Bottrop-Kirchhellen. Der Kirchhellener Heidhof wird saniert. Der RVR beseitigt nicht nur Bergschäden. Das Ausflugsziel wird größer und attraktiver. Der Zeitplan.

Sanierung und Umbau des Heidhofes in der Kirchheller Heide wird ein größeres Projekt als ursprünglich einmal gedacht. Seit gut zwei Jahren schweben Projektpläne im Raum. Jetzt sagt der zuständige Regionalverband Ruhr (RVR) etwas zum konkreteren Zeitplan und den Absichten für das beliebte Ausflugsziel.

Die gehen auf jeden Fall über den ursprünglichen Plan hinaus, der einmal vorsah, lediglich die über die Jahre entstandenen Bergschäden zu beseitigen. Was viele heute angesichts der grünen Landschaft nicht mehr vermuten: Kirchhellen war lange Bergbaugebiet. Schacht X ist baulich immer noch präsent, die Spätfolgen spürbar. Das ohnehin feuchte Gebiet senkt sich. Das merkt man auch am Heidhof.

Bis 2027 entwickelt der RVR den Heidhof mit seinen Einrichtungen zeitgemäß weiter

Den hatte der RVR vor rund 50 Jahren zusammen mit 2000 Hektar Wald erworben und den früheren Bauernhof zum heutigen Waldkompetenzzentrum samt Umweltpädagogischer Station entwickelt. Dieser Ausflugsort mit seinem Konzept für Familien, Kita-Gruppen oder Schulklassen ist in die Jahre gekommen.

Der Plan bis 2027: „Die Kernelemente des Standortes zeitgemäß weiterzuentwickeln. Ziel ist, das Naturerlebnis stärker hervorzuheben, die Erlebnisqualität der Umweltpädagogik zu verbessern und die Ausstellungsarchitektur zu erweitern und zu optimieren“, so RVR-Sprecherin Barbara Klask auf Nachfrage.

Der Heidhof soll attraktiver für Kinder, Schulklassen, Kita- und Jugendgruppen, Radfahrer, Wanderer, Reiter und Familien werden. Dass die Anlage nicht schon, wie einmal geplant, im vergangenen Jahr für die Arbeiten geschlossen wurde, hat sicher mit dem Umfang der Arbeiten, aber auch mit den europaweiten Ausschreibungen zu tun. Zurzeit würden Fachplanungsleistungen ausgeschrieben und vergeben. Die Ausschreibungen der Gewerke folge nächstes Jahr im Anschluss zur Planung, heißt es aus dem RVR.

Häufig war der Heidhof auch mit seinem Umwelt- und Waldkompetenzzentrum auch Ziel der Standranderholung in den Sommerferien, wie hier zuletzt 2022. Nach Umbau und Sanierung durch den RVR wird der Hof noch familienfreundlicher.
Häufig war der Heidhof auch mit seinem Umwelt- und Waldkompetenzzentrum auch Ziel der Standranderholung in den Sommerferien, wie hier zuletzt 2022. Nach Umbau und Sanierung durch den RVR wird der Hof noch familienfreundlicher. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Ende 2025 sollen bereits die Nutzer des Heidhofs in ihr temporäres Quartier umziehen. Dann erfolge auch die Einrichtung der Baustelle und wohl auch die ersten Erdarbeiten, so die RVR-Sprecherin weiter. 2026 würde dann der Großteil des Umbaus stattfinden. Die Fertigstellung sei für 2027 geplant. Ein verbindlicher Zeitplan werde aber noch durch das im Juni beauftragte Architektenbüro festgelegt, wenn alle Fachplanungsbüros ihre Arbeit aufgenommen haben, so Barbara Klask.

Nach 2027 soll der Heidhof gewissermaßen als informative Eingangspforte für Besucherinnen und Besucher der Kirchheller Heide dienen, die größtenteils auch Naturschutzgebiet ist. Vor allem der Wald in diesem Bereich befindet sich derzeit im Wandel – und zwar in Richtung Laub- und Mischwald.

Kirchhellens Heidhof steht auch für Holzverkauf und Strukturwandel im Wald

Die Veranstaltungen für dieses Jahr fänden wie angekündigt statt. Vor allem das Programm „Waldwildnis“ werde wie geplant durchgeführt. Das legt das Augenmerk auf die Stärken des Heidhofs, wie den Umgang mit und Erfahrung in der Natur. Ab dem 13. Juli geht es beispielsweise um Themen wie Wildkräuter in der Kirchheller Heide oder den Unterschied zwischen Wild- und Honigbiene. Eine geführte Wanderung blickt aber auch auf die Kirchheller Heide im Wandel der Zeit.

Ab August steht das Thema „Wild“ als Grill- wie auch als Kochkurs für Erwachsene im Mittelpunkt. Der Waldspielplatz und die Grillplätze sind auf jeden Fall noch dieses Jahr geöffnet. Der beliebte Holzverkauf wird davon nicht betroffen sein. Der Heidhof mit seinem umfangreichen Waldbestand ist auch Sitz von RVR-Förster Werner Meemken. Zu dessen Revier gehören auch Kirchhellens Seen, in denen allerdings sämtlich Badeverbot herrscht. Dafür müsste dann ein neuer See her. Auch dafür gibt es Pläne, allerdings nicht vom RVR. Der erneuert nun erst einmal den Heidhof.

Das Programm und die Veranstaltungen für das laufende Jahr und Infos zum Heidhof gibt es auf: rvr.ruhr.