Gladbeck. Süße Versuchung am Feldrand: Ulla Steinmann lädt in Gladbeck zur Blaubeersaison ein, doch noch sind die Felder an der Hornstraße ein Geheimtipp.

  • Ulla Steinmann betreibt mit ihrer Familie ein Blaubeerfeld in Gladbeck, direkt an der Hornstraße.
  • Trotz einer besonders reichen Ernte in diesem Jahr ist der Andrang auf das Blaubeerfeld noch verhalten, was möglicherweise am wechselhaften Wetter liegt; das Pflücken ist jedoch unkompliziert und das Naschen ausdrücklich erlaubt.
  • Das Blaubeerfeld ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet, und Besucher können neben dem Selbstpflücken auch ein Blaubeereis genießen.

Ulla Steinmann vom Hof Steinmann ist in der Blaubeersaison jeden Tag am familieneigenen Blaubeerfeld an der Hornstraße in Gladbeck. Trotzdem kann sie, während sie durch die Gänge mit den Sträuchern spaziert, ihre Finger nicht von den Beeren lassen. Immer wieder nascht die 56-Jährige von den üppig bestückten Pflanzen. Satt essen kann man sich an den Ballaststoffbomben scheinbar nicht. Dafür sind die teils daumenbreiten blauen Früchte, die hier auf 1,5 Hektar reifen, auch einfach viel zu süß, um ihnen zu widerstehen.

An der Hegestraße geht die Blaubeersaison der Familie Steinmann ins dritte Jahr. Ulla Steinmanns Sohn Frederik hatte die Idee, neben Erdbeeren auch auf das Heidekrautgewächs zu setzten. Einziges Manko bisher: „Es könnten noch mehr Selbstpflücker kommen, weil das unser Vermarktungsweg ist“, sagt Ulla Steinmann. Gerade in diesem Jahr, in dem die Ernte besonders reich ist, seien die Leute zurückhaltend. Woran das liegt? Am schwankenden Wetter, schätzt die Landwirtin, die möchte, dass die Bekanntheit ihres Blaubeerfelds noch steigt.

Auch interessant

Hof Steinmann in Gladbeck: Blaubeeren pflücken bis Ende August

Anfang Juli hat die Zeit zum Selbstpflücken begonnen, bis Mitte oder gar Ende August haben Liebhaber noch die Chance, ihre Körbchen mit den Vitaminlieferanten vollzumachen. Anders als bei den Erdbeeren, die die Familie auf der anderen Straßenseite zum Selbstpflücken anbietet, ist der Andrang auf die Heidelbeeren noch überschaubar. Erdbeeren pflücken sei „ganz klassisch, das wird sehr viel gemacht. Das ist ein Selbstläufer bei uns“, so Steinmann.  „Bei den Blaubeeren“, findet sie hingegen, „muss man es den Leuten noch näherbringen, dass das Pflücken auch nicht so anstrengend ist, wie wenn man im Wald die ganz kleinen Blaubeeren pflückt.“

Tatsächlich gehen die Vitaminlieferanten an der Hornstraße kinderleicht von ihren Ästen ab, fallen einem regelrecht in die Schale. Und einen großen Vorteil gegenüber Erdbeeren bringen sie auch noch mit: Sie sind deutlich länger haltbar. Das kann Stammkundin Renate aus Gelsenkirchen, die diesen Sommer schon das vierte Mal auf dem Feld zu Gast ist, nur bestätigen. „Sie halten sich im Kühlschrank fast eine Woche“, erzählt sie. Da wundert es nicht, dass sie gleich eineinhalb Kilogramm frisch gesammelt hat.

Stammkundin Renate aus Gelsenkirchen ist in diesem Jahr bereits zum vierten Mal auf dem Heidelbeerfeld der Familie Steinmann in Gladbeck.
Stammkundin Renate aus Gelsenkirchen ist in diesem Jahr bereits zum vierten Mal auf dem Heidelbeerfeld der Familie Steinmann in Gladbeck. © FUNKE Foto Services

Blaubeeren in Gladbeck: Ein Kilogramm kostet 9,90 Euro

Wie viel kostet das Selbstpflücken inklusive Gratis-Kostproben vor Ort? „Wir haben einen Staffelpreis“, erklärt Steinmann. Ein Kilogramm frische Blaubeeren kostet demnach 9,90 Euro. Ab drei Kilogramm zahlt man pro Kilo noch 8,50 Euro.

