Bochum-Wiemelhausen. Seit 2019 ist die Sporthalle an der Markstraße in Bochum nicht mehr nutzbar. Nun steht ihr Abriss bevor. So sieht der Zeit- und Kostenplan aus.
Der Bedarf an Sportzeiten in Bochumer Turnhallen ist groß. Umso ärgerlicher, dass die Dreifachhalle an der Markstraße 189 in Bochum-Wiemelhausen nach einem Brand im Juli 2019 seit nunmehr fünf Jahren nicht genutzt werden kann. Im Rathaus wird schon lange an einer Ersatzlösung gebastelt. Und nun ist es endlich so weit: Der Abriss des Gebäudes soll in Kürze beginnen. Mit dem Neubau will die Stadt Bochum dann in einem Jahr beginnen. Schon jetzt ist klar, dass die Kosten für das Projekt noch einmal gestiegen sind.
Turnhalle in Bochum abgebrannt: Neubau wird fünf Millionen Euro teurer
War man im vergangenen Jahr noch von rund 15 Millionen Euro ausgegangen, werden als Summe nun schon 20,2 Millionen Euro genannt. Das liegt zum einen daran, dass man mit einem gewissen finanziellen Puffer plant. Und zum anderen, dass die Kostenschätzung auch Investitionen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz beinhaltet. So wird es auf dem Dach eine Photovoltaikanlage geben und zudem eine Begrünung oben wie seitlich. Die Halle soll an das Fernwärmenetz angeschlossen sein. Mit 1,8 Millionen Euro werden laut Stadt rund neun Prozent der Gesamtkosten für den Klimaschutz investiert.
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Der Zeitplan sieht vor, mit dem Abriss der alten Halle im vierten Quartal dieses Jahres zu beginnen. Bis Frühjahr 2025 soll dies erledigt sein. Nach Sommer 2025 soll dann der Neubau gestartet werden. Fertig soll die neue Dreifachhalle dann Anfang 2027 sein.
Eventuelle Verzögerungen sind aber nicht auszuschließen. Denn im westlichen Bereich der Turnhalle wird ab Anfang 2025 für ein Jahr der Untergrund auf Hohlräume untersucht und gegebenenfalls verfüllt. Neben der Turnhalle soll ja ein fünf Hektar großes Neubaugebiet entstehen, das „Quartier am Gesundheitscampus“, mit vier großen Wohnblöcken, einem Mehrfamilienhaus, einem Gebäude für Gewerbe und einer Kita mit vier Gruppen. 360 neue Wohnungen sind geplant.
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Auch unter der noch bestehenden Turnhalle werden alte Bergbauschächte vermutet, die nach dem Abbruch der Turnhalle geprüft und eventuell gesichert werden müssen. Wie lange diese Arbeiten dauern, ist im Vorfeld schlecht abzuschätzen.
Mitte Juli 2019 war an der Dreifachhalle hinter der Erich-Kästner-Gesamtschule ein Feuer ausgebrochen – ausgelöst durch Dachdeckerarbeiten. Nach dem Brand hatten umfangreiche Gespräche zwischen der Stadt und der Versicherung stattgefunden. Es sei eine Entschädigungssumme in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro überwiesen worden, so die Zentralen Dienste.
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Einig waren sich alle, dass allein aufgrund des Mangels an Sportflächen für den Schulsport auf die Turnhalle nicht verzichtet werden kann. Deshalb stand schon früh fest, dass die Stadt am selben Standort eine neue Dreifachhalle bauen will. Doch die Verhandlungen mit der Versicherung zogen sich hin, sodass erst vor eineinhalb Jahren mit der Planung begonnen werden konnte. Dafür wurde inzwischen auch schon ein Generalunternehmen gefunden und beauftragt.
Drei Bochumer Schulen von geschlossener Turnhalle betroffen
Betroffen von der fehlenden Turnhalle sind neben Sportvereinen vor allem die benachbarte Erich-Kästner-Gesamtschule (EKS) und dazu noch das Neue Gymnasium und die Hans-Böckler-Realschule. Alle drei Einrichtungen haben sich mit ihren Sportstunden anderweitig beholfen und kommen scheinbar klar. Aber Ludger Jonischeit, Leiter der EKS, stellte zuletzt vor einem Jahr klar: „Die neue Halle muss dringend her.“