Gladbeck. Neben Roller Ella und den Leih-E-Scootern, die in die Stadt zurückkommen, soll es ein weiteres klimafreundliches Angebot geben. Was geplant ist.

Im Gladbecker Rathaus will man die Mobilitätswende voranbringen. Es geht darum, das Auto öfter mal in der Garage stehen zu lassen, und stattdessen für die kurzen Wege gerade in der Stadt alterative, umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel zu wählen. Für ein besseres Klima eben. Ergänzend zu den Leih-E-Scootern, die ab 2025 zurück kommen sollen nach Gladbeck, sowie dem E-Roller Ella der Ele, ist deshalb künftig noch eine weitere, alternative Fortbewegungsmöglichkeit angedacht. Das Metropolrad soll kommen.

Das Metropolrad gibt es bereits seit knapp 15 Jahren – nun will auch Gladbeck mitmachen

Das Metropolrad vom RVR (Regionalverband Ruhr) ist ein Fahrrad-Verleihservice, der bereits seit knapp 15 Jahren in etlichen Städten in der Region angeboten wird. Die Fahrräder können nicht nur innerhalb der Stadtgrenzen, sondern zwischen allen beteiligten Städten genutzt werden. Mal eben von Gladbeck nach Bochum radeln, kein Problem also, sobald das System auch hier verortet sein wird.

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Der Verleihanbieter sorgt dafür, dass die Räder immer wieder auf die Stationen in den einzelnen Städte verteilt werden. Die Ausleihe kann also nur an festen Orten begonnen und beendet werden. Hierfür werden vor allem zentrale Punkte im ÖPNV-Netz sowie touristische und städtische zentrale Orte genutzt. Das Verleihsystem soll Fahrradmobilität zum kleinen Preis ermöglichen. Durch die geringen Preise wird nicht nur ein Beitrag zur nachhaltigen Mobilität, sondern auch zur gesellschaftlichen Teilhabe geleistet.

15 Verleihstationen sind in Gladbeck geplant

In Gladbeck sind 15 Verleihstationen mit insgesamt 63 Fahrrädern geplant, also ca. vier Stück pro Station, informierte Stadtbaurat Volker Kreuzer in der jüngsten Sitzung vom Planungs-, Umwelt-, Klimaschutz- und Mobilitätsausschuss. Das Gute: Die jährlichen Kosten von rund 18.000 Euro werden in den ersten fünf Jahren vom Kreis Recklinghausen übernommen. Der Kreis möchte das Metropolrad nämlich in allen kreisangehörigen Städten etablieren.

Zu den vorgesehenen Standorten in Gladbeck gehören die Bahnhöfe Zweckel, West und Ost, die Marktplätze, das Rathaus sowie Freizeit- und Naherholungsorte wie Schloss Wittringen und das Freibad. Die Kreisverwaltung schlägt vor, zum 1. April 2026 das Verleihsystem in Betrieb zu nehmen.

Im Verleih-System: Fahrräder mit Drei-Gang-Schaltung

Aktuell ist das Unternehmen TIER als Betreiber aktiv. Die Verträge laufen allerdings Ende August 2025 aus. Daher hat der RVR ein neues Konzept entwickeln lassen, um die Gelegenheit des Anbieterwechsels zu nutzen. Das System soll modernisiert und erweitert werden. Für Gladbeck besteht so die Möglichkeit, ebenfalls Metropolrad-Stadt zu werden.

Im Verleihsystem sollen künftig Fahrräder mit Drei-Gang-Schaltung das Basisangebot darstellen. Zusätzlich können von den Städten und Kommunen Pedelecs und auch Lastenfahrräder gebucht werden. Die Kosten dafür müssten allerdings die Kommunen übernehmen. Von den Gladbecker Grünen kam der Vorschlag, auf jeden Fall noch ein Lastenrad im Verleihsystem anzubieten. Da damit der städtische Haushalt belastet würde, verschob der Ausschuss die Diskussion darüber in die Haushaltsdebatte.

Das Metropolrad soll ein kostengünstiges Angebot sein

Mit dem Metropolrad 2.0 soll ein kostengünstiges Angebot geschaffen werden. Der Tarif soll voraussichtlich 1€/15 Minuten betragen. Zudem ist die Buchung von Tages-, Monats- und Jahresabos geplant. Hiermit wird ein wichtiger Beitrag zur Teilhabe geschaffen, da Mobilität eine zentrale Voraussetzung darstellt, heißt es dazu aus dem Rathaus.

In der Stadt Gladbeck ist zurzeit kein ganzjähriges Sharing-Angebot, weder für Roller, Fahrräder noch Pkw vorhanden. Gerade in den Abendstunden könne ein solches Angebot die nachhaltige Mobilität durch die Anbindung an Bus und Bahn verbessern. Auch die Teilnehmer vom Runden Tisch „Nachhaltige Mobilität“ in Gladbeck haben sich für eine Teilnahme am Metropolrad 2.0 ausgesprochen.

Anbindung an die Nachbarstädte Bottrop und Gelsenkirchen

Neben den Vorteilen für die Mobilität innerhalb von Gladbeck, sei zudem auch die Anbindung an die Nachbarkommunen ein Pluspunkt des Systems, so der Stadtbaurat. Das Metropolrad gibt‘s bereits in Bottrop, Essen und Gelsenkirchen. Nahegelegene Leihstationen befinden sich zum Beispiel in Bottrop am Hauptbahnhof und an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen-Buer.

>> Ausleihe ist auch über die regionalen ÖPNV-Apps möglich

Das Ausleihsystem funktioniert nicht kostendeckend und ist daher auf die Finanzierung durch Städte und Kommunen angewiesen. Zudem fördern einzelne Hochschulen, Unternehmen und insbesondere Verkehrsbetriebe das System und übernehmen Kosten für Fahrräder und Stationen. Als Gegenleistung werden hier oft Rabatte für z. B. VRR-Ticket Inhaber angeboten. Auch die Ausleihe der Räder ist über die regionalen ÖPNV-Apps möglich.

Auf den Fahrrädern sind Werbeflächen am hinteren Schutzblech, diese können vermietet werden und so zur Kostenregulierung beitragen.

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