Bottrop. Die erste Grubennacht lockte Hunderte in die Innenstadt. Besonders viele Kumpel trafen sich auf der Gastromeile. Es soll eine Tradition werden.
„Glück auf, Glück auf – der Steiger kommt“, hallte es am Samstag (21. Dezember) aus tiefster Seele über die Luise-Hensel-Straße zwischen Rathausplatz und Torbogen zur Gastromeile. Trotz bescheidener Temperaturen und nieselndem Dauerregen hatten sich rund 200 Menschen, darunter ehemalige Bergleute, Angehörige der Kumpel, aber auch viele Bürgerinnen und Bürger, getroffen, um der Bergbau-Geschichte der Stadt zu gedenken. Der Startschuss zur Grubennacht.
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Vor Ort sind auch zahlreiche Mitglieder der Ehrengarde Prosper-Haniel gewesen, die den Anwesenden zunächst ein fröhliches Weihnachtsständchen gesungen hatten. Außerdem gab es, wie es dem guten Ton einiger Bergleute entspricht, ein Bier und bei Bedarf auch einen Korn, um gemeinsam auf die 162-jährige Bergbaugeschichte der Stadt anzustoßen. Nach emotionalen Worten ist die Truppe vom Treffpunkt an der Bergmann-Skulptur, die nach einem Entwurf der verstorbenen Bottroper Kulturpreisträgerin Bernhardine Lützenburg gefertigt wurde, weiter zur Gastromeile gezogen.
![Grubennacht-Ideengeber Jojo Eiweleit bedankte sich bei Simone Ruhrberg von der IG Rathausviertel für die Umsetzung. Grubennacht-Ideengeber Jojo Eiweleit bedankte sich bei Simone Ruhrberg von der IG Rathausviertel für die Umsetzung.](https://img.sparknews.funkemedien.de/407954292/407954292_1734874381_v16_9_1200.jpeg)
Dort angekommen hatten Dirk Helmke, als erster Vorsitzender stellvertretend für die Interessensgemeinschaft Rathausviertel, die die Grubennacht in Stadtmitte wiederum veranstaltet hat, und Jojo Eiweleit, Ideengeber der Aktion, die Menschen vor Ort willkommen geheißen. Er durfte zufrieden feststellen, dass auf der Gastromeile sogar noch mehr Interessierte dem Wetter trotzten.
Bottroper Grubennacht soll wiederholt werden
Auch Oberbürgermeister Bernd Tischler, der die Grubennacht als Schirmherr begleitete, zeigte sich beeindruckt: „Ich bin stolz darauf, wie Bergleute und Bottroper in diesen schwierigen Zeiten zusammen stehen. Diese Tradition dürfen wir uns nicht nehmen lassen.“ Im Anschluss an den offiziellen Teil hatten das Orchester Prosper-Haniel, der Essener Sänger Heiko Fänger und der Bottroper Kult-Musiker Jürgen Pluta mit seinen „Kumpelzz“ für Live-Musik gesorgt. Pluta und seine Band hatten anschließend auch im Hürters zum Benefiz-Konzert geladen.
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![Am Bergmann aus Bronze unweit des Bottroper Rathauses ist die Grubennacht offiziell gestartet. Rund 200 Menschen sind zusammen gekommen, um dort das „Steigerlied“ anzustimmen. Danach ist die Truppe in Richtung Gastromeile gezogen. Unser Fotograf Thomas Gödde ist mit der Kamera vor Ort gewesen. Am Bergmann aus Bronze unweit des Bottroper Rathauses ist die Grubennacht offiziell gestartet. Rund 200 Menschen sind zusammen gekommen, um dort das „Steigerlied“ anzustimmen. Danach ist die Truppe in Richtung Gastromeile gezogen. Unser Fotograf Thomas Gödde ist mit der Kamera vor Ort gewesen.](https://img.sparknews.funkemedien.de/407952259/407952259_1734856398_v1_1_200.jpeg)
Interessierte konnten währenddessen an neun symbolischen Stelen mehr über Bottrops Bergbau-Geschichte erfahren. Außerdem gab es Glühwein aus „Grubennacht“-Tassen, die dank der Finanzierung eines hiesigen Hörstudios als Andenken kostenfrei von den Menschen mitgenommen werden durften. Auch die Ehrengarde hatte kleine Kohle-Andenken angeboten, die gegen eine Spende den Besitzer wechselten. Den Erlös spendet der Verein der Ehrengarde an die Rheinbabenwerkstatt und das Tierheim Bottrop. Bis weit nach 21 Uhr blieben die Lokale auf der Gastromeile gut gefüllt.
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„Es war ein tolles Fest, eine klasse Veranstaltung“, freute sich am Abend auch Manfred Albert. Der 73-Jährige, selbst Jahrzehnte untertage, fährt fort: „Zur Grubennacht würde ich immer wieder kommen, solange ich es körperlich kann.“ Der Veranstalter kündigt an: „Wir werden die Grubennacht in den nächsten Jahren fortführen.“