Bottrop. . Stadt und RAG-Stiftung enthüllen Abschiedsgeschenk des Bergbaus an Bottrop. Der Entwurf stammt von Kunstpreisträgerin Bernhardine Lützenburg

Ein Bergmann aus Bronze steht seit Donnerstag vor dem Kundenzentrum Bauen an der Luise-Hensel-Straße. Oberbürgermeister Bernd Tischler und Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung, enthüllten am Morgen die Figur, die die 2016 verstorbene Kulturpreisträgerin Bernhardine Lützenburg entworfen hat.

Eine bleibende Erinnerung

Die Idee, der Stadt an zentraler Stelle eine bleibende Erinnerung an die Bergbauvergangenheit zu schenken, war im Jahr 2015 entstanden. Als geistige Väter nennt Stiftungs-Vorstand Bärbel Bergerhoff-Wodopia unter anderem Bergwerkschef Jürgen Kroker, den damaligen Betriebsratschef Mirko Skela, den SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes, vor allem aber den langjährigen RAG-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Ludwig Ladzinski. Der habe den Vorschlag verfolgt mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit, erinnert sie sich.

Am Anfang stand das Tonmodell

Bernhardine Lützenburg hatte dann im Auftrag der RAG einen Entwurf modelliert. Das 45 cm hohe Tonmodell diente als Vorlage für die später 1,85 Meter hohe Bronzefigur. Den ersten Schritt zum Bronze-Bergmann machte der Lützenburg-Entwurf in Mülheim. Die Firma „EGO3D“ stellte ein stark vergrößertes, formgleiches Modell aus Kunststoff her. Davon wurde in der „Glocken- und Kunstguss-Manufaktur Petit & Gebr. Edelbrock“ in Gescher eine mehrteilige Silikonverschalung angefertigt, die wiederum als Form für den Bronzeguss diente. Die Gussvorlage, den Kunststoff-Bergmann, hat sich übrigens Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken gesichert, der ihn im Rathaus aufstellen will.

Debatte um den Standort

Der Standort der echten Skulptur war Gegenstand einer längeren Debatte in den Ratsgremien. Als ursprünglicher Standort war die Freifläche westlich des Rathauses im Gespräch gewesen. Politiker und Verwaltung hatten der Stiftung mehrere Alternativen vorgeschlagen. Die Stiftung hatte aber klargemacht, dass die Skulptur am Rathaus stehen müsse.

Dieses Kriterium hatte vorgeschlagene Standorte wie den ehemaligen Mensingbrunnen an der Hansastraße, den Kirchplatz vor der Knappschaft und den Gleiwitzer Platz am RAG-Haus aus der Diskussion ausscheiden lassen. Die Kulturausschussvorsitzende Monika Budke und Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff hatten sich schließlich für den Standort an der Luise-Hensel-Straße ausgesprochen. Die Verwaltung, der Kulturausschuss und die Bezirksvertretung Mitte hatten sich diesem Vorschlag angeschlossen. So schaut der Kumpel jetzt aufs Rathaus und erinnert daran, dass Bottrop erst durch den Bergbau groß und 1919 Stadt geworden ist.

Abschied mit „Glückauf Zukunft“

Die Skulptur ist Teil des Projektes „ Glückauf Zukunft “, mit der RAG-Stiftung, RAG AG und Evonik zusammen mit dem Sozialpartner IG BCE die Errungenschaften und Leistungen des Bergbaus würdigen.

Forschungsprojekte zur Zukunft des Ruhrgebietes sollen auch nach dem Ende des Bergbaus fortgesetzt werden.