Bottrop. Im Bottroper Süden ist auf 57.000 Quadratmetern ein Logistik-Areal entstanden. Das Besondere: Das Dach ist komplett mit Photovoltaik bedeckt.
Der Logistikpark von Prologis an der Knippenburg ist in den letzten Zügen. „Das Gebäude ist fertig und wird Ende des Monats an den Kunden Yusen übergeben“, teilt Maria Mateen, Sprecherin von Prologis, auf WAZ-Nachfrage mit.
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Kaum zu glauben in der heutigen Baubranche, aber Prologis als Investor und der vom Unternehmen beauftragte Generalunternehmer Goldbeck haben innerhalb nur eines Jahres das weitläufige Areal im Gewerbegebiet komplett umgebaut. Der offizielle Spatenstich erfolgte erst im Januar, das Gelände des früheren Stahlrohrwerks von Benteler umfasst circa 57.000 Quadratmeter.
Auf den Dächern der Logistikhallen sind Photovoltaikanlagen installiert. Insgesamt sind es mehr als 8200 Module. Prologis gilt als einer der weltweit führenden Anbieter von Industrieimmobilien. Der Logistikpark in Bottrop verfügt nun über die größte Solaranlage im gesamten Portfolio. Lediglich in Köln gibt es laut Sprecherin ein Projekt mit ungefähr vergleichbaren Zahlen.
So viel Strom erzeugt die große Photovoltaikanlage von Prologis
Der durch die Solaranlage voraussichtlich erzeugte Strom entspricht dem jährlichen Durchschnittsverbrauch von circa 1000 Haushalten, teilt Prologis mit. Vorausgesetzt, dass ein durchschnittlicher deutscher Haushalt etwa 3400 kWh pro Jahr benötigt.
„Es lässt sich aktuell noch nicht genau sagen, wie viel Prozent des jährlichen Energiebedarfs des Betriebes durch die Solaranlage gedeckt werden können“, sagt Maria Mateen. Zum einen wird der grüne Strom für die Gebäude genutzt. „Überschüssige Energie wird ins Netz eingespeist und der Region zur Verfügung gestellt werden“, so die Prologis-Sprecherin. „An sonnigen Tagen produziert die Anlage weit mehr Strom, als benötigt wird. Bei schlechtem Wetter, wenig Sonneneinstrahlung oder nachts wird jedoch zusätzlicher Strom aus dem Netz benötigt.“
Nach eigenen Angaben installiert Prologis europa- und weltweit Solaranlagen seit 2007 auf ihren Immobilien. „Bestandsgebäuden werden, wo möglich, umfassende Renovierungsmaßnahmen umgesetzt, um die Dächer für Solaranlagen vorzubereiten und die Gebäude zukunftsfähig zu machen.“ Bei Neubauten wird direkt bei der Planung berücksichtigt, dass Solaranlagen auf dem Dach installiert werden können. Der Bau einer solchen Anlage am Bottroper Standort sei keine Vorgabe in der Genehmigung gewesen.
Prologis erklärt, warum die Photovoltaikanlage so groß geworden ist
Und dennoch hat Prologis eine derart große Photovoltaikanlage gebaut. Zu den Gründen sagt die Sprecherin: „Warum sollten wir diese Dachflächen nicht für die Produktion von erneuerbarer Energie nutzen?“ Zum einen würde der Mieter, in dem Fall Yusen Logistics, beim Energiebedarf im Betrieb davon profitieren, zum anderen die regionale Stromversorgung. Auch die Kunden von Prologis würden, so die Sprecherin, generell vermehrt „nach nachhaltigen Lösungen“ fragen.
Bottrop ist nur ein Teil vom großen Ganzen. „Bisher befinden sich auf unseren Dächern in Deutschland Solaranlagen mit insgesamt 29,3 Megawatt und wir werden weiter in Solartechnologien auf den Dächern unserer Logistikimmobilien investieren“, sagt Maria Mateen. Ziel sei es, bis 2025 weltweit ein Gigawatt Solar- und Batteriespeicherkapazität zu erreichen. Derzeit seien es 538 Megawatt.
Noch sind die Maßnahmen auf den Dächern im Bottroper Logistikpark nicht vollständig abgeschlossen. „Die Arbeiten an der Solaranlage befinden sich in der finalen Phase und sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der Betrieb startet, sobald der Netzbetreiber die Anlage angeschlossen hat“, so die Sprecherin.
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Darüber hinaus entstehen auf dem Gelände Elektroladestationen für Pkw und Fahrräder sowie begrünte Fassaden. Geplant sind auch ein Outdoor-Gym und Tischtennisplatten. Zu den Fragen, was der Bau des Logistikparks und die Photovoltaikanlagen gekostet haben, möchte Prologis keine Angaben machen.