Bochum. Das Ende war angekündigt und kam dann doch früher als erwartet: Jako-o im Bochumer Ruhrpark ist seit Mitte Juni Geschichte. Das ist der Grund.
- Jako-o im Bochumer Ruhrpark hat geschlossen
- Hintergrund: Die Haba Familygroup hat sich von ihrer Kindermarke getrennt
- Die Bochumer Filiale war die einzige ihrer Art bundesweit
Am Schluss kam das angekündigte Aus noch einen Tag eher als erwartet: Jako-o im Ruhrpark Bochum ist Geschichte. War der Ausverkauf Anfang des Monats noch bis zum 15. Juni angekündigt, verkündete das Filialteam am Abend des 13. dann auf der Facebook-Seite: „Unsere Jako-o-Filiale in Bochum ist geschlossen!“
Im März hatte eine Sprecherin des Mutterkonzerns Haba Familygroup auf WAZ-Anfrage bestätigt: „Wir werden die aktuelle Filiale im Ruhrpark nicht weiter betreiben und diese Mitte des Jahres schließen.“ Näher eingrenzen wollte sie „Mitte des Jahres“ nicht.
Hintergrund der Ladenschließung ist die Insolvenz der Haba Familygroup, zu der Jako-o seit 1987 gehörte. Anfang August 2023 teilte das Unternehmen mit, die Marke einzustellen. Wenige Wochen später beantragte der Spielwarenhersteller aus Oberfranken Insolvenz in Eigenverantwortung. Schon da war klar: „Gemäß des Sanierungskonzepts hat der Bereich Jako-o keine Zukunft mehr im Produkt- und Markenportfolio“, erklärte eine Haba-Sprecherin im Herbst.
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Jako-o-Filiale in Bochum war bundesweit einzigartig
Unter dem Slogan „Kindersachen mit Köpfchen“ hat Jako-o über Jahrzehnte bunte Outdoor-Kleidung wie Matschhosen, Fleecejacken und Gummistiefel, aber auch Accessoires, Kleinmöbel sowie Spiel- und Turnzeug vertrieben. Das Geschäft lief überwiegend online; die Filiale im Bochumer Ruhrpark war, abgesehen vom „Familien-Outlet“ am Haba-Stammsitz Bad Rodach, die einzige stationäre Anlaufstelle bundesweit.
Der Online-Shop war seit 1. März bereits abgeschaltet; entsprechend lockten die Ankündigungen der Bochumer Filiale noch: „Nach dem Ende des Jako-o-Online-Shops bietet euch die Jako-o-Filiale Bochum weiter ein vielseitiges Sortiment“, hieß es am 4. März, versprochen wurden „Jako-o-Produkte so lange der Vorrat reicht und jetzt noch eine größere Auswahl von Artikeln unserer Marken Haba und Haba Pro“.
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Nach Haba-Insolvenz: Sonderverkauf bei Jako-o in Bochum seit August 2023
Seit Ende August vergangenen Jahres lief der „Sonderverkauf“ in dem Ladenlokal; Pappkartons und offensichtliche Restbestände vermittelten den Eindruck eines Schlussverkaufs, und das war es auch: „Die noch vorhandenen Jako-o-Produkte werden abverkauft“, sagte eine Haba-Sprecherin im Frühjahr.
Das Insolvenzverfahren hat das Unternehmen beendet, will sich nun vor allem auf den Bereich Holz mit hochwertigem Spielzeug und Möbeln konzentrieren. Für den Namen Jako-o gibt es unterdessen offenbar auch doch noch eine Zukunft, wenn auch nicht mehr unter dem gewohnten Dach: Haba hat die Lizenz an die Connect GmbH aus Hellwege in Niedersachsen übergeben.
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Jako-o: Neuer Lizenzeigner kündigt Onlineshop für Herbst an
„Die Connect GmbH arbeitet bereits seit 27 Jahren mit Jako-o zusammen und führt die Marke im Bereich der Funktionsmode und Textilaccessoires in eigener Verantwortung fort“, teilte Haba Ende März mit. Von Connect-Geschäftsführer Gerald Bischoff hieß es dazu, ab Herbst 2024 starte der Vertrieb über einen neu aufgesetzten Onlineshop.
Wie es mit dem Ladenlokal im Ruhrpark weitergeht, ist derweil unklar. Das Centermanagement teilt auf Nachfrage nur mit, es liefen „aktuell Gespräche“, man werde zu gegebener Zeit informieren.
Transfergesellschaft für Mitarbeitende
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Ladenschließung betroffen sind, teilt die Haba Familygroup auf Nachfrage nicht mit. Im August 2023 war die Rede von acht Beschäftigten, die in der Filiale arbeiten. Das Unternehmen erklärt jetzt nur so viel: „Die Beschäftigten der Jako-o-Filiale in Bochum haben im Rahmen der Personalmaßnahme ein Angebot auf Wechsel in die Transfergesellschaft bekommen.“