Bochum. Im Wahlkampf setzen die Parteien auf ihre zugkräftigsten Pferde. Viele bekannte Namen laufen in Bochum auf – nur der Bundeskanzler nicht.
Die Bundestagswahl rückt immer näher. Am 23. Februar sind auch die wahlberechtigten Bochumerinnen und Bochumer dazu aufgerufen, den Wahlzettel auszufüllen. Für die Parteien startet (spätestens) jetzt der Wahlkampf. Der dürfte in diesem Jahr besonders intensiv werden, da es wegen des vorzeitigen Ampel-Aus nur wenig Zeit zur Vorbereitung gab. Wir beantworten einige Fragen zu den kommenden Wochen.
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Welche Kandidatinnen und Kandidaten treten für den Wahlkreis Bochum I an?
Was kostet der Wahlkampf?
Die SPD stellt in Bochum ein Budget von 35.000 Euro für den Wahlkampf zur Bundestagswahl zur Verfügung. Dazu kämen noch Spenden, deren Höhe aber schwer zu kalkulieren sei. „Wir gehen vorsichtig von 15.000 Euro aus“, sagt Bochums SPD-Chef und Direktkandidat Serdar Yüksel. Von der Landes- und der Bundespartei gebe es zudem einen Zuschuss von etwa 2000 Euro. Davon bezahlt würden Info-Materialien, kleine Geschenke, Online-Kampagnen und größere Info-Veranstaltungen.
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Bei der FDP spricht man auf Nachfrage von einem „niedrigen mittleren fünfstelligen Betrag“. Das Geld dafür stamme aus Mitteln der Partei sowie aus Spenden. Die CDU kann zu konkreten Zahlen noch keine Angaben machen, da sie sich maßgeblich aus Rücklagen und vor allem aus Spenden zusammensetzen. Die Grünen wollen sich zu ihrem Wahlkampf-Etat nicht äußern.
Bezahlen die Direktkandidatinnen und -kandidaten auch selbst für ihren Wahlkampf?
Die SPD-Abgeordneten bilden Rücklagen, die dann zu etwa einem Drittel auch zur Finanzierung von Wahlkämpfen genutzt werden. Heißt: Der SPD-Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer gibt etwa 10.000 Euro für den Wahlkampf von Serdar Yüksel. Der wiederum spart – weil er gerade noch Landtagsabgeordneter ist – für den nächsten Wahlkampf zum Landtag. Bei den Grünen beteiligen sich die Direktkandidaten an den Kosten des Kreisverbandes. In welcher Höhe möchten die Grünen nicht sagen.
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Bei der FDP beteiligen sich die Direktkandidaten finanziell nicht am Wahlkampf. Sollte der Kandidat in den Bundestag einziehen, dann würden üblicherweise Mandatsträgerbeiträge vereinbart, so heißt es.
Auch bei der CDU werden die Direktkandidaten nicht verpflichtet, eigene finanzielle Beiträge zu leisten. „Es liegt also in der Hand der Kandidaten, inwieweit sie sich – abgesehen von viel Zeit, Engagement, Ideen und Organisation – persönlich finanziell beteiligen möchten“, sagt CDU-Chefin und Direktkandidatin Fee Roth. Die Grünen möchten vertraulich behandeln, inwiefern und wie sehr sich ihre Kandidaten finanziell beteiligen.
Welche Polit-Promis sollen nach Bochum kommen?
Für den Wahlkampf in Bochum haben sich die Parteien Unterstützung von bekannten Politikern geholt. So erwartet die SPD etwa Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (3. Februar) sowie den SPD-Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil (14. Februar). Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich im Gegensatz zur vergangenen Bundestagswahl nicht angekündigt.
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Die CDU erwartet den Kanzlerkandidaten und CDU-Chef Friedrich Merz zur Betriebsrätekonferenz der CDA Deutschlands in der Jahrhunderthalle (13. Januar, 17 Uhr). Außerdem kommt Paul Ziemiak, Generalsekretär der CDU NRW (22. Januar, 17 Uhr), Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (9. Februar, 14 Uhr) und der Ex-CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus (18. Februar, 19 Uhr).
Die Grünen haben ihren Ex-Fraktionsvorsitzenden Anton Hofreiter nach Bochum eingeladen (4. Februar). Ob auch Annalena Baerbock oder Robert Habeck im Februar nach Bochum kommen, sei noch nicht abschließend geklärt. Die FPD in Bochum bekommt Besuch von ihrem Generalsekretär Marco Buschmann (25. Januar) sowie von FDP-Parteivize Johannes Vogel (17. Februar).
Linke und AfD haben auf eine Anfrage dieser Redaktion nicht reagiert.
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