Bottrop. Prologis, Yusen Logistics und Mitsubishi Electric feiern die Eröffnung ihres Logistikparks in Bottrop. Welche Vorteile sie in dem Standort sehen.

Nun ist es offiziell. Der Mega-Logistikpark an der Brakerstraße im Gewerbegebiet An der Knippenburg ist eröffnet. Seit Dezember ist der Park im Betrieb. Zuerst begann die Befüllung der Anlage. Ein Lagerbestand ist aufgebaut. „In dieser Woche sind wir gestartet mit den Warenausgängen“, sagt Thomas Heidlberger, General Manager Germany Contract Logistics bei Yusen Logistics.

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„Aber wir sind noch nicht in einem Regelbetrieb“, sagt er. Noch ist die Schrankenanlage oben. „Wenn wir im Regelbetrieb sind, wird die Schrankenanlage geschlossen.“ Die Fahrer müssen sich dann anmelden und werden schließlich einem Verlade-Tor zugewiesen, wo die weitere Abwicklung erfolgen wird. Die Lkw fahren von der Brakerstraße auf das Gelände. Der Logistikpark gleicht einer Einbahnstraße. „Es gibt keinen Pendelverkehr“, sagt Thomas Heidlberger.

Die Ausfahrt für die Lkw befindet sich direkt an der Straße „Am Piekenbrocksbach“. Von dort soll der Weg an der Gohrweide, unter der Unterführung an der Bahnhofstraße, vorbei am Hauptbahnhof und schließlich in Richtung Autobahn führen.

Ein Eindruck von der Eröffnungsfeier mit japanischen Elementen.
Ein Eindruck von der Eröffnungsfeier mit japanischen Elementen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Der Logistikpark an der Knippenburg arbeitet im Zwei-Schicht-Betrieb

Gearbeitet wird in einem Zwei-Schicht-Betrieb von 6 bis 22 Uhr. Yusen Logistics rechnet mit 150 Lkw-Bewegungen von Montag bis Freitag. Das heißt: 75 Hinfahrten und 75 Rückfahrten pro Tag. Die Hauptzeit für den Schwerlastverkehr soll zwischen 10 und 16.30 Uhr liegen. In den (Vor-)Abend- und Nachtstunden sollen nur kleinere Lkw (7,5 Tonnen), Sprinter oder Paketdienste verkehren, diese Fahrzeuge sind laut Yusen in den 75 Hin- und Rückfahrten mit eingerechnet.

Das Grundstück an der Brakerstraße misst circa 100.000 Quadratmeter, davon dienen 57.200 Quadratmeter für die zwei Gebäude. Mitsubishi Electric unterhält dort das Zentrallager.

Brakerstraße ist der neue Standort des Zentrallagers von Mitsubishi Electric

Mitsubishi ist ein langjähriger Partner von uns. Wir arbeiten seit 25 Jahren zusammen“, sagt Thomas Heidlberger. Thomas Schuhmann, Division Manager von Mitsubishi Electric, erklärt, dass „eine Mehrheit unserer Kunden aus Asien“ kommt. „Wir haben aber auch Kunden aus Zentraleuropa.“ Mitsubishi Electric hat in Deutschland mehrere Außenstandorte. Im Sinne der Nachhaltigkeit, des Wachstums und der Effizienz wurde ein neuer Standort gesucht.

Transportwege werden somit verkürzt. Bottrop ist jetzt das neue Zentrallager mit mehreren tausend Artikeln aus dem Klima- und Lüftungsprogramm sowie Wärmepumpen des japanischen Konzerns. „Der Standort ist der wirtschaftlichste und ökologischste Standort für uns“, betont Thomas Schuhmann.

Die Gesamtfläche von 57.200 Quadratmetern verteilt sich auf insgesamt zwei Gebäude. Es gibt bis zu 50.000 Palettenstellplätze.
Die Gesamtfläche von 57.200 Quadratmetern verteilt sich auf insgesamt zwei Gebäude. Es gibt bis zu 50.000 Palettenstellplätze. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Das will man mit folgenden Zahlen belegen. Durch das energieeffiziente Gebäude und durch optimierte Transportwege will Yusen Logistics jährlich mehr als 7000 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Auf den Dächern der Lagerhallen ist die größte Photovoltaik-Anlage (mehr als 8200 Solarmodule) von Prologis in Deutschland installiert. Laut Prologis entspricht der durch die Solaranlage erzeugte Strom einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von circa 1000 Haushalten (bei einem durchschnittlichen Haushalt mit etwa 3400 kWh pro Jahr).

Die Außenfassaden der Lagerhallen werden begrünt. Wärmepumpen beheizen und kühlen die Gebäude ohne direkte Verwendung fossiler Brennstoffe. Dazu gibt es Ladestationen für Elektrofahrzeuge an zehn Prozent der Stellplätze und Fahrradständer. Auch an die Lkw-Fahrer wurde gedacht. Sie haben ab sofort auf dem Gelände einen eigenen Aufenthaltsbereich mit sanitären Anlagen.

Hier befindet sich jetzt der Imbiss „Schlemmer-Kiste“ an der Knippenburg. Prologis hat dafür eigens ein neues Gebäude gebaut.
Hier befindet sich jetzt der Imbiss „Schlemmer-Kiste“ an der Knippenburg. Prologis hat dafür eigens ein neues Gebäude gebaut. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Bis zu 200 neue Arbeitsplätze will man im neuen Logistikpark schaffen. 95 bis 100 sind es aktuell, sagt Thomas Heidlberger von Yusen Logistics. Auch einige Fachkräfte des geschlossenen Nadler-Werks haben an der Brakerstraße einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Thomas Heidlberger spricht von „top-ausgebildeten“ Leuten.

Auch die Suche und das Finden von Fachkräften war ein Faktor für die Standortwahl. „Hier in der Region gibt es einen guten Arbeitnehmermarkt“, sagt Heidlberger. „Für uns ist wichtig“, sagt Philipp Feige, Head of Capital Deployment bei Prologis, „wir investieren, weil wir an den Standort glauben.“ Man wolle dort bleiben. „Wir wollen langfristig vor Ort sein, wir wollen langfristige Partnerschaften aufbauen und langfristig gute Nachbarn sein.“

Jüngstes Beispiel ist dafür die Schlemmer-Kiste. Der Imbiss von Manjit Singh an der Straße „An der Knippenburg“ existiert weiter. Doch die einstige Holzbude ist verschwunden. Stattdessen hat Prologis für den Imbiss ein neues, kleines Gebäude gebaut – inklusive sanitärer Anlagen.

Zu den Kosten des Mega-Logistikparks will sich Prologis als Investor, und nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer in der Logistikimmobilien-Branche, nicht äußern.