Bottrop. Wieder Bombenverdacht in Bottrop: Die Straße „Im Beckedal“ wird gerade total erneuert, auch unterirdisch. Warum die Arbeiten nicht weitergehen.
Die Straße „Im Beckedal“ muss und soll vollständig erneuert werden, angefangen vom neuen Abwasserkanal (Mischwasser), Leitungen, Belag, Verkehrsberuhigung bis zur Beleuchtung. Die Arbeiten, über die die Stadt schon lange im Vorfeld, auch bei einer Bürgerversammlung, informiert hatte, haben Ende 2024 in diesem Bereich der Stadtmitte begonnen.
Teilweise wurde die Straße schon aufgerissen. Anwohner berichten, dass es nicht weitergehe und einige Häuser, vor allem mit den 30er und 40er Nummern, kaum angefahren werden können. Was ist los?
Im Beckedal: Bauarbeiten in Bottrop-Stadtmitte stocken – es gibt eine Bombenvermutung
Bevor die eigentlichen Straßenarbeiten beginnen, soll erst einmal die Kanalisation im Beckedal erneuert werden. Derzeit arbeite schon der Wasserversorger RWW am Leitungssystem. Eine wichtige Sache müsse aber geklärt werden, so Stephan Lohbeck: Es gebe Verdachtsmomente, dass dort Kampfmittel, also eine Weltkriegsbombe, im Boden liegen könnte, so der Abteilungsleiter im Tiefbauamt. Das müsse natürlich erst geklärt werden. Daher stockten derzeit die Arbeiten.
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Zuletzt hatte es im Bottroper Süden so einen Blindgänger-Verdacht gegeben, der sich zum Glück nicht bewahrheitet hat. Zuvor musste in Welheim ein großer Bereich samt Seniorenheim sogar evakuiert werden. Löst sich der Bombenverdacht in Wohlgefallen auf, werde natürlich sofort weitergearbeitet, so Lohbeck. Diesen Verdachtsfall auf einen Blindgänger und die dadurch verursachte Unterbrechung der Bauarbeiten bestätigt auch Stadtsprecher Thorsten Albrecht auf Anfrage.
„Es wird eine komplett erneuerte Anwohnerstraße entstehen, verkehrsberuhigt“
Das Beckedal-Projekt ist schon eine umfassende Erneuerung. „Es wird eine komplett erneuerte Anwohnerstraße entstehen, verkehrsberuhigt, in der alle Verkehrsteilnehmer von Fußgängern, Radfahrern bis zum Auto gleichberechtigt sind“, erläutert der Abteilungsleiter die Pläne. Derzeit arbeite man an den Ausschreibungen für die im Zuge des Neubaus geplanten Arbeiten.
Die reichen vom neuen Fahrbahnuntergrund und -decke über eine Niveauangleichung, neue rote Pflasterung, Beleuchtung und weiterer Begrünung. „Am Ende wird es ein schöne Wohnstraße geben, eine Supersache für die Anwohner“, sagt Stephan Lohbeck. Einen Unterschied zwischen Bürgersteig und Fahrbahn werde es dann auf den neuen gut 400 Metern nicht mehr geben.
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Geplant sind laut Vorlage und Protokoll der Bürgerversammlung 31 Parkplätze, allerdings kein E-Mobilitätsplatz. Es würden aber laut Stadt Leerrohre verlegt, sodass eine Ladestation später eingerichtet werden könnte. Der Baumbestand bleibt ebenfalls erhalten und wird ergänzt.
Beginn der eigentlichen Straßenarbeiten im Herbst – Erneuerung wird bis 2026 dauern
Zum Zeitplan kann Stephan Lohbeck soviel sagen: „Gerade arbeiten wir an den Ausschreibungen für die Arbeiten.“ Die können natürlich sinnvollerweise erst beginnen, wenn die Versorger ihren Part beendet haben. „Wir gehen fest davon aus, dass im vierten Quartal, also ab Oktober 2025, mit der oberirdischen Erneuerung begonnen wird“, so der Abteilungsleiter. Alles in allem werden sich die Bauarbeiten noch ins folgende Jahr 2026 hineinziehen. Die Kosten für den neuen Abwasserkanal und den Straßenbau liegen laut Stadt bei etwas über 1,9 Millionen Euro.
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Das sei zwar für die Anlieger nicht so schön, aber dafür werde sich dann die Wohnqualität der Straße, die jetzt in einem sehr schlechten zustand ist, deutlich verbessern. Allerdings könne es immer wieder zu Beeinträchtigungen für den Autoverkehr, Anlieferung oder Müllentsorgung kommen. Dann würden die Entsorger aber für den weiteren Transport der Mülltonnen sorgen. Größere Anlieferungen könnten auch mit den ausführenden Firmen abgesprochen werden, heißt es im Protokoll der Bürgerversammlung, das die Stadt veröffentlicht hat.
Projektinfo: bottrop.de/wohnen-stadtquartier-verkehr.