Bottrop. Am 6. Februar wird das Logistikzentrum an der Knippenburg eröffnet. Vorher muss Betreiber Prologis sich mit einem schmutzigen Problem befassen.
Nach gut einem Jahr Bauzeit eröffnen Bauherr Prologis und das Logistikunternehmen Yusen das Logistikzentrum im Gewerbegebiet Knippenburg auf dem ehemaligen Benteler-Gelände. Derzeit laufen die Arbeiten an den Außenanlagen. Bei starkem Regen sorgen die für Ärger in der Nachbarschaft.
Mit dicken Stiefeln stapft Anwohner Thomas Rompe durch knöchelhohe Schlammpfützen auf den Gehweg der Straße An der Knippenburg. „Wenn es ordentlich geregnet hat, sieht es öfter so hier aus. Dann lösen sich von der Baustelle regelrechte Schlammlawinen. Und offenbar fühlt sich niemand dafür zuständig, den Dreck wieder von der Straße und vom Gehweg zu holen. Mit einem Rollator kommt hier niemand mehr durch.“
Bottroper Logistikzentrum: Bagger schaufeln Erdwall auf
Die Herkunft des Schlamms ist leicht zu erkennen. An der Grenze des 103.000 Quadratmeter großen Grundstücks schaufeln Bagger an einem hohen Erdwall, der künftig den begrünten Grundstücksabschluss bilden wird. Derzeit allerdings löst der Regen den Schlamm, der dann auch in der städtischen Kanalisation landet. Da muss Prologis etwas tun, sagt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn.
Denn Thomas Rompe ist nicht der einzige Beschwerdeführer, sagt sie. „Eine Beschwerde ist auch von einem Verkehrsteilnehmer bei der Stadt eingegangen. Sein Auto wurde nach seinen Angaben erheblich verschmutzt.“ Auch die Stadt könnte betroffen sein, wenn der Schlamm eine Extra-Kanalreinigung notwendig macht.
„Die Reinigung der Gehwege und die Vermeidung einer Beschmutzung sind Sache der Anlieger.“
„Die Reinigung der Gehwege und auch die Vermeidung einer Verschmutzung oder Beeinträchtigung ist Sache der Anlieger“, sagt die Stadtsprecherin. „In diesem Fall muss also das Unternehmen Sorge dafür tragen, dass die Schlammabtragung auf den Gehweg kurzfristig beseitigt und künftig vermieden wird.“
Yusen Logistics wird die Logistikanlage mit zwei Immobilien als neues europäisches Zentrallager für Mitsubishi Electric nutzen. Prologis hat die rund 57.000 Quadratmeter große Anlage auf dem ehemaligen Betzeler-Produktionsgelände entwickelt. Auf den Dächern der Logistikhallen sind Photovoltaikanlagen installiert. Insgesamt sind es mehr als 8200 Module. Nach Prologis-Angaben ist die Solaranlage des Logistikparks in Bottrop die größte im Bestand des Konzerns. Eine vergleichbar große Anlage gebe es nur noch in Köln, sagt die Prologis-Sprecherin.
Die Schlammlawinen werden kein dauerhaftes Problem bleiben, sagt die Stadtsprecherin. Aber jetzt müsse eben eine Lösung her: „Wenn der Wall begrünt ist und der Bewuchs gut angegangen ist, sollte diese Form der Erosion nicht wieder vorkommen. Es gilt nun, für den Zeitraum bis dahin eine Lösung zu finden.“ Gegebenenfalls müsse das Unternehmen dazu bauliche Maßnahmen entwickeln und umsetzen: „Wir sind im Gespräch mit dem Unternehmen.“
Inzwischen hat Prologis eine Zwischenlösung gefunden, sagt Maria Mateen: „In Abstimmung mit dem Tiefbauamt wird vorübergehend ein Graben angelegt, um zu verhindern, dass Wasser oder Schlamm ungehindert auf die Straße fließt. Dies wird noch im Februar umgesetzt.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.