Bochum-Langendreer. Durch diesen schmuddeligen Bahntunnel in Bochum geht niemand gern. Lange wird eine Verbesserung gewünscht. Jetzt gibt es tatsächlich Hoffnung.
Ziemlich genau zehn Jahre ist es her, dass rund 120 Bürger zu Schrubbern und Putzlappen griffen, um die Unterführung am S-Bahnhof in Bochum-Langendreer zu säubern. Der schmuddelige Tunnel ist für viele Bürger ein ständiger Angstraum. Gerne geht hier niemand durch. Eine der ersten Aktionen des Stadtteilvereins „Langendreer hat‘s“ sei das gewesen, erinnert sich der Vorsitzende Karsten Höser. Für Schwung sorgte damals, Ende August 2014, auch Kabarettistin Esther Münch, die in ihrer Paraderolle als Reinigungskraft Waltraud „Walli“ Ehlert ja wie prädestiniert für so einen Einsatz war. Damit wollte man ein Zeichen setzen, damit vor Ort etwas passiert. Allerdings vergeblich. Der Tunnel ist immer noch düster und dreckig. Doch jetzt gibt es tatsächlich Hoffnung.
Angstraum in Bochum: Nach zehn Jahren ist Lösung in Sicht
Bezirksbürgermeister Dirk Meyer (SPD) berichtet von einem Treffen mit OB Thomas Eiskirch und Stadtbaurat Markus Bradtke, in dem ihm letzterer bestätigt habe, dass es in Sachen Bahn-Unterführung in Langendreer jetzt zu einem Deal zwischen Stadt und Deutscher Bahn gekommen sei. Demnach wurde der Stadt die Möglichkeit zugesagt, im Tunnel selbst aktiv zu werden, solange der Bahnbetrieb dadurch nicht gestört wird. Und auf eigene Kosten natürlich.
„Wichtig ist, im Bereich des Tunnels wieder das subjektive Sicherheitsgefühl zu steigern.“
Für Meyer eine tolle Nachricht, „schließlich sind wir in der Vergangenheit da strategisch nicht weitergekommen“. Er hofft, dass sich nun zeitnah am Zustand der Unterführung etwas tun wird. Diese wirkt ja bekanntlich ziemlich bedrohlich und gibt keine gute Visitenkarte für den Stadtteil ab. Zumal ja auch viele Menschen von außerhalb die Stelle passieren. Sei es, um den Bahnhof zu nutzen oder eine Veranstaltung im benachbarten Kulturbahnhof Langendreer zu besuchen.
Wichtig sei, im Bereich des Tunnels wieder „das subjektive Sicherheitsgefühl zu steigern“, so Meyer. Dazu müsse die Beleuchtung verbessert, mehr für die Sauberkeit getan und sicherlich auch die eine oder andere der Fliesen und Kacheln ausgetauscht werden. Der Zugang von der Endhaltestelle der Straßenbahn bzw. des Pendler-Parkplatzes solle als Eingangsportal aufgewertet werden.
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Das sieht auch Karsten Höser so, der sich sehr gefreut habe, als er von dem Deal zwischen Bahn und Stadt hörte. Man habe in den vergangenen zehn Jahren nach der Putzaktion immer wieder mal bei der Bahn vorgefühlt und sei stets vertröstet worden. „Lange Zeit, weil man warten wollte, bis die Bauarbeiten zur Erweiterung der Straßenbahnlinie beendet sind“, erinnert sich Höser. Doch das sind sie inzwischen seit ein paar Jahren, und dennoch hat sich der Zustand der Unterführung nicht verbessert.
Düsterer Tunnel in Bochum: Stadtteilverein wünscht sich Bürgerbeteiligung
„Langendreer hat‘s“ als Stadtteilverein hätte sehr gerne aktiver dazu beigetragen, sagt Höser. „Doch die Kosten wurden von der Bahn sehr hoch veranschlagt. Die hätten wir nicht aufbringen können.“ Er setzt nun große Hoffnung darin, dass jetzt schnell etwas passiert, wenn es die Stadt Bochum selbst in die Hand nimmt.
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Dabei wünscht sich Höser auch eine Beteiligung der Bürger. „Wäre doch toll, wenn man sich wünschen kann, was sich ändern soll. Zum Beispiel, ob und wie man die Wände mit kunstvollen Graffiti besprühen könnte.“ Dass man in Langendreer gerne mitmacht, habe man ja vor zehn Jahren gesehen, als schon einmal geschrubbt wurde.
Umgestaltung vorm Kulturbahnhof
Nicht nur die Bahn-Unterführung soll freundlicher gestaltet werden. Auch den angrenzenden Platz vorm Kulturbahnhof Langendreer will die Stadt Bochum angehen. „Hierfür soll es vielleicht noch bis Jahresende eine grobe Planung geben, der der Bezirksvertretung vorgelegt wird“, sagt Bezirksbürgermeister Dirk Meyer (SPD) nach einem Gespräch mit OB Thomas Eiskirch und Stadtbaurat Markus Bradtke.
Geplant sei, den Bereich der Bushaltestelle im vorgegebenen Stil umzugestalten, also zum Beispiel auch das Kopfsteinpflaster in die Überlegungen mit einzubeziehen. Auch das alte Betriebshäuschen soll laut Meyer aufgewertet werden. Die Kostenfrage sei noch ungeklärt. „Vielleicht ist es möglich, Fördertöpfe anzuzapfen, wenn der Radschnellweg an dieser Stelle vorbeiführen sollte.“