Bottrop. Die Stadt Bottrop äußert sich zum aktuellen Planungsstand vieler Neubauprojekte bei Grundschulen und weiterführenden Schulen. Was geplant ist.
Trotz Sparzwang, Einsparungen und Haushaltssicherungskonzept treibt die Stadt ihre Planungen für aktuelle Bauvorhaben voran. Man will in Steine investieren. Einige Grundschulen und weiterführenden Schulen sollen in den kommenden Jahren erweitert oder umgebaut werden.
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Anlässlich eines Pressegesprächs erläuterten Vertreter aus dem Fachbereich Immobilienwirtschaft und Fachbereich Schule den laufenden Planungsstand.
Cyriakusschule: Neubau soll gebaut werden
Der alte Pavillon (Baujahr: 1968) auf dem Gelände kann, unter anderem wegen Schadstoffbelastung, nicht mehr genutzt werden, wie Sarah Schäfer, Leiterin der Planungsabteilung im Fachbereich Immobilienwirtschaft, erklärt. Im Zuge der Baumaßnahme wird er abgerissen.
Seit 2023 sind Container auf dem Gelände aufgestellt worden. Östlich vom Hauptgebäude soll ein Neubau entstehen, genau an der jetzigen Stelle des Pavillons. Im Neubau soll der offene Ganztag (OGS) ein neues Zuhause finden. Geplant sind unter anderem vier Gruppen- und zwei Nebenräume sowie das Büro. Die vorherigen OGS-Räume werden zu Klassenräumen umgebaut.
Im Hauptgebäude selbst werden Büros und das Lehrerzimmer verlegt, in dem Zuge sollen die frei werdenden Räume zu Differenzierungsräumen umfunktioniert werden. „Ein Differenzierungsraum kann genutzt werden, wenn zum Beispiel Kinder sprachlich gefördert werden wie bei Flüchtlingsgruppen oder einen anderen Unterstützungsbedarf benötigen“, sagt Nadine Granow-Keysers, Leiterin im Fachbereich Schule.
In einem letzten Schritt sollen später die Container abgebaut werden. Diese Baumaßnahme ist inzwischen politisch entschieden.
Fürstenbergschule: „Die OGS-Räume sind zu klein“
Auch die Fürstenbergschule bekommt mehr Platz. „Die OGS-Räume sind zu klein“, sagt Sarah Schäfer. Das Hauptgebäude wird deswegen südwestlich erweitert. In dem neuen Bau sollen zwei Gruppenräume entstehen, dazu das Büro der OGS, das Lehrerzimmer, die Schulverwaltung und Differenzierungsräume. In der Folge wird das Hauptgebäude umgebaut. Die dann dort freien Räume sollen zu einem Mehrzweckraum und Differenzierungsräumen werden.
Außerdem ist geplant, den aktuellen Pavillon auf dem Grundstück umzubauen und künftig für die Mittagsverpflegung zu nutzen.
Gregorschule: Freie Räume sollen anders genutzt werden
Auch der Pavillon an der Gregorschule in Kirchhellen hat ausgedient. „Er hat einen enormen Schiefstand und wird langfristig seine Funktion nicht mehr erfüllen können“, sagt Sarah Schäfer. Neue Räume für die OGS sind deshalb geplant. In einem Neubau sollen die OGS und die Schulleitung einziehen.
Erneut ist eine Umnutzung und infolgedessen ein Umbau im Hauptgebäude angedacht. Die früheren Büros an der Gregorschule sollen unter anderem zu Differenzierungsräumen werden. Der Bereich der jetzigen Terrasse soll für die Mittagsverpflegung vergrößert werden. Einen zeitlichen Plan für eine mögliche Umsetzung gebe es laut Sarah Schäfer noch nicht. Noch muss die geplante Maßnahme durch politische Gremien laufen.
Josef-Albers-Gymnasium: 2025 kommen neue Container
Das Josef-Albers-Gymnasium wird in die Höhe wachsen. Das ist beschlossene Sache. Für die G9-Schüler in der Oberstufe muss ab dem Schuljahr 2025/26 neuer Platz geschaffen werden. Das hat zur Folge, dass der zweigeschossige Gebäudeteil B um ein Geschoss aufgestockt wird.
Der Plan sieht zum Beispiel sieben neuen Klassenräume, ein Klausurraum und mehrere Lehrerarbeitsplätze vor. Einige Schülerinnen und Schüler müssen also während der Bauphase umziehen.
