Bottrop. Der Kommunale Ordnungsdienst zeigt Präsenz an der Bottroper Marie-Curie-Realschule. Die Schulleiterin will die Probleme präventiv angehen.
„Die Kinder sind ja nicht böse“, stellt Schulleiterin Gabi Bruns klar. Aber trotzdem gibt es diejenigen, die raufen, für Unruhe sorgen, Dinge zerstören. Deswegen hat sich die Marie-Curie-Realschule in der Bottroper Innenstadt nun Unterstützung durch den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) geholt. Und die funktioniert.
„Wir haben die gleichen Probleme wie andere Schulen auch“, sagt Gabi Bruns. „Wir wollen die Augen davor nicht verschließen und haben uns auf die Fahne geschrieben, zu handeln.“ Die Unterstürzung des KODs ist ein Baustein präventiver Maßnahmen, die die Schule ergreift.
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Bottroper Ordnungsdienst an Realschule: „Methodik der kleinen Nadelstiche“
Zweimal waren die Mitarbeiter des KODs bislang im Einsatz auf dem Schulhof, haben die Pausenaufsicht unterstützt, in ihrer Uniform Präsenz gezeigt – und hätten auch Bußgelder verteilt, doch schon ihre Anwesenheit hat für Ruhe gesorgt. „Viele Schulen kehren die Problematik unter den Teppich“, sagt Ordnungsamtschef Michael Althammer und lobt das Engagement der Marie-Curie-Realschule. Die Präsenz des Ordnungsdienstes sei wie die „Methodik der kleinen Nadelstiche“, die NRW-Innenminister Herbert Reul immer wieder bekräftigt.
Die Marie-Curie-Realschule steht aufgrund ihrer Lage mitten in der Innenstadt, in der Nähe des ZOB und des Ehrenparks, und wegen ihres offenen Schulgeländes besonders im Fokus. Es gibt Probleme mit schulfremden Personen auf dem Hof, wenngleich die extremen Wanderbewegungen zwischen den Schulen, die vor ein, zwei Jahren für Schlagzeilen gesorgt hatten, in den Griff gekriegt worden seien. Trotzdem geraten Schülergruppen in der Pause aneinander – und die Intensität dieser Auseinandersetzungen nehme zu.
„Die Kinder kennen die Grenzen nicht mehr“, sagt Gabi Bruns. Wenn ein Konflikt entstehe, bilde sich sofort ein Kreis Schaulustiger drumherum. „Und die Ausmaße dessen, was innerhalb des Kreises passiert, sind heute anders als früher“, ergänzt Michael Althammer. „Da gibt es kaum noch Hemmungen.“
Illegales Rauchen von Vapes ist großes Problem an vielen Bottroper Schulen
Ein weiteres großes Problem ist das illegale Rauchen von Vapes. Die E-Zigaretten sind erst ab 18 Jahren erlaubt, viele Jugendliche bekommen sie trotzdem problemfrei an den Kiosken oder aus dem Internet. Gabi Bruns holt ein Vape-Gerät aus der Schublade, sie hat eine ganz Sammlung davon. „Die Kinder gehen gemeinsam auf die Toilette und vapen dort“, sagt die Schulleiterin. „Das ist überall ein großes Problem.“
Auch da unterstützt der KOD, kontrolliert die Gänge und Toiletten, auf denen es zudem Probleme mit Vandalismus gab, wie in vielen Bottroper Schulen. So seien an der Marie-Curie-Realschule so oft die Siphons in den Bädern zerstört worden, dass die Stadt nur noch welche aus Plastik installiere.
Nach den Ferien seien auch zivile Kontrollen durch den KOD auf dem Schulhof geplant. Allerdings könne man aufgrund des Personalmangels nicht so viel Präsenz zeigen wie gewünscht. Trotzdem hofft die Schulleitung auf den richtigen Effekt, der den Kindern deutlich machen soll, dass ihre Taten nicht ohne Konsequenz bleiben.
Bottroper Realschule: Klare Konsequenzen mit Ordnungsmaßnahmen
Gabi Bruns ist seit einem Jahr Schulleiterin der Marie-Curie-Realschule. Sie sagt, dass die meisten ganz normale Schülerinnen und Schüler seien, liebe Kinder. Vielleicht fünf Prozent der Schülerschaft machten Probleme. Und bei ihnen greift die Direktorin konsequent mit entsprechenden Ordnungsmaßnahmen durch: angefangen bei der Versetzung in parallele Lerngruppen über die zeitweise Suspendierung vom Unterricht bis hin zum Schulverweis.
Mit verschiedenen vorbeugenden Maßnahmen will die Schule solchen Konsequenzen vorbeugen: Es gibt sogenannte B-Teams, die das soziale Miteinander und die Sozialkompetenzen fördern, dazu Sozialtraining und Aufklärung durch die Polizei beispielsweise zu Cybermobbing. Und nun eben die Präsenz des Kommunalen Ordnungsdienstes, der bei seinen Einsätzen auch über den Schulhof der benachbarten Gustav-Heinemann-Realschule geht.
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Auch das Ordnungsamt will von der Kooperation mit den Schulen profitieren. Michael Althammer erhofft sich Informationen zu den Kiosken, die Vapes an Minderjährige verkaufen, möglicherweise noch dazu in illegaler Dosierung – um dort entsprechend am Ursprung des Problems aktiv zu werden.