Bochum-Querenburg. Um ein neues Wohnquartier zu erschließen, will die Stadt Bochum eine Straße großzügig ausbauen. Bäume in einem Wald müssen abgeholzt werden.

Es wird der ganz große Wurf: Die Stiepeler Straße soll von der Kreuzung Markstraße bis zur Kreuzung Im Lottental großzügig ausgebaut werden. Sie ist an vielen Stellen sanierungsbedürftig. Zum Ausbau gehören nicht nur eine Verbreiterung der Straße, sondern gleich zwei neue Kreisverkehre.

Hauptverbindung vom Bochumer Kirchviertel bis zum Gesundheitscampus

Die Stiepeler Straße ist eine Hauptverbindungsstraße zwischen dem Kirchviertel im Bochumer Süden und dem Gesundheitscampus mit der Hochschule für Gesundheit und im weiteren Verlauf zum Kemnader See.

„Die Straße ist an mehreren Stellen zu schmal, entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen“, erklärte Klaus Kleine vom Planungsamt in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Süd. Verbesserungen soll es vor allem für Fußgänger und Radfahrer geben; geplant sind ein 2,50 Meter breiter Gehweg und ein zwei Meter breiter Radweg. Zudem wird die Fahrbahn verbreitert. Der Straßenausbau soll das Neubaugebiet an der Mark-/Stiepeler Straße besser erschließen, es soll eine eigene Abbiegespur geben. Für das künftige Wohngebiet fiel der Beschluss im Dezember letzten Jahres.

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Einige Parkplätze werden durch den Umbau wegfallen

Zwischen Gesundheitscampus und Im Lottental wird heute beidseitig am Straßenrand geparkt. Das soll neu geordnet werden. Kleine: „Wir wollen versuchen, so viele Parkplätze wie möglich zu erhalten.“ Der Straßenausbau werde laut Planungsamt die Studentenwohnanlage, die Hochschule für Gesundheit und das Lottental bis zum Kemnader See besser erschließen.

Es wird separate Fahrradstreifen entlang der Fahrbahnen zwischen Markstraße und Gesundheitscampus geben sowie einen Streifen für bergauf fahrende Radler von Im Lottental bis zur Straße Gesundheitscampus, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Ein Bebauungsplan muss aufgestellt werden

Für den Ausbau der Stiepeler Straße ist ein Bebauungsplan notwendig, weil nicht nur die Fahrbahn betroffen ist, sondern Flächen in weiten Teilen links oder rechts daneben, die teils in privatem Besitz sind. Ein weiterer Grund sind die Eingriffe in die Natur.

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„Wir wollen mehr Platz schaffen am Gesundheitscampus und auf Höhe des Friedhofs Querenburg. Am Campus müssen Baumgruppen gefällt werden, am Friedhof müssen wir in den dortigen Wald eingreifen“, sagt Klaus Kleine. Die Stadt sehe keine Möglichkeit, das Abholzen zu vermeiden. Am Gesundheitscampus müssten entweder eine Treppenanlage entfernt werden oder Bäume fallen. „Einen Wald abzuholzen, ist da billiger.“ Östlich der Stiepeler Straße sind zwischen Hausnummer 131 bis zur Straße Gesundheitscampus auch Bäume auf Privatgrundstücken betroffen. Eine Böschung im südlichen Bereich soll ersetzt werden durch eine Stützmauer.

Wald wird abgeholzt, Bäume auf Privatgrundstücken sind betroffen

Verkehr in Bochum
Im Kreuzungsbereich Stiepeler Straße/Markstraße (Foto) und im Kreuzungsbereich Stiepeler Straße/Gesundheitscampus soll jeweils ein Kreisverkehr gebaut werden.  © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Im Kreuzungsbereich Mark-/Stiepeler Straße und im Kreuzungsbereich Stiepeler Straße/Gesundheitscampus soll jeweils ein Kreisverkehr gebaut werden. Zwischen diesen beiden Kreiseln entstehen auch Querungshilfen, Parkbuchten, Grünstreifen mit Baumreihen. Private Stellplätze des Akademischen Förderungswerks (AkaFö) sollen in weiteren Abstimmungsprozessen verlegt werden. Die Bushaltestellen im Ausbaubereich sollen barrierefrei umgebaut werden.

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Zu dem Vorhaben ist eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant; laut Kleine wohl nach den Sommerferien. Dabei werde noch viel Zeit verstreichen, bis der erste Bagger anrücken kann. Ein Bebauungsplanverfahren dauere in der Regel zwei Jahre.

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