Eintritt, wie er dieses Jahr vermehrt vor allem auf Erdbeerfeldern in der Umgebung verlangt wurde, braucht man an der Hegestraße nicht zu zahlen. „Da haben wir uns, auch bei den Erdbeeren, in diesem Jahr gegen entschieden.“ Die Vorabgebühr solle zumeist besonders gewiefte Naschkatzen abschrecken, die bloß auf dem Feld verzehren, am Ende aber nichts kaufen. „Das Problem haben wir aber gerade bei den Blaubeeren nicht so.“ Das Naschen hier in den Sträuchern? Ausdrücklich erlaubt!

In einem Zelt können Besucher ein Blaubeereis genießen

Wer dann genascht und ordentlich gesammelt hat, der kann zur Erfrischung sogar noch ein Blaubeereis mit den Blaubeeren von Steinmann am Feld genießen. Dafür steht extra ein kleines, sonnengeschütztes Zelt bereit, mitten im Heidelbeer-Panorama.

Kleine Karten mit Heidelbeer-Rezepten können die Besucher am Feld der Familie Steinmann mit nach Hause nehmen.
Kleine Karten mit Heidelbeer-Rezepten können die Besucher am Feld der Familie Steinmann mit nach Hause nehmen. © FUNKE Foto Services

Welchen Tipp hat Ulla Steinmann für die Weiterverarbeitung zu Hause? „In erster Linie sollte man sie snacken“, meint sie und grinst. Blaubeermuffins würden aber auch immer gehen. Dazu, wie auch zu weiteren tollen Rezepten, hängen am Verkaufshäuschen von Familie Steinmann Kärtchen aus, auf den die genaue Zubereitung beschrieben ist.

Exklusiv: Rezept zu den beliebten Blaubeermuffins

Das Rezept zu den Blaubeermuffins hat die WAZ Gladbeck für ihre Leser exklusiv:

Zutaten: 100 g Butter oder Margarine, 3 Eier, 200 g Zucker, 200 ml Milch, 330 g Mehl, 1 EL Backpulver, ¼ - ½ TL Salz, 1 abgeriebene unbehandelte Zitronenschale und 250 g frische Heidelbeeren

Zubereitung: Butter oder Margarine bei schwacher Hitze zerlassen. Die Eier in eine Schüssel geben und mit einer Gabel verschlagen. Den Zucker, das zerlassene aber abgekühlte Fett und die Milch dazugeben und alles gründlich mit einem Schneebesen miteinander verrühren.

Den Backofen auf 220 Grad vorheizen. Mehl, Backpulver und das Salz in eine zweite Schüssel geben und gut vermischen. Trockene Mehlmischung zu den feuchten Zutaten geben, nur so lange verrühren, bis alle Bestandteile gerade feucht sind. Zum Schluss die Zitronenschale und die Beeren unterheben.

20-24 Papierförmchen in Muffinbleche setzen und jeweils etwa dreiviertelhoch mit dem Teig füllen. Etwas Zucker auf die Oberfläche streuen. Im vorgeheizten Ofen 25-30 Minuten backen, bis die Muffins oben aufreißen. Das Blech aus dem Ofen nehmen und die Muffins etwa 5 Minuten ruhen und abkühlen lassen.

  • Geöffnet sind die Heidelbeerfelder vom Hof Steinmann an der Hornstraße 174 jeden Tag, immer von 8 Uhr bis 19 Uhr.

[Gladbeck-Newsletter: hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook | Hier gibt‘s die aktuellen Gladbeck-Nachrichten einmal am Tag bei WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehrartikel | Alle Artikel aus Gladbeck]