Bochum. Im Einkaufszentrum Ruhrpark kündigt sich erneut ein Leerstand an: Eine Modekette gibt all ihre Filialen auf, auch den Standort in Bochum.
Die Nachricht vom Aus für Esprit liegt keine drei Wochen zurück, da wird die nächste Ladenschließung im Ruhrpark angekündigt: Die Modekette „Scotch & Soda“ stellt Ende August ihren Geschäftsbetrieb in Deutschland ein. Damit ist auch das Aus für die Filiale im Bochumer Einkaufszentrum besiegelt.
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Der deutsche Ableger der niederländischen Marke hatte im Juni beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag gestellt. Wie der Insolvenzverwalter mitteilte, bleiben die allermeisten der bundesweit knapp 40 „Scotch & Soda“-Läden nach Samstag (31. August) dicht.
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Reihe von Schließungen im Ruhrpark Bochum setzt sich fort
„Möglicherweise bleiben vier, fünf Filialen noch etwas länger geöffnet“, sagte Holger Voskuhl, Sprecher des Insolvenzverwalters, auf WAZ-Anfrage. Dort könne dann noch die restliche Ware verkauft werden. „Welche Standorte das sein werden, steht noch nicht fest“, so Voskuhl. Es gehe aber um maximal vier bis sechs Wochen „Verlängerung“, das grundsätzliche Aus stehe nicht in Frage.
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Die Krise im Einzelhandel bleibt im Einkaufszentrum spürbar: Im vergangenen Jahr machten bereits die Modeketten Hallhuber, s.Oliver und Gerry Weber ihre Geschäfte im Ruhrpark dicht, im Frühjahr 2024 folgte der Kindersachen-Händler „Jako-O“, zuletzt schloss die Supermarktkette Kaufland nach rund 20 Jahren ihren Markt im Ruhrpark. Seit Oktober 2023 hat der Ruhrpark keine Apotheke mehr, und Ende dieses Jahres schließt die Postbank ihren Standort im Einkaufszentrum.
Zur jüngsten Schließungs-Meldung heißt es vom Ruhrpark-Management: „Wir sind über die Situation bei ,Scotch & Soda‘ informiert und befinden uns mit dem Mieter bereits im Austausch. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir Ihnen leider keine Auskunft geben.“ Wie es mit dem Ladenlokal weitergeht, dazu gibt es noch keine Informationen.
Weiter erklärt der stellvertretende Center-Manager Marcel Tibo: „Grundsätzlich ist es nicht unüblich, dass hin und wieder Shops schließen.“ Einzelhandel lebe „von Dynamik und Veränderung“, und Insolvenzen seien „nicht zwingend auf einzelne Vermieter zurückzuführen“, sondern hätten „häufig strukturelle Ursachen bei den Retailern. Bei den Shops im Ruhr Park handelt es sich meist um sehr gute Standorte von Marken, die aber allein leider nichts an der wirtschaftlichen Situation ändern können“, so Tibo.