington und BP“ vertreten sein sollen. Die Krise in Unternehmen ziehe Kreise bis in die Ausbildung. Mit Blick auf den Fachkräftemangel betonte die Verwaltungschefin: „Wir brauchen junge Kräfte.“
Damit nicht genug „Baustellen“. Da wären beispielsweise auch der „desaströse städtische Haushalt“ und das schwindende Vertrauen der Menschen in Politik und Behörden zu nennen. Weist sieht die Demokratie durch Kräfte bedroht, die sie bekämpfen (wollen). Die Bürgermeisterin sagte: „Momentan ist es populär, den Abgesang der Sozialdemokratie zu feiern.“ Bettina Weist beschwor die etwa 100 Parteimitglieder und Gäste: „Lasst uns in den kommenden Monaten den Fokus auf unsere Stärken richten!“
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Sie setzt auf die Nähe zur Bevölkerung, Toleranz und Respekt, an letzterem fehle es immer wieder. Das erfahre sie auch aus der Belegschaft der Stadtverwaltung, die 1600 Menschen beschäftigt. In einem thematischen Rundumschlag von Sicherheit und Kinderbetreuung bis zu Inklusion, inklusive einem kleinen Film, zählte Bettina Weist Entwicklungen auf, die die Bürgermeisterin als Erfolg verbuchte.
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So sei beispielsweise mit dem Geschäftszentrum in Rentfort „etwas ganz, ganz Tolles“ entstanden. Und mit der Eröffnung des Sportparks Mottbruch bekomme Gladbeck ein weiteres Pfund, mit dem die Stadt nach Weists Ansicht wuchern kann. Der Film führte der Versammlung die schönen Seiten Gladbecks vor Augen: „Eine wunderbare Stadt!“