„Im Frühjahr, Sommer nächsten Jahres werden wir Container aufstellen“, sagt Sarah Schäfer. Dafür wird eine Fläche neben der im Bau befindlichen Dreifeldsporthalle auf dem früheren Fußballplatz geschaffen. Denn das Gebäude B wird nicht nur aufgestockt, sondern auch energetisch saniert (Fenster- und Fassadenarbeiten und Austausch wasserführender Leitungen).
Vestische Gymnasium: Gespräche über Mensa-Erweiterung
Beim Vestischen Gymnasium halten sich die Planer aus dem Fachbereich Immobilienwirtschaft ein wenig zurück mit ihren Aussagen. „Es gab schon einmal Gespräche zur Erweiterung der Mensa“, sagt Sarah Schäfer. Weitere Überlegungen habe man bereits angestellt. Zu mehr wolle man sich jedoch nicht äußern. „Wir müssen politische Entscheidungen abwarten“, sagt Sarah Schäfer. „Wir können uns vorstellen, dass man zur Erweiterung einen neuen Küchentrakt anbaut, links angrenzend an den jetzigen Mensa-Bau“, sagt sie zu den Vorüberlegungen.
Willy-Brandt-Gesamtschule: Container müssten für Neubau weichen
Auch an der Willy-Brandt-Gesamtschule muss die Nachfrage an Schülerinnen und Schülern mit neuen Räumen gedeckt werden. Seit dem vergangenen Jahr dienen Container parallel zur Straße „In den Weywiesen“ als Ersatzklassenräume. Ein Neubau wäre eine Lösung für die hohen Schülerzahlen.
Dafür hat der Fachbereich geplant, die Klassencontainer in einem ersten Schritt vom jetzigen Standort etwas weiter östlich zu versetzen. An Ort und Stelle der Container würde man den Neubau hochziehen. Auf zwei Geschossen sind fünf Klassen- und drei Mehrzweckräume sowie fünf Differenzierungs- und zwei Inklusionsräume geplant. Es kann jedoch sein, so Sarah Schäfer, dass zur weiteren Planung in Rücksprache mit der Schule eine andere Zuordnung der Räume stattfindet.
Außerdem soll es in dem Neubau einen großen Ganztagsbereich geben, vier Büros und eine Bibliothek für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II. Sollte der Neubau errichtet sein, plant man, das Container-Provisorium zurückzubauen. Für den Neubau gibt es noch keinen politischen Beschluss.
Gustav-Heinemann-Realschule: So sehen die Entwürfe aus
Hat der weiße Bau-Komplex auf dem Schulhof der Gustav-Heinemann-Realschule bald ausgedient? Geht es nach dem Willen des Fachbereichs Immobilienwirtschaft, dann lautet die Antwort: ja.
Sarah Schäfer schätzt den Bestand des Baus auf 25 Jahre. Die Zeit für einen Abriss ist reif. Es habe laut Schäfer unter anderem diverse Wassereinbrüche gegeben. „Momentan befinden sich dort sechs Klassenräume.“ Dieses Gebäude soll ersetzt werden. Politisch gibt es dafür bisher keinen Beschluss.
Laut Entwurf des Fachbereichs ist ein zweigeschossiger Neubau vonnöten, genau an der jetzigen Stelle des Gebäudes. Vier Klassen- und vier Differenzierungsräume können sich die Planer vorstellen in einem Geschoss und fünf weitere Klassenräume sowie ein naturwissenschaftlicher Raum im anderen Geschoss.
Entwurf: Marie-Curie-Realschule soll auch die neuen Räume nutzen können
In den Überlegungen des Fachbereichs soll die Marie-Curie-Realschule die Möglichkeit erhalten, auch ein Geschoss zu nutzen, um sich mit der Gustav-Heinemann-Realschule den Neubau zu teilen. Es hängt jedoch davon ab, ob dafür die aktuellen Räume an der Prosperstraße 71/1 in der früheren Polizeikaserne freigezogen werden und die Schülerinnen und Schüler umziehen.
Das ist alles noch Zukunftsmusik. „Es wird auch abhängig davon sein, was mit dem Sportplatz an der Paßstraße passieren wird“, sagt Sarah Schäfer. Denn Bottrop benötigt eine dritte Gesamtschule. Zur Wahl stehen das Gebäude der (Noch-)Hauptschule Welheim oder eben ein Neubau auf dem Sportplatz an der Paßstraße.